War gerade beim Einkaufen... hab Dich gespürt... hinter mir... neben mir... Bei jedem Bücken hatte ich das Gefühl, Du siehst mich, beurteilst mich. Und als ich vor dem Schaufenster des Supermarktes stand, auf meinen Sohn wartete, habe ich Dich durch die Scheibe gesehen... wieder mit dem prüfenden Blick... bin still stehen geblieben, habe mich nicht bewegt... weiß ich doch mittlerweile, dass Du meinen Ungehorsam konsequent Strafe folgen lässt.
Ob jeder sehen kann, was ich drunter trage? Der da hinten hat so komisch geguckt, ist mehrmals um mich herumgeschlichen... Puh... ich spüre, wie mir die Schamesröte ins Gesicht steigt, meine Wangen glühen... Wann kommst du endlich... befreist mich hier aus dieser Lage... Minuten wie Stunden... Endlich bist Du da. Ich gehe schnell auf Dich zu, meine superhohen Schuhe klackern für jeden hörbar auf dem Asphalt... in meinen Ohren hallt es wie ein Angebot für jedermann... halte mich bittend an Deinem Arm fest... Du lächelst mich an. Greifst nach meinem Kopf, küsst mich zärtlich. Dankbar und ergeben erwidere ich Deine Zärtlichkeit, weiß damit, dass Du zufrieden mit mir bist.
Wir gehen zu Deinem Auto. Während der Fahrt ins Hotel Stille... mehrmals versuche ich, durch ein unbefangenes Gespräch mich selbst zu beruhigen, abzulenken von meiner Angst, meiner Erregung... Doch Du gehst nicht darauf ein. Nur ein warnender Blick, der mich schweigen lässt. Und Deine Hand, die fordernd an meinen Schenkeln liegt... wie eine Ankündigung... Wir fahren durch die Stadt. Längst habe ich die Orientierung verloren, wundere mich nur über die unbekannte Strecke.
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Eine hocherotische Träumerei, so detailverliebt und emotional geschrieben, dass man das Gefühl haben musste, als stiller, genießender Beobachter dabei zu sein. Knisternd in jeder Zeile, einfach nur toll! Das Ende, dieser abrupte Schlussstrich, hat mich lächeln lassen und zeigt, das wohl auch gestresste Mütter ab und an eine Auszeit brauchen. Selbst wenn es ein Tagtraum ist.
Vielen Dank für diese Hochsommernachmittagslektüre.
Einen Moment in seine Gedanke zu fliehen, alles um sich auszublenden, eine schöne Gabe. Dein Tagtraum ist sehr intensiv und bewegend geschrieben und dann am Ende, zum Glück nicht zu früh, klopft die Realität wieder an.
lach, ich wollte den Text gerne als Erfahrungsbericht sehen, nicht als Tagtraum einer gestressten Mutter ... aber gut. Er ist schön geschrieben und mir gefallen die "Emotions-Einsprengsel" mit "oh", "uh", "mein Gott" usw., die lassen mich sehr direkt am schmerzlich schönen Geschehen teilhaben. Mann und Frau kommen sehr plastisch und echt rüber.