In dem Thread haben sich ja jetzt verschiedenen Themenkomplexe herauskristallisiert, daher fange ich mal von vorne an:
Das Erwähnen von Verfehlungen gegenüber dem dominanten Part ist für mich Bestandteil im BDSM. Es gehört zu den Provokationen. Sie dienen dazu, eine Reaktion zu erzielen.
Wessen Verfehlungen? Die des dominanten Parts? Oder meinst Du, daß der submissive Part seine Verfehlungen beichtet?
Der erste Fall wäre für mich untragbar, wenn es ein Dauerzustand wäre. D.h. meine Partnerin jeden Fehler an mir sucht und ihn mir vorhält. Da würde ich den Respekt vermissen. Andererseits möchte ich mich auf der dominanten Seite auch weiterentwickeln und wünsche mir daher - respektvoll vorgetragen - durchaus gelegentlich Feedback.
Das beichten Ihrer Verfehlungen gehört für mich eigentlich zum guten Benehmen einer Sub/Sklavin. Es zeigt nämlich, daß sie einsieht das und warum gewisse Regeln und Aufgaben wichtig sind. Damit kann man dann arbeiten. Und zwar in dem Sinne, daß man schaut, was die Erfüllung der Aufgaben erschwert und ggf. einen Schritt zurück machen um Lernprozesse zu intensivieren.
Zur Provokation. Das geht in meinen Augen gar nicht. Wenn es dazu dient eine Reaktion zu provozieren ist das für mich ein Zeichen, daß die Kommunikation in der Beziehung irgendwo gestört ist. Das Bedürfnis kann dann oft eben nur durch Provokation oder andere indirekte Methoden ausgedrückt werden, anstatt klar zu sagen: "Herr, mir juckt gerade das Fell." Gerade die indirekten Kommunikationsmittel sind fehleranfällig. Beim Beispiel der Provokation hat es Hekate in meinen Augen sehr deutlich - wenn auch unbewußt - beschrieben:
Provokationen des Sub sind Regie, ebenso die Unzufriedenheit der Lady. Beides führt zum Lauf der Session.
Die Provokation führt zu einer Unzufriedenheit auf der anderen Seite. Und ganz ehrlich? Ich möchte meine Sessions, bzw den Umgang mit meiner Sklavin nicht auf einem Gefühl der Unzufriedenheit basieren. Oder gar weil ich durch die Provokationen von ihr genervt bin. Das ist nicht meine Idee einer D/s Beziehung.
Abschließend vielleicht zum Verständnis: es gibt Provokationen und es gibt spielerische Kabbeln oder necken. Beides unterscheidet sich von der zugrunde liegenden Stimmung und dem Kontext.