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Forum - BDSM - Erfahrungsaustausch

Bekleidung

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Gelöscht.

06.11.2020 um 18:19 Uhr

Moin ihr lieben,

mich würde es mal interessieren ob es typische Dom Bekleidung und typische Sub Bekleidung gibt.

Sicher jeder so wie er es mag bzw wie der Dom es mag.

 

Liebe Grüße

die Miss

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06.11.2020 um 18:53 Uhr

Ich will versuchen, darauf zu antworten. Ich hab einiges an Erfahrung. Das bezieht sich auch auf die Kleiderfrage. Da ich viel gechattet habe, lange gesucht habe, kam das leidige Kleiderthema mit vielen potenziellen Kontakten zur Sprache und wurde schnell zu einem Ausschlusskriterium. Die Frage ist geeignet, um Schubladendenken, szenetypische Klischees und Unerfahrene zu finden.

 

Vor allem angehende männliche Doms, die noch nie eine Sub vor sich hatten, schwelgen in dem Kleiderthema. Es erscheint mir so, als ob diese sich tagelang darüber den Kopf zerbrechen, ob nun Sub ohne Slip oder besser mit Slip ouvert rumzulaufen hat. Dieser Personenkreis tendiert zu radikalen nicht alltagstauglichen ständig zu beachtenden Kleiderregeln.

 

Es gibt letztendlich alles, was man sich nur vorstellen kann. Einige halten Kleidung, in der der submissive Partner jederzeit sofort sexuell zugänglich ist, für das einzig richtige, andere behaupten das von Nacktheit, die dritten können sich nur Windeln vorstellen, wieder andere erklären allen Ernstes, das Sub hochgeschlossen in langen Kleidern rumzulaufen habe. Und alle diese Vorgaben stimmen - nämlich genau für die Sub, die sich diesem Dom zu diesen Bedingungen unterwirft.

 

Es gibt kein richtig oder falsch. Den erwachsenen erfahrenen Dom erkenne ich daran, dass er seine Vorgaben, wenn er denn welche macht, nicht damit begründet, dass es so üblich sein, sondern, damit, dass es ihm so gefalle. Erfahrung zeigt sich auch darin, dass Ausnahmen zugelassen werden oder die Vorgaben nur zu bestimmten Zeiten umgesetzt werden müssen.

 

Ansonsten ist es meist üblich, weibliche Formen zu betonen, Absatzschuhe zu tragen und hübsche Dessous anzuziehen. Für die Tops sind kaum Regeln zu finden.

 

Eine andere Frage wäre, was nun einem selber bei Sub oder Dom gefällt.

Lanika

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

07.11.2020 um 13:58 Uhr

Lanika

Es gibt kein richtig oder falsch. Den erwachsenen erfahrenen Dom erkenne ich daran, dass er seine Vorgaben, wenn er denn welche macht, nicht damit begründet, dass es so üblich sein, sondern, damit, dass es ihm so gefalle. Erfahrung zeigt sich auch darin, dass Ausnahmen zugelassen werden oder die Vorgaben nur zu bestimmten Zeiten umgesetzt werden müssen.

 

Liebe Lanika,

 

danke für den schönen Beitrag, den ich genau so mittrage. Hervorhebenswert finde ich den oben zitierten Absatz, denn es geschieht leider viel zu häufig, dass Dinge als "üblich" oder "selbstverständlich" bezeichnet werden. In diesem Netz verfangen sich am besten Unerfahrene, und das kann man durchaus als Absicht unterstellen.

 

Viele Grüße

Jona

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dienerin

Autorin. Förderer.

07.11.2020 um 14:40 Uhr

Hallo

ich kann mich Lanika und Jona nur anschliessen.

Ich habe auch viele und unsinnige Kleidungsregeln erlebt und auch manches davon ausprobiert

und bin immer wieder froh udn dankbar, dass es Doms gibt, die darauf schauen, was gefällt und machbar ist

Und das hat auch was mit Verantwortung zu tun.

 

Dienerin

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

07.11.2020 um 17:57 Uhr

geändert am 07.11.2020 um 17:59 Uhr

Als ewiger Anfänger habe ich beim zweiten Lesen Lanikas Beitrag anders reagiert.

Ich möchte nicht gegenreden, weil Lanika und Jona grundsätzlich recht haben mögen. Gegen Erfahrungen gibt es sowieso keine Argumente. Nur anderslautende Erfahrungen. Da ich keine Sub bin, die zugemüllt wird, ist nicht einmal das möglich.

Lanika, Du sortierst Anfänger anhand ihrer unflexiblen Klischeevorstellungen aus. Solche Doms im Kinderschuh seien mehr mit sich als mit ihrem Gegenüber beschäftigt.

Jona setzt noch eins drauf und empfiehlt aus Sicherheitsgründen erfahrene Doms, die derlei Gedöns nicht nötig haben.

Ich hab Euch hoffentlich nicht entstellend zusammengefasst.

 

Ich möchte eine Lanze für die Gescholtenen brechen. Jemand muss es ja tun, sonst scheint die Sonne runder als sie ist:

 

1.) Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

In BDSM-Foren, die ich kennen gelernt habe, gibt es den beliebten Sport, über dumme, unerfahrene Doms herzuziehen und deren Zumutungen.

In allen Lebensbereichen ist es so, dass Beginner dazu neigen, sich an vermeintlichen Standards zu orientieren. Aus dem Bestreben heraus, nichts grundsätzlich falsch zu machen. Wer ehrlich ist, wird dies aus seiner eigenen Biografie kennen. Auch beruflich. Auch in der Erotik. Das sagt überhaupt nichts über die Geeignetheit desjenigen aus. Dazu wird jeder Lehrling sogar gezwungen. Das mache ich, wenn ich eine neue Domäne betrete, auch im Urlaub in anderen Kulturen: Umschauen, was man so macht, und was man besser unterlässt … Es wird ja nicht dabei bleiben. Das kann, nebenbei bemerkt, sogar ein Ausweis sozialer Kompetenz sein, derlei Dinge überhaupt zu berücksichtigen.

2.) Stümperhafte Anfänge können süß sein

Auch Liebhaber fallen nicht vom Himmel, sondern sind im besten Fall lernfähig. Wenn ich an meine ersten sexuellen Schritte denke, wird mir peinlich zumute. Leider wiederholt sich das bis zum heutigen Tag immer wieder. Und doch bleiben es die tiefgreifendsten und süßesten Erinnerungen. Auch das Bemühen beim Gegenüber „es gut zu machen“: einfach liebenswert. Bemühen und Wollen sind ein großes Geschenk, auch im BDSM.

3.) Erfahrung macht es nicht immer besser oder Adam und Eva waren auch einfach nur naiv

Vorerfahrungen oder gar Professionalität legen automatisch Messlatten und Erwartungen fest. Im Nacken sitzt dann der Vergleich. „Unvergleichlich schön“ ist nicht mehr möglich.

Ich werde konkret: Eines könnte ich einer erfahrenen Sub sicher nicht bieten: Den Reiz oder die Mit-Freude des Neuen, des Unerwarteten. Weil sie schon alles kennt, kategorisiert und bewertet. Mir fehlt der sportliche Ehrgeiz in der Intimität, die der einzige meiner Lebensbereiche geblieben ist, in dem ich befreit sein will vom Leistungsgedanken und von Kategorien wie „gut-sein/erfahren-sein...“ pipapo. Da geht es allein ums Dasein. Egal wie. Und mehr erwarte ich auch vom Gegenüber nicht. Selbst wenn sie dem popligsten Allerweltsfetisch oder dem professionellsten Shibaku huldigt: Es kratzt mich nicht, kein Kriterium. Ich brächte auch wenig mit. Die innere Haltung macht den Unterschied, und die ist jenseits von Erfahrung oder Score welcher Art auch immer.

4.) Viel Erfahrung und Treue schließen einander aus

Wer über Jahrzehnte in einer oder ganz wenigen Beziehungen ausharrte, KANN gar nicht viel Erfahrung haben, außer aus dieser winzigen Stichprobe. Die ist bedeutungslos und nicht übertragbar auf andere Gegenüber.

5.) Erfahrung hat ihren Preis: Altern

Viel Erfahrung und Alter sind zwar nicht dasselbe, aber abhängig voneinander. Also viel Spaß mit einem 70-jährigen Dom, der über viel Erfahrung verfügt. Vielleicht funktioniert wenigstens sein Gedächtnis noch so gut, sich an potente Zeiten zu erinnern.

 

6.) Die Legende vom Spinnennetz

Brauch ich nicht ausführen, oder? Es mag diese Dunkelmänner geben, die armes Frischfleisch in ihre Fänge locken. Für mich hört sich das nach Rotkäppchen und böser Wolf an. Übrigens: Der Wolf im Märchen hatte Kreide gefressen, und er kommt gerade NICHT mit spitzen Zähnen oder unerfahren daher, sondern im einladenden Schafspelz.

Die tatsächlich bösen Geschichten, von denen ich in den letzten Jahrzehnten mitbekam, direkt oder indirekt, passierten auf Gegenseitigkeit. Es gibt Menschen mit der Tendenz zur Selbstschädigung. Diese finden sich aber nicht nur im BDSM, sondern auch in stinknormalen Ehen ein. Borderlinerinnen oder abhängige Persönlichkeiten gehen ihren Weg. (Siehe in Jonas Blog "Du bist naiv...") Und die passenden Gegenstücke finden sich überall. Die pfeifen auf Ratschläge.

Ich wette, diese vermeintlichen Wölfe identifiziert auch eine erfahrene Sub im Chat oder Email-Verkehr nicht. Gerade diese nicht, weil sie geschmeidig im Täuschen sind, und sie kommen ganz sicher nicht im Gewand eines dummdommigen Unerfahrenen daher.

7.) Die Mär von der naiven Sub

Schaut Euch mal den Altersdurchschnitt auf den SZ an. Die meisten sind mindestens mittelalter. Da liegen 20 bis 30 Jahre Beziehungs- und Lebenserfahrung dahinter. So eine „MILF-Sub“ (sorry) mutiert doch nicht auf einmal zum naiven Schneckchen, nur weil sie BDSM für sich entdeckt oder SoG gelesen hat. Rotkäppchen war minderjährig.

 

8.) Die Mär von der Dummheit

Dummheit und Unerfahrenheit gibt es. Na und? Seit wann ersetzt die Nickelbrille oder graue Schläfen Liebenswürdigkeit und Lauterkeit? Manche schlichte Ehe funktioniert einfach, vielleicht gerade, weil sie unkompliziert ist oder sich äußerlich an Standards orientiert. Die makellose Beherrschung von Kommaregeln, gewaltfreier Kommunikation oder bunter BDSM-Biografie kann genauso gut soziale Unbeholfenheit, tiefsitzende Gemeinheit oder Beziehungsunfähigkeit verdecken. Ein Dom, der keine eigene Phantasie hat, orientiert sich dann halt an vermeintlichen „Standards“. Das allein muss überhaupt niemanden abqualifizieren. So manche Phantasie entsteht nicht im Kopf, sondern erst beim Tun.

 

Wo ich gerade mal am Schwafeln bin, fallen mir noch zwei Punkte ein, die mich selbst widerlegen:

1. Genuss braucht Erfahrung

Je besser ich Bescheid weiß über ein Gebiet, desto tiefer kann ich genießen; und mich nicht nur beeindrucken lassen. Zum Beispiel ist das bei Musik so. Ob das in der Erotik auch so ist? K.A. Ab wann fühlt man sich denn erfahren? (Noch mehr k.A.)

2. Eine Sub, die ihr Standing und Erfahrung sausen lässt und sich unterwirft, verschenkt das Wertvollste, über das sie verfügt. Das allerdings ist dann über jedem Anfängerglück erhaben.

 

sorry, das ging zunehmend weg vom Ursprungs-Thema.

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

07.11.2020 um 19:01 Uhr

Lieber Nachtasou,

 

ich sprach in meinem Beitrag nicht von unerfahrenen Doms, die das suggerieren.

 

Das Problem ist aus meiner Sicht eher die Unerfahrenheit derer, die ihnen den Unsinn abkaufen, ebendeswegen.

 

Viele Grüße

Jona

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07.11.2020 um 22:23 Uhr

Guten Abend Nachtasou,

 

das war ja nun ein langer Text, mit dem Du meine Äußerung hier angehst. Ich will mal versuchen zu antworten. Es ist sicherlich billig, sich über Unerfahrene aufzuregen. Allerdings hab ich vor den Unerfahrenen die Szeneklischees und Schubladendenken genannt. Beides findet sich wirklich in allen Altersgruppen. Bei einigen helfen weder Erfahrungen, noch Argumente.

 

Die Unerfahrenen, die Anfänger, die zum Teil sehr jungen Doms, die sich erstmalig ausprobieren wollen, lassen sich durch Argumente beeinflussen. Wenn aber so ein junger Dom mit reichlich Kopfkino auf eine genauso unerfahrene Sub trifft und die zwei ihre Kleiderregeln ausprobieren und feststellen, dass es nicht alltagstauglich  ist, haben sie hoffentlich bis dahin viel SM und eine schöne Zeit. Ein bisschen Nachdenken schadet nicht. Kleiderregeln sind tendenziell eher ungefährlich.

 

Die älteren, die nun schon zehn Jahre nach der passenden Sub suchen, erzählen im Chat, dass nur eine Sub geht, die ständig halterlose oder strapse trägt. Nein für die Arbeit gibt es keine Ausnahme, nein auch nicht im Hochsommer. Solche Kontakte habe  ich immer aussortiert. Da solche Doms, wegen ihrer zehn Jahre, die sie ja nun schon suchen, sich genügend Erfahrung einbilden. Dagegen kommt keine Sub an.

 

Die Beobachtung, dass Kopfkino die Kleiderregeln beflügelt und reale Erfahrungen diese zurechtrücken, bleibt bestehen.

 

Zu Deinen Argumenten:

 

1. Kein Meister fällt vom Himmel:

Nun ja, jeder fängt an, schaut sich um und ist bereit zu lernen. Das muss so sein und ist berechtigt. Ich wünsche mir von solchen Unerfahrenen, dass sie zugeben, dass sie am Anfang sind, mitteilen, was sie wissen und was nicht und sich auf das Gespräch einlassen. Dann ist fehlende Erfahrung kein Problem. Nur, da ja Sub zu gehorchen und nicht zu argumentieren hat, kann man aus der Rolle heraus die mangelnde Erfahrung nicht hinnehmen. Denn Unbelehrbarkeit ist im BDSM auf dominanter Seite gefährlich.

 

2. Stümperhafte Anfänge können süß sein:

Ja das stimmt. Es ist ein Vergnügen, zu erleben, wie ein Dom sich Stück für Stück an seine Möglichkeiten herantastet und entdeckt ob und wieviel Sadismus in ihm schlummert. Es setzt aber eben voraus, dass es Zeiten auf Augenhöhe gibt, in denen viele Gespräche stattfinden.

 

3. Erfahrung macht es nicht besser:

Man kann auch zuviel erlebt haben, so dass man nicht mehr so leicht zu überraschen ist, das stimmt leider. Aber auch da gibt es immer wieder neue Wege, interessante Ideen. Ich hoffe, dass solange man neugierig auf die Welt und den Partner ist, immer wieder neue Erlebnisse und Erfahrungen kommen. 

 

4. Erfahrung und Treue schließen einander aus:

Wer mehrere Kontakte im Leben hatte, ist nicht sofort untreu. Zum einen enden Beziehungen aus vielen Gründen und nicht nur dadurch, dass einer anfängt etwas anderes zu suchen, zum andern ist die Frage, was Erfahrung im Bezug auf Kleiderregeln ist.

Wenn man Chatkontakte zulässt, sei es dass es innerhalb einer Paarbeziehung erlaubt ist, sei es dass man auf der Suche ist, kommt - sobald es um BDSM geht - das Thema Kleiderregeln. Um einen Eindruck von dem, was da so üblich ist, zu bekommen, reichen jeweils wenige Gespräche mit verschiedensten Doms aus. 

 

5. Ja, Erfahrung hat ihren Preis:

Ich finde Lebenserfahrung - nicht Alter bei einem Partner attraktiv. Aber, das ist ein Punkt unter vielen.

 

6. Die Frischfleischjäger:

Es gibt Communities, in denen sich junge Subs, gerade mal volljährig, anmelden. Und es gibt die Männer, die sich auf jede, die neu angemeldet ist stürzen. Allerdings gehe ich eher davon aus, dass das Männer sind die langjährige erfolglose Sucherfahrung haben. Die sind zwar lästig, aber erkennbar.

Die wirklich bösen erkennt man zu spät. Wohl dem, der jemanden hat, der auf ihn oder sie aufpasst oder Freunde, die einen aufrütteln. Das ist kein Problem von mangelnder Erfahrung - auf beiden Seiten nicht.

 

7. Die Mär von der naiven Sub:

Es gibt sie. Die Frage ist nur, wieviel Sub mitmacht, bis sie erste Erkenntnisse sammelt. Manche Dinge, die da passieren sind harmlos und unschädlich. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es eine Weile dauern kann, bis man einige Klischees durchschaut - zumindest ging es mir so.

 

8. Die Mär von der Dummheit:

Nirgends steht oben, dass richtiger BDSM oder Kleiderregeln Intelligenz voraussetzen. Das es wesentlich schlimmere Charakterzüge als fehlende Intelligenz gibt, muss wohl nicht diskutiert werden.

 

Ob Erfahrung in Erotik erstrebenswert ist, ist natürlich eine ganz andere Frage. Es ging hier nur um Erfahrung mit Kleiderregeln. Keine Ahnung, ob eine sub glücklicher ist, die mit großen Augen den Ausführungen ihres Doms lauscht und dann die  eventuell merkwürdigen Vorgaben umsetzt oder eine, die erstmal analysiert, ob das, was da von ihr verlangt wird, realistisch ist. Mehr Spaß hat erstere, die peinlichen Situationen im Supermarkt erspart sich zweite.

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Katika

Autorin. Förderer.

09.11.2020 um 20:49 Uhr

Jetzt sind jetzt so viele ausführliche Diskussionen und Argumente gekommen. 

Typische Dom- oder Subbekleidung gibt es in meinen Augen nicht. Auch Kleiderordnungen sind so vielseitig wie die gesamte BDSM-Szene.

 

Ich möchte dazu gerne von meinen eigenen Erfahrungen sprechen.

Kleiderordnung gehört in meiner D/S Beziehung absolut dazu.

 

   Mein Meister hat selbstverständlich auch eine Kleiderordnung für mich. Ich bin stolz, sie für ihn umzusetzen. Nur noch Kleider oder Röcke, auch die Anzahl der Kleidungsstücke ist reglementiert. Doch ins Berufliche würde sich mein Meister niemals zu meinem Nachteil einmischen.

 

Ich kann ihm voll vertrauen. Mein Wohl liegt ihm am Herzen und er achtet sehr darauf, dass es mir gutgeht. 

Das Vertrauen ist das Allerwichtigste.

 

Mein Leben hat sich auch durch die Kleiderordnung völlig verändert. 

Ich, die ich früher nur in Hosen herumgelaufen bin, nie zufrieden war mit meiner Figur, bin nun bis auf wenige genehmigte Ausnahmen nur noch in Rock oder Kleid zu sehen und ich fühle mich sehr wohl und kann es überhaupt nicht mehr ertragen, eine Hose anziehen zu „müssen“.

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10.11.2020 um 11:06 Uhr

geändert am 10.11.2020 um 11:16 Uhr

Das Thema Bekleidung und Regeln beschäftigt mich schon lange und ich denke, es ist mit den Äußerungen hier noch nicht ausgereizt. Wir hatten, glaube ich, schon mal einen längeren Thread über Kleidung. Ich habe den aber nicht gefunden.

 

Das Kleidung eine Aufgabe hat - zu wärmen und zu bedecken ist klar. Daneben ist Kleidung ein perfektes Mittel, um sich selber darzustellen, sei es um sich wohlzufühlen, sei es um sich zu verstecken, sei es um Aufmerksamkeit zu erregen. Damit ist Kleidung immer ein Mittel, um dem anderen etwas mitzuteilen. Entweder man macht sich extra für ihn zurecht, oder zieht etwas besonders aufreizendes an, um dessen Verlangen zu steigern, oder verkündet mit dem liederlichen Schlamperlook Desinteresse. Es gibt viele Möglichkeiten. Wenn ich mich sicher fühle, fang ich an, damit zu spielen. Sicherheit entsteht dadurch, dass der Dom abwarten kann, was von mir kommt und nicht mit Regeln oder Strafen eingreift. Lob und Zuspruch erhöhen das Sicherheitsgefühl.

 

Nun ist es so, dass von Erziehung, Anstand und Moral vorgegeben ist, wie man sich anziehen darf oder nicht. In meinem Kopf existieren Grenzen für mich, die kommen eine ganze Weile vor denen, die ich bei anderen Personen auf der Straße ziehen würde.

Damit ergibt sich für einen Dom ein weites Feld an Spielmöglichkeiten. Kleidervorgaben als Einmalaktion waren nie mein Problem, so lange ich nicht aufreizend angezogen zu einem entfernten Treffpunkt hinfinden musste und etwa auf einem öffentlichen Parkplatz Probleme beim Einparken hatte. 

 

Der stärkste Antrieb, um sich Kleidervorgaben zu beugen ist der Wunsch, dem anderen zu gefallen. Eindeutige Anweisungen sind leichter umzusetzen, als auszutesten, was ankommt. Vorgaben sind also willkommen. Da es mir darum geht, zu gefallen, ist es für mich reizlos, mich an Regeln im Alltag zu halten, wenn der Partner nicht da ist, um das zu sehen. Reine Gehorsamsübungen hasse ich.

 

Allerdings sehe ich noch eine Möglichkeit für Kleiderregeln: Im normalen Alltag - Kinder - Haus - Garten  - Arbeit (evt. mit Arbeitskleidung) - ist kaum Zeit, sich viele Gedanken zu machen, wie man aussehen will, was man tragen will und man löst die Kleiderfrage möglichst einfach und praktisch. Der Look, der dabei rauskommt, ist nicht unbedingt attraktiv.

 

Wenn nun hier der Partner mit moderaten Regeln oder Wünschen ansetzt, kann man zusammen zu einem alltagstauglichen Stil finden, zu einem individuellen Look, in dem sich die Sub wohlfühlt und der dem Dom zusagt. Aber das setzt viele Gespräche  vorraus. Und dann hat man eine Sub, die gerne und auch ohne Aufsicht trägt, worin Dom sie sehen will.

 

Was mich nun noch interessiert ist, welchen Stellenwert Kleiderregeln in existierenden Dom/Sub - Beziehungen spielen, wann die Vorgaben entstanden sind, ob es Einmalvorgaben sind oder dauerhafte Regeln. Außerdem stelle ich bei den Regeln Tendenzen, Sub umzuformen fest. Ist das gewollt und erfolgreich?

 

Lanika

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Meister Y

Autor. Förderer.

10.11.2020 um 11:31 Uhr

geändert am 10.11.2020 um 12:05 Uhr

Liebe Lanika Du hast Recht, wir haben das schon mal diskutiert, allerdings in anderem Zusammenhang. Die Thread's hießen "Kleidungsfragen" und "Kleidungsfragen...(Teil 2)".

 

Welchen Stellenwert spielen Kleiderregeln nun in D/S-Beziehungen? Sicher sind hier die Antwortmöglichkeiten genauso vielfältig wie wir selbst. Für mich kann ich sagen, dass Kleiderregeln ein hohes Gut sind, an dass sich Sub zu halten hat! Ja, wir haben sie diskutiert, am Ende habe ich sie festgelegt und dazu gehört zum Beispiel, dass Hosen und flache Schuhe wie Ballerinas meiner ausdrücklichen Erlaubnis bedürfen. Natürlich gibt es auch Regeln für den Fall, dass ich nicht erreichbar bin und nicht um Erlaubnis gefragt werden kann. Ansonsten trägt Sub einen Kleidungsstil, den ich als "betont fraulich" bezeichne. Diese Regeln gelten dauerhaft wobei ich betone, dass ich mich niemals in berufliche Belange auf diese Art und Weise einmischen würde.

Hat oder hatte das die Tendenz, Sub umzuformen? Das kann ich mit einem klaren JA beantworten, weil es von uns so gewollt war. Es hat Spaß gemacht und macht es immer noch, aus einer vom Leben enttäuschten Frau eine selbstbewusste, mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehende, beruflich erfolgreiche Frau zu formen, die stolz ist, Sub sein zu dürfen.

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