Der Weg des Dienens (Teil 06)
Eine BDSM-Geschichte von Jae.
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Du hast gesagt, ich solle warten. Du hast nicht gesagt, wie lange es dauern würde. Ich verfluche mich, dass ich die Augenbinde so fest zurrte. Bewege die Handgelenke in den Schellen. Weiß nur zu genau um die viel zu große Nacktheit inmitten eines Hotelflures.
Ich hänge zitternd in den Posamentenfesselungen und kann nur hoffen, dass die Vorhänge in diesem Hotel sicher verankert sind. Ich spüre, wie sich meine Muskeln verkrampfen. Für dieses Stück des Weges wird es keine Lust mehr geben. Es ist der Moment des Schmerzes, und wir wissen beide, ist die Schwelle erst einmal gefunden und überschritten, wird auch dieser Schmerz zu Lust.
Ja, ich fühle mich gedemütigt, meiner Würde beraubt. Es sind eben jene Gefühle, die mich erst zu dem machen, was ich bin. Die tief in der Seele berühren und die wahre Sklavin an die Oberfläche fordern. Die jene Grenze berühren zwischen Frau und Sklavin, unabhängig oder gebunden sein. Zwischen frei entscheiden und Selbstaufgabe.
Als wir in den Hotelflur hinaustreten, erscheint mir alles noch normal. Ein Hotelflur wie jeder andere. Außer, dass ich mich im Stillen wundere, dass unser begleitendes Pärchen anscheinend Aufsehen erregen möchte. Als wir jedoch in der Lobby den Aufzug verlassen, wird mir mit einem Schlag vieles klar.
Ich zähle die Schläge, lasse die Demütigungen über mich ergehen, sinke immer tiefer in diese Welt und frage mich, ob es aus dem Abgrund je wieder ein Zurück geben wird. Solch eine Situation schlummerte bisher nur in den dunkelsten Ecken meiner Seele. Ohne dass ich wusste, ob ich sie real als lustvoll empfinden würde.
Ich kann am Ende gar nicht mehr sagen, wessen Stimmung zuerst umgeschwungen ist. Nur noch wissend, dass deine locker auf meiner Brust ruhende Hand plötzlich bestimmter zugreift, abtastet und wie beiläufig in den Nippel kneift, so dass es mich unverzüglich in deine Gegenwart zurück wirft. Ich zische leise und spüre plötzlich deinen Atem an meiner Schläfe. Nichts weiter ist nötig, um mich wieder ganz werden zu lassen, was ich stets für dich bin.
Die Kälte kriecht mir in die Glieder und lässt sie steif werden. Wut auf dich, auf mich, auf die Situation. So sollte die wenige Zeit, die wir miteinander haben, nun wirklich nicht aussehen, so hatte ich mir das alles überhaupt nicht vorgestellt! Aber wer sagte je etwas davon, dass es meine Vorstellungen zu sein haben?
Als der Laudator das Eisen über die Bühne trägt und es dabei in die Menge hält, stockt mir der Atem und ich beginne zu begreifen. Mein Blick huscht zu ihr und ich kann keinerlei Angst entdecken. Sie lässt uns teilhaben an jedem Schlag, den er ihr versetzt.
Ich genieße das Bondage, welches er mit den breiten Seidenbahnen um meinen Körper windet. Ich kann nur noch auf den Zehenspitzen des rechten Fußes balancieren und mich ansonsten an der weichen, aber festen und unnachgiebigen Seide festhalten.
Nichts schwerer, als sich selber mit Worten zu demütigen, zu degradieren, Geilheit einzugestehen schon eine Überwindung für sich. Doch dies noch viel mehr abverlangt, sich selbst zu einem Stück Dreck machen, den Worten aller Anderen Raum verleihen, man sei nicht viel wert.
Du kannst Texte nur dann bewerten, wenn du sie voll einsehen kannst.
Gelöscht.
15.08.2014 um 03:26 Uhr
Ich mag deine Texte, sie sind unglaublich intensiv und gefühlvoll geschildert!!
Nur bin ich kein Freund dieser "das Gras unter uns langsam die Feuchtigkeit der Nacht aufnimmt"-Syntax.
Ich war schon immer mies in Grammatik, deshalb kann ich leider nicht mit der Bezeichnung für diese Satzstruktur aufwarten, doch ich weiß gewiss, dass ich kein Fan davon bin.
"Das Gras unter uns nimmt langsam die Feuchtigkeit der Nacht auf." Oder besser noch "Langsam nimmt das Gras unter uns die Feuchtigkeit der Nacht auf."
Das gefällt mir persönlich viel besser, aber das musst du selbst wissen.
Nevertheless, es macht Spaß diese Geschichte zu lesen, vor Allem, wenn das Alles noch Neuland für einen ist! ;)
12.03.2014 um 23:23 Uhr
Danke für diesen weiteren spannenden und überraschenden Teil, in diesem kommt auch wieder diese wundervolle Verbindung zwischen den Beiden zum Vorschein, beeindruckend und sehr emotional geschrieben.
Gelöscht.
04.12.2013 um 19:32 Uhr
Deine Geschichte ist bisher die Beste, die ich gefunden habe.
Autorin.
12.04.2012 um 17:49 Uhr
sehr schön..wenn ich nur nicht so neugierig wäre wie es weitergeht
Gelöscht.
16.08.2009 um 21:27 Uhr
Gefällt mir auch gut.
15.08.2009 um 11:31 Uhr
Hm, vielleicht sollte ich meine Frühstück-ist-überflüssig-Einstellung noch mal überdenken. Sehr interessant und anregend. Warum ich es trotzdem nicht voll genießen kann, habe ich ja schon mehrfach geschrieben, aber immerhin: Allmählich gewöhne ich mich daran und auf jeden Fall freue ich mich jedes Mal über deine Fantasie und das Einfühlungsvermögen, das aus deinen Worten spricht. Insofern freue ich mich auch auf mehr davon.
Autor.
15.08.2009 um 10:36 Uhr
Neue Art von Sandwich - schmeckt deutlich besser als die Pepperoni des letzten Teils!
Gelöscht.
15.08.2009 um 01:33 Uhr
*lächel
dieser teil gefällt mir gut
gruß
xenja
Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.