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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»So Blind« von Tek Wolf

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »So Blind«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»So Blind«

von Tek Wolf

 

Hier hingen Liliths Trophäen. Jedes Halsband stand für eine Sklavin, die sie unterworfen hatte. Ehrfurcht erfasste mich. Aber auch die Erkenntnis, dass ich nur eine unter vielen war. Ein Stück Wild, das man jagt und erlegt und schließlich an die Wand hängt. Lilith ist ein Raubtier, und wenn sie genug mit mir gespielt hat, wird sie mich für die Nächste verlassen. Oder?

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »So Blind« von Tek Wolf

15.11.2020 um 13:08 Uhr

Wunderbarer Lesestoff für einen Sonntag Nachmittag. Danke dir dafür.

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Bytejongleur

Gelöscht.

15.11.2020 um 23:47 Uhr

Nette Story, aber für meinen Geschmack ein etwas zu pompöser Erzählstil.

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Gelöscht.

15.11.2020 um 23:57 Uhr

Die Handlung ist top!

 

Ansonsten leider irgendwie antiquiert und schwülstig geschrieben, das hat mich beim lesen gestört.

 

Ich selbst würde aber auf mein von der Göttin angelegtes Halsband nicht verzichten!

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17.11.2020 um 19:19 Uhr

Ist zwar nicht mein Erzählstil, aber inhaltlich sehr schön zu lesen, mit einem überraschenden Abschluss. Danke.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

23.11.2020 um 00:25 Uhr

geändert am 23.11.2020 um 00:42 Uhr

Eine harte Nuss ist diese Geschichte, an der die Protagonistin fast erstickt wäre.

 

Bester Tek, 

 

Wie Onmymind setzt Du bei Deinem Beitrag auf eine heute höchst ungewohnte Erzählweise. Du greifst zurück auf eine, die es (seit was weiß ich, seit 150 Jahren?) nicht mehr gibt. Das kann nicht jeder. Wer es probiert, wird das schnell merken. Entweder klingt es wie Persiflage oder peinlich hölzern. Du musst viel und aufmerksam gelesen haben, um dieses Handwerk stilecht hinzubekommen. Das ist wie Debussy auf dem Klavier?

Okay, dafür bekommst Du meine Achtung. Aber dafür kannst Du Dir nichts kaufen. Denn die nächste Frage ist: Warum das? Nur so, um Pirouetten zu ziehen, Kunst für die Kunst? Es muss schon passen.

Und das tut es. Die Protagonistin ist eine Leseratte. Das ist das Einzige, was sie auszeichnet. Ansonsten fühlt sie sich als ein Nichts.

 

Noch ein Rückgriff: Auf das mindestens genauso alte Topos vom Graf und der Wäscherin. Davon lebt auch SoG, und ist so abgedroschen, dass es inzwischen die Groschenromane füllt (Arzt, Förster ... gibt´s die noch?). Warum das? Nur so, weil es narrensicher und immer funktioniert im BDSM? Weil man durch die wirtschaftliche und soziale Distanz sozusagen ein unhinterfragtes, »natürliches« Gefälle zwischen oben und unten herstellen kann? Das ist effizient, weil man keine sonstigen Personenüberlegungen mehr anstellen muss.

So dämlich die tausenden von Milliardärs-Doms inzwischen die Kindls bevölkern, so stimmig fühlt sich das Wäscherinnen-Topos in dieser Geschichte wegen des Erzählstils an. Weil es zeitlich zusammengehört. Back to the Roots sozusagen. Das Original. Diese gefährliche Nähe zum Trivialen ist mutig. Und hier gelungen. Wow.

 

Aber so schön das alles anmutet: Es geht um etwas ganz anderes. Und Du hast das wohl deshalb derart sicher eingerahmt, weil der psychologische Gehalt der Geschichte so traurig ist:

Einem Menschen mit geringem Selbstbewusstsein muss man SAGEN, dass man ihn liebt. Immer wieder. Bis er es glaubt. Weil er aufgrund seiner verzerrten Wahrnehmung 1 + 1 nicht zusammenzählen kann.

»Liebst Du mich?«

»Aber Liebes, das weißt Du doch.«

»Nichts weiß ich.« (*flennt*)

 

Dass Erhobenwerden doch möglich ist, dafür steht BDSM. Am Ende der Geschichte klingt das wie der erste Schimmer eines Morgenrots nach langer dunkler Nacht auch noch an.

Das ist das Ergebnis von Hunderten von Schlägen.

Manches kann man auch hineinprügeln offenbar. Ohne Worte.

 

Tek, das hat mir viel Spaß gemacht, an dieser Nuss zu kauen. Ich sag mal: "Köstlich"

Wenn Du es nicht längst schon getan hast: Schreib endlich einen langen Roman. Ganz normal. Die ewigen Etüden und Fingerübungen haben doch nur den Zweck, bereit für eine Sonate zu machen. Ist längst erreicht, würd ich meinen.

 

p.s.

Wenn ich Lektor gewesen wäre, hätte ich Dich wegen ein paar Stolpersteinchen befragt, die nicht zur Sprachebene oder zur Protagonistin passen. Kleinigkeiten, aber unnötig: Das sind zum Beispiel Süchtige, die zur Nadel greifen, Luxusjachten, Global Player, zusammenfalten, hibbelig, sexuelle Schalter, hart am Limit, Erregungspotenzial, Vaginalpforte. Sie wirken anachronistisch (im Sinne von zukünftig *g), zu technisch, umgangssprachlich oder medizinisch.

Davon abgesehen läuft der Text arschglatt durch.

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Hekate

Autorin.

25.11.2020 um 04:32 Uhr

Die Henrietta, so scheint es, ist auf Zeitreise, hineinkatapultiert aus der sprachlichen Welt des neunzehnten Jahrhunderts in die Jetztzeit. Warum auch nicht? SM war immer SM und wird es weiter sein. Zeit ist lästiger Schmarren. Die SM-Welt ist ein Geschenk, grenzt sich vom Schnöden ab, darf auch kein alltägliches Leben ab. So solle es auch sein, sonst wäre diese feine Variante umfassender Erwachsenenspiele nichts Besonderes, Ich danke für die einfühlsame Geschichte aus der anderen Welt.

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

25.11.2020 um 23:00 Uhr

Lieber TEk,

 

einmal mehr bin ich hingerissen von dieser Geschichte. Mir ist ja die kleine Henrietta Mouse schon lange so recht ans Herz gewachsen und ich sehe mit Freude, wie sie immer wieder neuen Lebensmut schöpft und sich ihres Wertes bewusst wird.

Diese Geschichte ist ein Festmahl an Bildern und Gefühlen. Du verstehst es, die geneigte Leserin in die Welt von Lilith und Henrietta zu entführen. Ich habe mit großem Vergnügen gelesen.

 

Danke für den Garten der Zuversicht und Hoffnung.

hanne

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Onmymind

Autorin.

30.11.2020 um 23:46 Uhr

Henrietta scheint direkt aus dem viktorianischen England entsprungen zu sein. Das mag auf den ersten Blick nicht in die Gegenwart zu passen, aber es passt! Schließlich ist sie eine schüchterne Archivarin. Ein kleines Epos über eine Frau, die sich in der Opferrolle sieht und eines besseren belehrt wird. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Prickelnd und romantisch zugleich. Danke, dafür.

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famulus severus

Förderer.

04.12.2020 um 22:00 Uhr

Eine Grenzwanderung zwischen Fiction und Realität... Die Vorstellung hilflos den Schlägen ausgeliefert zu sein, bringt in mir eine Saite zum schwingen.

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Treibholz

Autor.

06.12.2020 um 02:57 Uhr

Hatte den Text beim Wettbewerb gelesen und war mir als besonders Gelungen aufgefallen - hatte den nochmal schnell überflogen, um mich zu erinnern, was an der Geschichte besonders gut war. Der Sprachstil ist sehr ausgefeilt und absichtlich klassisch gehalten, dazu gelungene Metaphern - das ist ebenso experimentell, wie als Mann über eine Dom-Sub-Beziehung zwischen Frauen zu schreiben.

Experimente, was das Schreiben betrifft, finde ich spannend.

Eine gefühlvolle Geschichte über Zweifel, Hingabe, Eifersucht, Harmonie und sehr abwechslungsreich.

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