Der Text wurde überarbeitet. Danke für euer Feedback.
„Knie Dich hin.“
Sie wehrt sich nicht. Ich laufe um sie herum, überlege, was ich verlangen soll. Ich habe Gespräche geführt, gelesen, was ich finden konnte, die Schlaginstrumente an mir ausprobiert und bei der Session eines Freundes zugeschaut. Sie glaubt mir, dass ich dominant bin. Ich dachte, wenn eine Frau vor mir kniet, wüsste ich, was ich will, fiele mir ein, wie ich sie demütigen und verführen könnte. Ich muss mich konzentrieren.
„Pass auf, schau mir nicht hinterher, sonst üben wir Knien.“
Sie hat es hingenommen. Knappe Anweisungen - das funktioniert. Wie soll ich sie hauen, wenn sie brav ist? Ich laufe die dritte Runde. Ich hätte vorher keine Zeit angeben dürfen. Jetzt muss ich zwei Stunden durchhalten. Ob sie erregt ist? Ich traue mich nicht, sie zu fragen. Meine Hände sind feucht, bloß keinen Fehler machen, Haltung bewahren.
„Du kniest falsch. Die Hände müssen anders liegen. Du hast nicht aufgepasst, Sklavin.“
So kleinkariert bin ich nicht. Es macht keinen Unterschied, wie ihre Hände liegen. Sie beginnt zu lachen. Ich schreite eine Runde in der entgegengesetzten Richtung um sie herum. Ich beiße die Zähne zusammen, denke angestrengt nach, hoffe, dass meine Augen eisig und unnahbar aussehen. Ob das Wort Sklavin sie so amüsiert? Ihre Mundwinkel rutschen hoch, die Grübchen werden tiefer. Sie müht sich, ernsthaft zu bleiben, senkt die Augen, hebt sie wieder, schaut mich an:
„Sollen wir die Rollen tauschen und ich zeige Dir, wie das geht, Meister?“
Meine Knie schmerzen, die Augen habe ich auf sie gerichtet. Ihre Frage habe ich mit Ja beantwortet. Der Boden ist hart, die Hände zittern. Ich höre zu, probiere zu gehorchen und hoffe auf einen nächsten Versuch. Vielleicht schaut sie mich dann noch einmal so an, wie an dem Tag, als ich sie in der Eisdiele entdeckt habe.