Die Wucht des Stoßes in meinen Rücken trifft mich so unvermittelt, dass ich erst wieder realisiere, was geschieht, als ich bäuchlings an die Wand gedrückt stehe, flach atmend, und versuche, den Kopf zu drehen nach meinem Angreifer. Ein Knie im Kreuz hindert mich an der Bewegung. Ein starker Arm legt sich über meinen Hals, drückt beängstigend kraftvoll auf meine Kehle. Reflexartig halte ich die Luft an. Seine freie Hand greift nach meinem rechten Handgelenk, fixiert es in der anderen Hand, die mich so schraubstockartig gefangen hält. Es dauerte nur etwa eine Sekunde und ich habe es nicht kommen sehen.
Dabei hatte ich nur noch einmal auf meine Uhr schauen wollen. „Punkt Zehn hast du da zu sein“, hatte er gesagt. „Zieh dir was Hübsches an, meine Augen möchten auch beim Kaffeetrinken unterhalten werden.“
Und ich war pünktlich gewesen. Überpünktlich. Seit halb zehn stand ich da in meinem viel zu kurzen Rock, der mehr freigab, als er verbarg, dem Top, durch das sich die Nippel deutlich abzeichneten, und den Heels, die nur zum Sitzen, nicht aber für langes Stehen gedacht waren. In freudiger Erwartung und tiefer Scham wartete ich also, tippelte von einem Fuß auf den anderen und beobachtete die letzten Passanten. „Stell dich nicht so auffällig hin“, sagte er noch, „ich sehe dich schon, egal wo du stehst.“ Obgleich ich mich über diese Anweisung wunderte, suchte ich mir ein Plätzchen an der Ecke eines Hauses, wo die Bäume gnädig Schatten warfen auf mich und meine Ungeduld, und die Laternen mich nicht direkt beleuchteten.
Du möchtest diese BDSM-Geschichte weiterlesen?
Melde dich in deiner BDSM-Community an
Deine Meinung
Du kannst Texte nur dann bewerten, wenn du sie voll einsehen kannst.
Eine harte erste Begegnung, der ich gern zugesehen habe. Wenn schon nach den ersten Worten das Kopfkino anspringt, wenn aus Zeilen Bilder werden, dann kommen Geschichten intensiv an. Genau das ist bei mir gerade passiert.
Real wäre ein solcher Start wohl zu deftig.
Ein wenig unerfüllend fand ich das Ende, aber das war wohl so gewollt.
Danke für diese Zeilen.
Gelöscht.
17.08.2015 um 23:29 Uhr
Der Inhalt dieses Beitrags ist aus Gründen des Jugendschutzes nicht frei einsehbar.
Das Schöne an der Fantasie ist, dass man sich mal keine Gedanken über Konsequenzen machen muss oder ob etwas zum entsprechenden Anlass passend ist. Dafür findet alles sicher und ohne Folgen im Kopf statt. Wie es in der Realität mit so einem Treffen aussieht, sei mal dahingestellt. Du hast auf jeden Fall Talent dafür, die Fantasie zu beflügeln.
Danke für diese intensive Geschichte und das Kopfkino.
Gelöscht.
20.03.2015 um 00:14 Uhr
Herrlich beschrieben.
Diese Fassungslosigkeit, der Hinweis auf das erste Treffen und die Rohheit mit der die Protagonistin behandelt wird. Und dann eben der Abschluss.