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Geduld, nur Geduld!

Eine BDSM-Geschichte von poet.

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Ich liege im Hotelzimmer auf dem Bett. Neben mir das SM-Magazin `Schattenzeilen´. Ich habe mir eigens die Brille geputzt, aber die Bilder wurden nicht schärfer dadurch. Mir ist langweilig. Dieser Lehrgang ist fad wie die vorausgegangenen. Ich verstehe nicht, wieso die Chefin uns überhaupt auf diese Lehrgänge schickt. Besonders warum mich, ich bin ihr bester Vertreter, habe die meisten Abschlüsse jedes Jahr von allen. Aber da will ich jetzt gar nicht dran denken. Ich starre an die Decke, die mir auf den Kopf zu fallen droht.

Es klopft. Ich setze mich auf die Bettkante, ordne den spärlichen Bewuchs meiner Halbglatze mit dem Fingerkamm und rufe „Herein!“

„Zimmerservice!“, ruft eine aufregende weibliche Stimme, der ein Servierwagen folgt und danach - wow - eine ziemlich junge Frau im Dienstmädchenkostüm mit Häubchen auf Pagenkopf und Schürzchen. Sie knickst und flötet: „Ihr bestellter Champagner, der Herr!“

Ich habe keinen Champagner bestellt, kann ihn mir gar nicht leisten, mache sie auf den Irrtum aufmerksam. Sie nimmt einen Zettel vom Wagen und liest.

„Oh, entschuldigen Sie, ich habe die Zimmernummer verdreht - Zimmer neun, nicht sechs, entschuldigen Sie vielmals!“

„Keine Ursache, so nette Störungen wie Sie könnte ich immer vertragen!“

Sie bleibt stehen, knickst erneut.

„Kann ich Ihnen sonst einen Wunsch erfüllen, der Herr?“

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Queeny

Förderer.

15.03.2022 um 21:04 Uhr

Deine Geschichte hat mich sehr amüsiert, der arme Kerl!

Dankeschön das ich sie lesen durfte!

Gelöscht.

24.03.2021 um 17:48 Uhr

Genau mein Ding. Dieser Blick auf die Welt. Den sollte man sich unbedingt bewahren. Meine Neugier steigt von Geschichte zu Geschichte. Hatte den Autor nach drei gelesenen Geschichten schon zu meinen "Lieblingsautoren" hinzugefügt. Und das vollkommen berechtigt.

29.03.2019 um 22:24 Uhr

Hach, herzhaft gelacht am Ende.

 

Mann hat es nicht leicht mit den Träumen..

20.03.2019 um 11:50 Uhr

Achja... kann ich irgendwie leider nur bestätigen.

Leeloo

Profil unsichtbar.

18.03.2019 um 21:10 Uhr

Hallo Poet,

 

mir hat deine Geschichte auch sehr gut gefallen, ich wurde förmlich von einem Szenario ins nächste gerissen und hatte immer wieder das Gefühl – ja jetzt, jetzt klappt es. Für jeden hattest du etwas dabei und man konnte sich einfach gut wieder finden.

Dass er nun doch nur mit der Familie in ein Museum fährt, schnürt jede Hoffnungen auf ein Happy End ab.

Ich glaube, ich hätte mir ein letztes Szenario gewünscht und die Vorstellung er könnte auf dem Bauernhofmuseum ein Abenteuer erleben, wäre aufregend gewesen.

Aber ich habe deine Geschichte wirklich gerne gelesen und danke dir für die anheizenden Ideen und Gedanken. - Das Kino war cool -

 

LG Leeloo

Meister Y

Autor. Förderer.

16.03.2019 um 15:46 Uhr

Lieber poet:, das nenne ich mal poetisch! Fünf mal lässt Du uns kurz in Gedankenwelten eintauchen, lässt uns fünf Phantasien miterleben, eine so schön wie die andere. Egal ob der Zimmerservice, der Moment in der U-Bahn oder die Aussicht auf den Darkroom, alle fünf kurz angerissen und trotzdem wunderbar erzählt. Zudem hat man Deinen Protagonisten sofort vor dem Auge, der träumend kurz vom Druck im Job ablassen kann. Nur das Ende ist dann wirklich hart, reisst ihn in die Realität zurück. Ein Bauernhofmuseum am Wochenende, oh weh... .

16.03.2019 um 00:47 Uhr

Hervorragend erzählt .Poetisch wie's dir zu Buche steht . Mir gefällt die so ehrliche, einfühlsame Träumerei .Ich finde mich in ihm wieder ,im Stress der Arbeit und den Lieben daheim . Hab dank für den kleinen Ausflug zwischen Fantasie und Realität .

Söldner

Autor. Korrektor.

10.03.2019 um 07:02 Uhr

geändert am 10.03.2019 um 07:08 Uhr

Da schaffst Du einen kleinen Mann mit einer großen Fantasie und führst Beides zusammen, Poet. Und da sitzt er nun, Dein Mann mit Brille und Halbglatze. Seine Gedanken lösen sich vom Seminar, vom Druck der Verkaufsabschlüsse und verlassen ihn, fliegen los und geben ihm traumreale Identität in seinem Hotelzimmer. Gleich fünf Vorhänge ziehst Du auf, zeigst in fünf Anfängen Deinen Protagonisten humorvoll, führst ihn aber auch in seiner Lacklederhose nicht vor. Da ist Leben im Kopf, Fantasie, wobei es auch eine schreckliche Szene gibt, die in der Möglichkeit ihrer realen Umsetzung die Wahrscheinlichste ist. Mit Tante Trude im Bauernhofmuseum. Böse.

Poet, Schönheit und Schrecken liegen eng beieinander, da tröstet gutes Essen nur schwach. 

Danke, gern gelesen.

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

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