Das Mängelexemplar (Teil 6)
Eine BDSM-Geschichte von Mirador.
Blauer Himmel und alles gefroren. Fingerdicke Eiszapfen hängen von den Dächern.
Anna sitzt im Bett und reibt sich über die Striemen. Einige sind nun dunkelrot und müssen ganz schön zwicken.
Betreten stehe ich auf und beginne, Frühstück zu machen. Ist ja immerhin mein Wagen... Irgendwie. Der nette Nicklas hat eine funktionierende Kaffeemaschine hinterlassen.
„War heute nicht was? Irgendein Stammtisch?“, brummt sie.
Das Anna ausgerechnet jetzt davon anfängt... Ich dachte, seit dem letzten Mal hätte sie erstmal die Nase voll? „Klassischer Bondage-Abend im Plutonium. Aber erst heute Abend. Möchtest du etwa dahin?“
„Warum nicht. Wir haben gesagt, das Leben geht für jeden ganz normal weiter. Der Termin stand doch für dich fest, oder?“
„Bei dem Wetter? Und in Betracht der Umstände sollten wir hier bleiben.“ Sanft streiche ich ihre geschundene Haut. Rohrstock und Seile? Sicher nicht, denke ich, als sie plötzlich ihren Kopf auf meine Hand legt.
„Ich möchte aber dahin gehen. Schon deinetwegen.“
„Das ist aber keine Party, sondern ein Spieleabend. Da geht es ums mitmachen. Wir sollten nicht, und schon gar nicht bei deinen Striemen...“
„Nein, Peter. Wir tun, was wir sagen, und sagen, was wir tun. Du bist gekommen und hast dein Wort gehalten, zu bleiben. Ich werde meinen Teil der Abmachung auch einhalten.“
„Aber da gibt es nichts einzuhalten. SM ist kein Dogma, wenigstens nicht für mich. Wenn du dich nicht fühlst, bleiben wir hier. Da fehlt mir nichts.“
„Ach, du bist lieb. Komm wieder ins Bett. Schau mal in meiner Tasche. Ich habe etwas besorgt.“
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