Drachenblut (Teil 04)
Ein Text von Sisa.
Du möchtest diesen Text weiterlesen?
Du möchtest diesen Text weiterlesen?
Die erste Geschichte der Neverending Story führt auf eine Burg, die sich aus einem Waldstück erhebt und im Glanz der Abendsonne auf die ersten Gäste einer Party wartet. Eine berauschende, sinnliche und vor allem leidenschaftliche Nacht steht bevor.
Wo eine alte Burg ist, ranken sich auch Sagen und Geschichten aus alten Zeiten. Aber nicht immer erzählen sie die ganze Wahrheit. Sisa trifft auf Burg Schattenstein ein und zeichnet gedankenverloren die wirkliche Geschichte um den Bronzedrachen, der als Statue in Ketten gelegt auf dem Dorfplatz zu entdecken ist.
Thera trifft auf der Burg Schattenstein ein. Sie erinnert sich: Gna wurde zur Dienerin im Tempel erzogen. Als die Franken Elend, Blut und Feuer in ihr Volk tragen, glaubt sie weiter an ihre alten Götter. Doch nun wird ihr vorgeworfen, fremde Götter anzubeten, und dafür soll sie sterben.
Catlyn hat sich auf den Weg gemacht, um die Burg Schattenstein rechtzeitig zu erreichen. Noch vor dem Eintreffen sucht sie jedoch einen Ort auf, der vor sehr, sehr langer Zeit heilig war und der ihre Gedanken und Erinnerungen wie ein Strudel zu einer vergangenen Begebenheit zieht.
Selbstverständlich gehört auch Teufelchen zu den Gästen, die auf der Burg erwartet werden. Sie begleitet Gryphon, der liebevoll dafür sorgt, dass sie die bereits anwesenden Gäste begrüßt - gebunden in der Mitte des Burghofes, blind, nackt, bittend und voller Erinnerung an ihn, den Greif.
Die Schatten unter mir wurden schwärzer, je tiefer die Sonne am Horizont sank. Die Wolken hatten sich Purpur verfärbt, durchbrochen von neonfarbenem Orange und flippigem Zitronengelb. Und inmitten dieser Farbenpracht schwebte ein bronzefarbener Drache am abendlichen Himmel. Ein Drache?
Der Schmerz kam so unvermittelt, dass ich laut aufschrie und mich krümmen wollte. Sein Blick erlaubte es nicht, er bannte mich auf der Stelle, jagte weiter Schmerzwellen durch meine Nervenbahnen und ließ mich in diesem See aus geschmolzenem Gold versinken.
Ich behaupte es nicht nur, ich bin eine Sklavin! Und wenn du einen anderen Eindruck von mir hast, dann liegt das wohl einzig und allein an dir und deiner Unfähigkeit, die Sklavin in mir ans Tageslicht zu kitzeln! Ich reagiere halt nur auf richtige Männer devot, nicht auf solche Traumgespinste und Weicheier, wie du eines bist!
Zum ersten Mal fragte ich mich bewusst, was eigentlich von mir erwartet wurde. Ich war hier, auf dieser Burg, in eine Geschichte hinein getrudelt, die weit jenseits meines Fassungsvermögens lag. Drachen. Magie. Feuer, das heiß war und doch nicht verbrannte. Ein Drachenschweif, der wie eine Bullwhip peitschen konnte, ein Mann mit goldenen Augen, der Gedanken las - was sollte ich in dem Ganzen? Was war meine Rolle?
Dein Tod nützt mir nichts! Du musst keine Angst haben, ich will dich nicht verletzen! Ich will etwas anderes von dir. Ich will die völlige Verschmelzung unserer Seelen. Wir müssen eins werden, ein Leib, eine Seele. Unsere Gedanken müssen sich verbinden.
Was erwartest du denn von einem Drachen, kleines Schweinchen? Drachen sind Feuer, Drachen sind Gestalt gewordene Lava! Natürlich brennen wir innerlich, und unsere Körpersäfte sind heißer als Glut. Wenn ich wollte, könnte ich dich verbrennen, weißt du das nicht?
Ich hatte mich lockend und verführerisch gesehen und begehrt gefühlt. Ich hatte gewollt, dass er mich will. Aber ich hatte nicht gewollt, dass er mich dabei brechen würde, vernichten. Nein, so hatte ich es mir nicht vorgestellt!
Und das war alles, was nötig war? Warum bist du dann noch hier - und nicht längst wieder in deinem eigenen Reich? Ich bin doch schon durchs Feuer gegangen. Und habe, wie du sagtest, den Schmerz besiegt. Sogar den Wahnsinn, wenn man dir glauben darf. Und - wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann habe ich mich dir auch hingegeben. Was fehlt denn noch?
War es nicht meine eigene Bestimmung, sich Macht zu ergeben, diese perfekte Symbiose von Devotheit und Dominanz einzugehen? Immer waren die Positionen klar umrissen - der Herr weit über mir und ich klein und demütig zu seinen Füßen. Auch diesmal war es so. Ich hatte es nur nicht erkannt, weil die Umstände zu ungewöhnlich waren.
Du kannst Texte nur dann bewerten, wenn du sie voll einsehen kannst.
Gelöscht.
25.07.2014 um 22:55 Uhr
Ich bin sehr gespant darauf, wie es weiter geht.
Eine schöne fantasievolle Geschichte und dafür danke ich Dir.
21.10.2013 um 21:12 Uhr
gefesselt in Deiner Geschichte,
werde ich nun weiterlesen,
bin nun total gespannt auf alle weiteren Wendungen und Verläufe.
Lebhaft und faszinierend geschrieben...
Danke
Gelöscht.
24.12.2012 um 21:44 Uhr
Fantasievoll,spannend und mitreißend geschrieben,danke.
Gelöscht.
30.09.2012 um 01:10 Uhr
Eine wunderbare Geschichte! Ich freue mich mit jedem Teil darauf, in diese andere Welt abzutauchen! Danke für diese Perle
Gelöscht.
05.03.2012 um 00:56 Uhr
gefällt mir wirklich gut, mal was anderes mit einem Drachen
Gelöscht.
09.03.2011 um 01:44 Uhr
Das ganze ist toll geschrieben mit viel phantasie, mir persönlich aber zu sehr fantasylastig
Gelöscht.
19.01.2011 um 14:51 Uhr
mir fehlen die Worte, wohl das BESTE was mir in letzter Zeit über den Weg lief.......
Autorin. Korrektorin. Teammitglied.
03.08.2009 um 22:50 Uhr
Da ist man von der Geschichte gefesselt und dann liest man "ich sprang flink wie eine Gazelle (leider nicht so schlank wie eine)". Nach ein paar Minuten Lachen konnte ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht weiterlesen...
Ich bin gespannt, wohin das nun führen wird!
03.08.2009 um 18:59 Uhr
Dramatisch, mitreißend, spannend und kokett ... so langsam gehen mir die Synonyme aus, um deine Geschichte zu bewerten. Auch dieser Teil ist schlicht großartig!
Autor.
03.08.2009 um 07:29 Uhr
Drachen-Sm ist lustig - wo bleibt der rettende Magier, wo Superman,Batman,Spiderman, wo bleiben sie denn alle, um der Armen zu helfen? Du schreibst aber so spannend, wie es das Genre verlangt. Ich werde also weiter lesen, hoffend, dass du zur Realität zurückfindest!
Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.