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Forum - BDSM - BDSM-Beziehungen

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cassy

Profil unsichtbar.

21.12.2007 um 21:31 Uhr

Liebe Tileha,

 

ich kann Dich sooooo gut verstehen, denn mir ging es genauso.

 

Ich hatte meine Fantasien schon sehr lange, habe sie aber unterdrückt, weil ich "normal" sein wollte, weil ich mich selbst für "abartig" hielt.

 

Ich habe dann geheiratet, meine Fantasien habe ich weiterhin vor mir und meinem Mann versteckt. Dann wurde ich krank - und heute weiß ich, dass ich auch durch dieses ständige Verdrängen krank wurde. Nach vielen Gesprächen meinte eine Psychotherapeutin, dass mir etwas fehlt und dass es mir erst wieder besser gehen würde, wenn ich mir das auch eingestehen würde. Sie hatte recht.

 

Durch Zufall und mit viel Glück bin ich einige Monate später auf die Schattenzeilen gestoßen und habe hier zuerst nur gelesen - damals musste man sich noch nicht anmelden, die Texte waren noch frei zugänglich. In einem meiner ersten Chatgespräche traf ich meinen heutigen Herrn. Durch ihn merkte ich sehr schnell, was mir wirklich fehlte.

 

Es folgten harte Monate, in denen ich mir eingestehen musste, dass ich doch 'pervers' (das 'pervers' bitte mit einem Augenzwinkern verstehen!! ) bin und dass ich es brauche, BDSM auszuleben. Inzwischen war ich schwanger und ich liebte doch auch meinen Mann noch sehr, obwohl dieser mit BDSM gar nichts anfangen konnte bzw. wenn, wäre er selbst devot.

 

Und auf der anderen Seite liebte ich meinen Herrn! Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Hatte Angst, beide zu verlieren. Und konnte trotzdem nicht mit der Lüge und den Heimlichkeiten einer Affäre leben. Ich habe allen Mut zusammengerafft und habe meinem Mann von meinem Herrn erzählt. Habe ihm erzählt, dass ich noch einen anderen Mann liebe, aber auf eine andere Art und Weise. Und dass dieser mir gibt, was mein Mann mir eben nicht geben kann.

 

Für meinen Mann brach im ersten Moment eine Welt zusammen, denn er befürchtete, ich würde unsere Ehe beenden wollen. Es hat mich viel Mühe gekostet, ihn davon zu überzeugen, dass ich das gar nicht vorhatte - und auch nicht vorhabe. Irgendwann hat er es dann verstanden und akzeptiert.

 

Heute kennen sich mein Mann und mein Herr und sind gute Freunde. Unglaublich - aber es ist die Wahrheit!! Beide lieben mich und ich liebe sie. Mein Herr ist häufig zu Besuch bei uns, wir sind für ihn ein Stück Familie, er ist Pate unserer Kinder.

 

Ich habe so viel Glück gehabt - aber ich musste auch manches Mal hart darum kämpfen. Oft sogar gegen mich selbst, denn es gab immer wieder Momente, in denen ich meinem Mann gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte. Es ist nicht einfach, zwei Männern zu "dienen": Dem Einen als Ehefrau, dem anderen als sklavin. Aber es lohnt sich.

 

Liebe Tileha,

ich schreibe Dir meine Geschichte so ausführlich, weil ich Dir Mut machen möchte. Weil ich Dir zeigen möchte, dass es tatsächlich noch eine Alternative gibt. Allerdings gehört da wirklich viel Liebe dazu, von allen drei Seiten, sonst funktioniert das nicht. Dafür ist es einfach zu kompliziert. Aber die Möglichkeit ist da. Wenn man will. Und wenn man bereit ist, dafür einige Opfer zu bringen: Zeitprobleme, Zweifel, manchmal ein schlechtes Gewissen. Trotzdem denke ich, dass es besser ist, als seine Wünsche ständig zu unterdrücken - zu versuchen, sie zu vergessen. Das bringt einfach nichts, im Gegenteil - es macht auf Dauer krank.

 

ich wünsche Dir viel Glück bei der Suche nach der für Dich richtigen Entscheidung. Es würde mich freuen, von Dir zu hören.

 

Frohe Weihnachten und ein gutes, neues Jahr, das Dir hoffentlich das bringt, was Dich glücklich macht!

 

Liebe Grüße

 

cassy

 

Ich bin, wie ich bin...

Die einen kennen mich, die anderen können mich...

 

Die Stärke des Charakters erkennt man nicht daran, was er austeilt, sondern daran, was er einstecken kann.

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Gelöscht.

27.12.2007 um 12:46 Uhr

geändert am 27.12.2007 um 12:48 Uhr

 

Meine Bewunderung, cassy, ich find das toll, das Du diese Lösung leben kannst.

 

Liebe Grüße

devoriani

 

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Tileha

Profil unsichtbar.

31.03.2008 um 22:15 Uhr

@cassy

danke für deine geschichte...nur denk ich das das ehr eine "außnahme" ist in

der wirklich alle 3 "zufrieden" sind...

 

ansonsten weiß ich selbst noch nicht genau wie es weitergehn wird in meiner beziehung...ich spüre wie sehr mich mein verlangen quält welches ich unterdrücke...

die zeit wird zeigen was kommt...aber ich vermisse es sehr...

 

 

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ist immer die Hoffnung!

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Gelöscht.

01.04.2008 um 19:53 Uhr

Worte, Gedanken reichen weit. Uund während ich einen Krüppel auf der Strasse

sehe, wie er sich im Regen entlangschleicht, denke ich, man kann, man muss umsetzen, was man ist. Es gibt aber viele Wege. Nicht wenige von ihnen sind

dornenumrankt. Manchmal muss man wachsen, um seinen Himmel zu entdecken.

Manchmal ist es auch zu spät dafür. Dann bleiben Gedanken und Worte, denn sie

reichen weit.

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