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Forum - BDSM - Erfahrungsaustausch

Switchender Dom?

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Gelöscht.

17.02.2020 um 11:43 Uhr

Hallo Ihr,

 

wie könnt ihr damit umgehen, wenn ein Dom Switcher ist?

 

Ich stelle mir das schwierig vor, als Sub in einer festen Beziehung damit klarkommen zu müssen, dass mein Dom immer mal pausiert und mir das Machtverhältnis wegbricht. Ich glaube auch, dass es sich eigenartig anfühlt, wenn ich mich ihm anschließend wieder unterwerfen soll, und dabei nie aus dem Hinterkopf bekomme, dass er sich vorher von einer Frau verhauen lassen hat. Da fühlt sich seine Dominanz für mich komisch und unecht an.

 

Also bin ich skeptisch, wenn mir ein Dom sagt, dass er Switcher wäre. Vielleicht lieg ich aber auch falsch?

 

Viele Grüße

Betty

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Meister Y

Autor. Förderer.

17.02.2020 um 14:01 Uhr

Hallo , die Frage zeigt zuersteinmal, dass in Sachen BDSM nichts schubladengerecht definiert ist und immer stimmig sein muss. Einen Unterschied möchte ich als erstes dennoch machen. Also entweder ist er ein Dom oder ein Switcher mit hauptsächlich dominanter Ausrichtung. Dann kommt es auch noch darauf an, ob er in der Beziehung (mit Dir) switcht oder dort seiner Linie treu bleibt, also dominiert und seine "andere Seite" anderswo auslebt. Wäre er in der Beziehung immer gleich, also der dominante Part, wären die Fronten geklärt, es bedürfte aber viel Kompromissbereitschaft damit die "andere Seite" außerhalb ausgelebt werden kann. Soll switchen in der Beziehung funktionieren müssen beide so veranlagt sein. Sonst geht es schief.

Skepsis ist vermeintlich der falsche Weg, Toleranz der richtige. Aber auch die hat Grenzen, das ist nun mal so. Eine Gute Freundin würde sagen "Das Leben ist schön, von einfach hat keiner etwas gesagt." 

 

P.S. Zählst Du mich zu denen, die immer antworten  ?

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17.02.2020 um 19:10 Uhr

Hallo Betty,

 

Deine Frage finde ich interessant, deswegen will ich versuchen, darzulegen, wie es mir damit geht. Ich hab es mühsam gelernt, von meinem Gegenüber nicht Exklusivität zu verlangen. Allerdings komme ich gerne an erster Stelle. Das würde ich als devote Partnerin nicht mehr, wenn der andere in einem zweiten Kontakt sich mit einer dominanten Frau abgibt.

 

Switchen innerhalb einer Beziehung ist für mich schwierig. Ich kann einem Dom seine masochistischen Wünsche nach seinen Vorgaben erfüllen. Aber wenn ich zeitweise dominant sein müsste, wäre ich überfordert.

 

Das einzige, was hilft, ist alle Schubladen und Ideen, wie BDSM funktionieren könnte, beiseite zu lassen. Wenn es wirklich menschlich passt, wenn tiefe innige Liebe dazukommen sollte, ist es leichter Kompromisse im BDSM - Bereich zu finden. Das hoffe ich wenigstens. Dann kann gemeinsam etwas einmaliges eigenes entstehen, in dem andere Regeln gelten.

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Gelöscht.

18.02.2020 um 16:39 Uhr

Oh wow! Danke für so umfangreiche Antworten, Drachenlady und Meister Y .

 

Exklusivität will ich in einer Beziehung auf jeden Fall haben. Für meinen Partner gibt es keine Chance auf eine zweite Sub und schon gar nicht auf eine zweite Frau als parallel laufende zweite Beziehung. Wäre er Switcher, müsste er sich von mir verhauen lassen, was schonmal gar nicht infrage kommt, oder zeitweise die Dienste einer Domina in Anspruch nehmen. Dann würde ich ihn aber einfach nicht mehr als 100-Prozent-Dom wahrnehmen.

 

Wie gesagt, für mich wäre es schwierig.

 

Viele Grüße

Betty

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Drachenlady

Autorin. Förderer.

18.02.2020 um 17:50 Uhr

geändert am 18.02.2020 um 18:20 Uhr

Hallo Betty,

ich vermute mal, dass Du Lanika ansprechen wolltest?!

Gruß,

DL

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Gelöscht.

18.02.2020 um 19:53 Uhr

Huch, ja... Sorry!

 

Viele Grüße

Betty

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

18.02.2020 um 22:47 Uhr

Dein Suchprofil in allen Ehren, beste Betty, aber was verstehst Du unter „Switch“. Das ist nämlich ein Sammeltopf. Meinst Du damit jemanden, der, obwohl dominierend, gleichzeitig Neigungen zur Unterwerfung verspürt? Und wenn ja, parallel, oder zu Zeiten?

Oder meinst Du einen Dominierenden, der ab und zu nicht dominant ist (sein kann, sein will). Beziehst Du das auf eine sog. Spielbeziehung oder auf eine Lebenspartnerschaft? Dominanz im sexuellen Bereich oder in allen Lebensbereichen? Das macht große Unterschiede.

 

Dabei könnte man durchaus eine Lanze brechen für´s Switchen. (Über Dich hinaus, Betty, denn was Du von jemanden erwartest, ist zu Recht außer Reichweite).

 

Für das Switchen spricht:

a)     Wer es ernst meint mit seinen Neigungen, lernt auch die Gegenseite kennen. (Das ist übrigens in allen Ausbildungsgängen mehr oder weniger der Fall). Wie könnte ich gut Blut saugen, ohne mich jemals unter Fledermäusen aufgehalten zu haben? Für die allein technische Seite gilt das desto mehr.

Natur-Dominante, die als General, zwanghafter Regelbürokrat oder SM-Milliardär auf die Welt gekommen sind, sind davon ausgenommen. Die haben es in den Genen, wie sich was anfühlt, oder probierens einfach an jemanden anderen aus.

b)     Switcher werden seit je als „Weder-Noch“ abgetan, als würden sich die beiden Pole neutralisieren zu einer Wassersuppe. Dabei bietet das „Sowohl-Als-Auch“ einen größeren Erfahrungraum; wie soll sich ein Dominanter einfühlen, wenn er auf einem Auge gefühlstot ist?

Das ist ein ähnlicher Mechanismus wie bei in D aufgewachsenen Kindern von Eltern aus anderer Kultur. Anstatt das Sowohl-Als-Auch als Bereicherung zu respektieren, werden sie allzuleicht in eine Grauzone des Unechten, Nichtdazugehörigen gestellt, als hätten sie von beidem keine Ahnung.

c)      Drehen wir den Spieß mal um und schauen auf die devote Seite:

Ich sage: Nur wer etwas besitzt, kann es auch verschenken. D.h., wer naturdevot ist, unterwürfig und voll von Sklavenmoral, gibt bei Devotion auch nichts auf. Das fühlt sich lasch an für den Dominanten. (jesses, dass ich sowas mal schreibe *g).

Ich hab z.B. überhaupt keine devoten Gelüste, find aber Frauen anziehend, die etwas können, wissen und dies gegebenenfalls auch vertreten und durchfechten können. Bin ich dann schon aus dem Rennen wegen Switch-Verdachts?

d)     Wenn ich Fiebergrippe habe oder das Kotzen, bin ich hilflos und ängstlich und brauche eine nervenstarke Frau, die mir überzeugend sagt, dass ich das überleben werde. Dem füge ich mich dann und liebe sie dafür abgöttisch.

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Gelöscht.

19.02.2020 um 16:26 Uhr

Das war jetzt fast ein bisschen zu viel Text...

 

Also, ich meine unter dem Switcher den Mann, der sich mal dominant fühlt und mal devot und der das auch so ausleben will. Jemand, der nicht immerzu dominant ist, wegen Alltag und so, der ist doch kein Switcher, sonst wären wir ja irgendwie alle Switcher. Ich dachte, die Definition Switcher wäre klar.

 

Viele Grüße

Betty

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Gelöscht.

21.03.2022 um 17:06 Uhr

Es gibt doch mehr auf dieser schönen Welt als die drei Töpfe: Dom - Switch - Sub, also schwarz - grau - weiß. Gerade das Bunte ist doch interessant, wenn man sich auf den Partner / die Partnerin einstellen kann und nicht in einer Rolle "festklemmt". Die so gewonnenen Erfahrungen und auch Techniken kommen doch dann beiden zugute. Wenn ich die Gerte gespürt habe, weiß ich wie ich die Gerte führen muß oder eine gute Fesselung gelingt besser, wenn ich selber gefesselt wurde. Das nur als Beispiel.

Auch im "normalen"Leben muß man manchmal dominieren und sich manchmal unterordnen, was ist da falsch daran?

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