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Marias Befreiung

Eine BDSM-Geschichte von Bittersüßer Nachtschatten.

Eine SM-Liebesgeschichte in drei Akten

 

“I just want you to be happy, even if it´s not with me.”

Uriah Heep, Sweet Freedom

 

1. Der Kampf

 

Sie wirkte unsagbar traurig - und wunderschön. Ich glaube, ich hatte mich tatsächlich auf den ersten Blick in sie verliebt. Mit ihren großen, glänzenden Augen starrte sie ins Leere, die vollen Lippen waren trocken, rissig und leicht geöffnet. Von all dem Trubel in der Kneipe schien sie gar nichts mitzubekommen. Ich stand an der Theke, war nur auf ein Bierchen hergekommen, weil mir zuhause die Decke auf den Kopf fiel, aber ich wollte nicht lange bleiben und nicht viel trinken. Immer wieder musste ich sie anschauen. Sie war sehr schlank, fast mager und wirkte sehr zerbrechlich, feingliedrig... südlicher Typ, vielleicht Italienerin, so spekulierte ich, Mitte zwanzig.

Ich versuchte, den Mann zu ignorieren, der bei ihr saß und mir extrem zuwider war - das krasse Gegenteil zu ihr, ein feister, blasser Popanz, nichts als Dummheit und Selbstgefälligkeit in den groben Zügen. Er soff ein Bier nach dem anderen, rauchte und redete unablässig auf sie ein. Seine Miene war hart, die Augen verkniffen - ich verstand nicht, was er sagte, aber etwas Nettes war es bestimmt nicht, denn die Frau sackte mehr und mehr in sich zusammen und sah immer trauriger aus. Plötzlich - ich wollte nicht glauben, was ich sah! - drückte er seine Zigarette auf ihrem Handrücken aus! Sie biss die Zähne zusammen, Tränen stiegen in ihre Augen, aber sie zog die Hand nicht weg.

Mit einem Satz war ich bei den Beiden. „Spinnst du?!“ herrschte ich den Mann an: „Du kannst doch nicht deine Kippe auf ihr ausdrücken!“ 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

06.07.2018 um 13:51 Uhr

Zum Heulen schön!

So schön bildhaft, sinnlich, romantisch, schmuddelig... alles an den richtigen Stellen.

Meister Y

Autor. Förderer.

30.08.2015 um 15:46 Uhr

geändert am 30.08.2015 um 15:49 Uhr

Jetzt müsste ich mehr lobende Attribute aufschreiben, als mir überhaupt einfallen. Vielleicht mal so: Ich bin überwältigt!

Eine Geschichte über die Tiefen und Höhen von BDSM, eine Geschichte über einen äußerst verantwortungsvollen Mann und eine Geschichte, in der sich eine Sklavin zu dem entwickelt, was sie für mich immer sein sollte. Zu einer selbstbewussten Frau. Traurig, nachdenklich und ergreifend zugleich geschrieben, in keinem Moment unwirklich erscheinend. 

Vielen Dank für diese Zeilen, die ich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gelesen habe.

Rote Sonne

Profil unsichtbar.

23.01.2014 um 00:12 Uhr

Eine sehr berührende und traurige, aber auch mutmachende Geschichte.

Dein Adam ist für mich ein wahrer Held, denn er setzt sich couragiert für Sie ein,

nimmt Sie an die Hand, hilft Ihr zurück ins Leben und gibt sie am Ende frei.

Ich glaube, es war richtig Sie gehen zu lassen,

weil dieser Weg, wäre ein ewiger Schatten Ihrer Beziehung.

Aber wer soviel Gutes tut, wird sicherlich irgendwann dafür belohnt.

Sehr emotional war auch Marias handgeschriebener Brief,

er drückte alles aus und es hätte nicht treffender sein können.

Danke, für diese Geschichte, die sehr gut geschrieben und klasse zu lesen war.

PS: Manchmal kann man Gutes tun und fühlt sich hinterher einfach nur zufrieden,

hoffe, dass es Adam auch mal so gehen wird…

Gelöscht.

29.09.2012 um 21:25 Uhr

Deine Geschichte hat mich tief berührt und sie mit wechselnden Gefühlen gelesen. Sehr gut geschrieben.

Gelöscht.

29.09.2012 um 04:18 Uhr

Ich weine gerade. Zum Leben befreit wurde ich auch...

Eine Geschichte, die tief berührt. Danke dafür.

ungewiss

Profil unsichtbar.

24.07.2011 um 20:14 Uhr

Unendlich traurig und trotzdem wunderschön. Danke, dass du am Ende das Tempo wieder gedrosselt und dir mehr Zeit für das Gefühl gelassen hast. In der Mitte kam mir das etwas zu kurz, stellenweise wirkte die Geschichte wie eine Aufzählung sexueller Experimente, aber das war nach dem letzten Absatz vergessen. Deine Geschichte hat mich sehr berührt..

hexlein

Autorin.

24.07.2011 um 20:03 Uhr

Hallo, Bittersüßer-Nachtschatten,

 

Deine Geschichte stimmt mich traurig.

Zwar gibt es ein "Happy-End" für die Sklavin in der Geschichte und die "Heilung" ihrer seelischen Wunden ist mit Sicherheit auch kein Grund für diese Traurigkeit.

Doch ich bin es.

Der tragische "Held" Deiner Geschichte der hat es mir angetan.

Er tut mir so leid und wie gerne würde ich ihn einfach so spontan in den Arm nehmen und ihn trösten.Auch, wenn es für solch einen Verlust wahrscheinlich gar keinen Trost gibt.

 

Es wäre schön, wenn es von dieser Geschichte einen zweiten Teil geben würde, der es auch dem Helden erlaubt wieder glücklich zu sein.

Bitte denk doch einmal darüber nach.

Er hätte es verdient...so sehr.

 

Lucia

Profil unsichtbar.

23.06.2011 um 22:44 Uhr

Sehr intensieve, stimmige Geschichte! Hab wie im Sog gelesen! Danke!

Nubes

Profil unsichtbar.

22.05.2011 um 17:58 Uhr

Ein großartiger Text. Spannend, dramatisch, sinnlich, geil - ziemlich menschlich eben. Das Ende finde ich absolut in Ordnung. Es muss nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen am Ende stehen. Im Leben gibts eben auch die Schattenseiten. Der Erzähler akzeptiert die Konsequenzen der Verantwortung, die er übernommen hat. Auch das gehört zu SM.

Gelöscht.

01.05.2011 um 03:55 Uhr

schön geschrieben ... dennoch ich kann mir nicht helfen tut er mir leid ... er hat sie aufgebaut viel mit ihr durchgemacht um doch hinterher allein dazustehen... trozdem wunderschön

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.