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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Brüder« von Gryphon

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Brüder«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Brüder«

von Gryphon

 

Jeden Tag geht sie dorthin. Und sie kniet sich jeden Tag auf den harten Stein, nicht lange, nur für eine Minute oder zwei. Nicht um zu beten, sondern um Zwiesprache zu halten, die einzige, die sie noch mit ihm halten kann, seit er nicht mehr da ist.

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »Brüder« von Gryphon

Gelöscht.

21.04.2007 um 10:46 Uhr

super tolle Story

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Timbre

Profil unsichtbar.

21.04.2007 um 11:17 Uhr

Wunderschön. Und mehr an Wort ist mehr als zuviel.

 

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kitty

Autorin. Förderer.

21.04.2007 um 18:26 Uhr

Berührend.

 

LG

kitty

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cassy

Profil unsichtbar.

21.04.2007 um 22:20 Uhr

Ich schließe mich herzzzdame an. Wunderschön!

Vielen Dank!

 

LG

cassy

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donna

Autorin.

21.04.2007 um 23:58 Uhr

Diese geschichte berührt mich sehr.

Bringt mich zum Nachdenken. Macht mir Angst.

Erinnert mich daran, wie schnell alles verloren gehen kann.

Macht mir bewusst, was ich habe.

 

donna

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Rose Kane

Profil unsichtbar.

22.04.2007 um 18:19 Uhr

Das Ende scheint mir ein Traum, der geträumt werden wollte ... Ehrlich, mir wurde beim Lesen, gerade als es aufs Ende zu ging, mulmig zumute. Immerhin die beiden waren Brüder. Oder denke ich da viel zu engstirnig? Eine gute Geschichte mit viel Nachdenkstoff.

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sapira

Profil unsichtbar.

22.05.2007 um 12:45 Uhr

Diese Geschichte ist mir sehr zu Herzen gegangen! Danke Gryphon

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Engelchen

Autorin.

22.05.2007 um 22:08 Uhr

Gänsehaut....

 

Danke Gryph

 

Liebe Grüße

 

Engelchen

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Gelöscht.

14.07.2007 um 12:11 Uhr

Verzeih bitte, es wird länger, aber ich kanns nicht anders sagen:

 

Zuerst: Gratulation zur Titelwahl. Der Titel ist rücksichtslos. Er lässt mich die Geschichte auswählen, voller gelassener Neugier, was über Brüder erzählt wird, und wirft mich unvorbereitet auf den Boden unerwarteter Tatsachen. Du lieferst einen erzwungenen freien Fall, denn die Geschichte mutet auch nach wiederholtem Lesen viele Gefahren bergend an. Sie frisst nämlich auf. Das können Geschichten nur selten. Kaum eine lässt so wenig von mir übrig, wie diese.

Sie nimmt mich abwechselnd holprig und dann wieder nahezu magnetisch angezogen mit und lässt mir dadurch keinen Raum zum Atem holen. Oft nickte ich mit dem Kopf, fühlte mich sichtbar, zuweilen wollte ich mich verweigern, lehnte ab und wurde doch wieder reingezogen -in die Geschehnisse. Die „Frage“, ob Lesen freiwillig sei, wird hier unterminiert. Handwerklich genial gelöst.

 

Die aussergewöhnliche Liebe ist wunderbar glaubhaft beschrieben. ich bezweifle sie auch nicht, wenn ich davon ausgehe, dass ein Motorradfahrer sich nicht unbedingt absichtlich aufrichtet, wenn er Gefahr auf sich zukommen sieht. Da wirken Lebensreflexe. Es ist aber tröstlich, wenn Zurückgebliebene sich die Rettung durch einen anderen behalten und somit macht die Schilderung nicht die Situation, aber das Empfinden der Trauernden wahrhaft.

Der betrauerte Mann bedarf keines einzigen zusätzlichen inneren Wertes, er wird von der Trauernden so aufrichtig reflektiert, selbst ohne jede Erwähnung IST er präsent. Eher wird jede breitere Erklärung zu ihm zu einem Umweg, den ich nicht gern gehe. (Auch die finanzielle Absicherung wäre nicht erwähnenswert gewesen, die Frage, wovon die Zurückgebliebene lebt, käme mir nicht in den Sinn.)

Warum? Nun:

Mal abgesehen von Büchern, die sich mit dem Thema Trauer beschäftigen, es aber nicht wirklich treffen, habe ich hier erstmals den aufrichtigen unabgemessenen Mut zur Hingabe an die unbarmherzige Arbeit des dauerhaften Abschieds gefunden. So ehrlich, so ungehemmt und gnadenlos aufdeckend, ohne Rücksicht auf die Gepflogenheiten der Gesellschaft, die eine kniende Frau, (zumindest in einigen Ländern Europas) an einem Grab - nur als Quotenhascher schlecht gemachter Filme akzeptieren, ist mir das Erleben dieses Schmerzes noch nicht gezeigt worden. Beinahe respektlos nackt wird hier Trauer begriffen, angefasst und dargestellt. Es geht nicht um Schönheit, es geht nicht um Normen, es ist nichts wichtiger, als eben das Leid dieser Frau.

Trauer ist intim, persönlicher als Liebe, sie macht egoistisch und nur so kann man überhaupt überleben, sie ist harsch, einschneidend, unabhängig von allem, was nicht mit der Trauer zu tun hat…das alles wird hier, beinahe nebensächlich erzählt, indem die Bilder jener Trauernden, ohne auf Konstrukte oder Charakterstärke achtzugeben, beschrieben werden. Sie trauert, ihre Wohnung wird vielleicht dabei zur Müllhalde: na und, sie trauert eben. Sie lebt, sie lebt aber nicht wirklich weiter: Na und, sie trauert eben.

 

Hochachtung vor dem Autor, der das zulässt, der keine Schemata ansetzt, um das alles „würdiger“ zu halten. Er lässt der Trauernden IHR Recht auf IHRE Trauer. Das ist einfach unglaublich gut gemacht und ein wirkliches Geschenk. Unter dem Gesichtspunkt hoffe ich sehr, von dem Autor etwas über Trennung lesen zu dürfen, die ja den Aspekt, der von beiden zu überlebenden Trauer, in sich birgt.

 

Der zweite Teil - Der Bruder:

Solange er als „Delegierter“ fungiert, ist die Idee raumgreifend schön, versteht sich als testamentarische Nachsorge, sicher nicht unüblich, wenn auch der Zeitrahmen sehr individuell gewählt ist.

 

Die Familiengeschichte der Brüder, bezogen auf das sexuelle Outing, hat mich respektvoll, aber immerhin wirklich gestört. Sie müsste entweder weiter ausgearbeitet sein oder braucht hier gar keinen Platz. Ab dem Moment hatte ich immer Angst, die Beiden „finden sich“.

 

Jeder Versuch, die Motivation zu ergründen, die den Autor genau dieses Ende hat wählen lassen, schlägt fehl. Die Annahme, sie solle Hoffnung machen, setzt sich wohl im Leser fest und enttäuscht ein wenig, weil Hoffnung nicht konstruierbar ist und nicht verordnet werden kann. Der authentische Rahmen der geschilderten Trauer, wird nach meinem Empfinden von der Schnelligkeit der gedanklichen Übereinstimmungssuche der Beiden aufgesogen. Der Versuch, eine gewisse Distanzierung der Trauernden deutlich zu machen, bleibt leider stecken. Vielleicht, weil Abwehr gar nicht nötig ist. Vielleicht, weil gerade dabei der Verdacht aufkommt, die Beiden könnten sich auch erotisch finden. ich habe die beiden Teile als zwei Geschichten betrachtet, um mir die Eindrücke des ersten Teils zu bewahren.

 

mir erscheint die gesamte Unterhaltung zwischen der Trauernden und dem Bruder, als Instrument, um BDSM zu erklären. Die Klammer zum Outing ist durch das Outing zwar nun nötig, ich wäre froh, beides hätte einen anderen Weg gefunden. Vielleicht ist für den Stoff der Umfang einer Kurzgeschichte nicht geeignet? Das Ganze auf 450 Seiten als Roman zu lesen, wäre etwas Aussergewöhnliches, bedarf dann aber wirklicher Entwicklung der Protagonisten.

 

ABER:

Die Geschichte lässt sowieso nicht los und bietet die Chance, sie später nachzufühlen. ich habe mein „Recht als Leser“ zurückgefunden und sie zerteilt. Es wurden drei Geschichten daraus. Jede für sich wickelt mich ein und nimmt mich mit. Es dauert sehr lange, einige Tage, bis sie die wahrscheinlich absichtlich sparsam ausgearbeiteten Facetten freigibt, die sie wieder zur Geschichte machen.

Es ist irgendwie beruhigend, sich sicher zu sein, dass es eine Geschichte ist, nicht mehr.

 

Danke für die Geschichte, danke für Deine Wahrheit, danke für die Freiheit, den Mut, die Klarheit, die Rücksichtslosigkeit, das Verstehen, danke für die Hingabe.

 

Danke für den Mut, den Du mir gibst, meine Geschichte einmal hier zu veröffentlichen. Geschrieben ist sie, bisher behütet, weil Verständnis nicht gesucht und Verstehen nicht vermutet war.

 

Trauer macht egoistisch und ist intimer als die Liebe. Du zeigst dem Leser, dass es so ist.

 

Danke

 

pursoumise

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Gelöscht.

22.10.2007 um 18:33 Uhr

Eine Geschichte die zu Herzen geht, und doch gleichzeitig erschreckt was alles möglich ist.

Gefällt mir sehr gut. Ich hoffe sie geht weiter? Ich bitte um eine Fortsetzung

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