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Forum - Schreiben - Übungen

Blitzlicht (Staffel 4, Teil 1): Leder

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Meister Y

Autor. Förderer.

10.01.2020 um 12:42 Uhr

Ihr Lieben,

 

ich freue mich sehr, dass es wieder blitzt und bin überrascht, wie toll und kreativ die ersten Blitze ausgefallen sind.

Mir müsst Ihr das bitte nachsehen, ich kann mich einfach nicht neu erfinden. Die Beteiligten, dürften Euch bekannt vorkommen  .

 

Sünde pur

 

Seit dem Anruf von Leonie konnte sich Britta nicht mehr auf das konzentrieren, was sie eigentlich vorhatte. Hochneujahr war vorbei, noch einmal hatte es traditionell Linsen mit Bratwurst zum Abendessen gegeben, es war an der Zeit, die Weihnachtssachen wegzuräumen. Da sie dies lieber allein machte, hatte sie Peter versprochen, ihren freien Freitag zu nutzen, um alles wieder in die Kisten zu packen, die Peter dann am Wochenende auf den Dachboden stellen konnte. Jetzt aber war die Vorfreude so groß, dass Britta alles um sich herum vergaß. Diesmal, das wusste sie genau, würde sie Peter sprachlos machen. Noch immer steckte ihr die missglückte Überraschung an Heiligabend 2018 in den Knochen. Nie war es ihr wirklich gelungen, Peter noch einmal so zu überraschen, wie sie es sich damals vorgenommen hatte. Jetzt aber sagte ihr ihr Gefühl, würde es perfekt werden. Monate war es her, als sie auf einer Klöppelausstellung Leonie kennengelernt hatte, die neben Deckchen, Spitzen und Schmuck auch ein geklöppeltes Kleid ausstellte. Ein unverkäufliches Einzelstück, wie sich schnell herausstellte. Sofort hatte sich Britta in das Kleid, das alles und nichts verbarg, pure Sünde war, verliebt. Lange und oft hatte sie mit Leonie gesprochen, sie regelrecht überredet. Sie etliche Male besucht, anprobiert, Änderungen mit ihr besprochen. Heute sollte es nun so weit sein. Als es klingelte, schlug Brittas Herz bis zum Hals. Sie öffnete dem Boten die Tür, drückte ihm ein Trinkgeld in die Hand, nahm den unscheinbaren Kleidersack in Empfang. Auf dem Bett im Schlafzimmer öffnete sie ihn, war überwältigt. Ein Traum aus roter und schwarzer Klöppelspitze und feinstem rötlichen Hirschkalbsleder lag vor ihr. Vorn und hinten transparent und doch an bestimmten Stellen blickdicht. An den Seiten mit ledernen Streifen gehalten, war alles von Hand gearbeitet. Britta rief Karla an: „Es ist da, kommst Du?“ rief sie aufgeregt ins Telefon.

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Meister Y

Autor. Förderer.

10.01.2020 um 13:54 Uhr

Hach, wenn' s einmal läuft  ...

 

Der Plan

 

„Du willst das morgen Abend wirklich anziehen?“, fragte Karla, schaute fragend, konnte aber auch ihre Bewunderung nicht verbergen. Als Britta angerufen hatte, war sie sofort ins Auto gestiegen, hatte kaum zehn Minuten gebraucht. Jetzt saß sie bei Britta auf der Bettkante schaute zu, wie sie sich vor dem Spiegel drehte, ansah. Nein, neidisch war sie nicht, eher bewunderte sie den Mut, den Britta zeigen wollte. Schließlich stand kein Clubabend sondern ein gemeinsames Abendessen mit anschließendem Operettenbesuch an. Bereits vor Wochen, hatten sie die Premierenkarten für „My Fair Lady“ bestellt. Schon als sie das Kleid, von dem Britta immer wieder erzählt hatte, auf dem Bett liegen sah, war sie begeistert. Jetzt aber, als Britta es mit ihrer Hilfe angezogen hatte, war sie überwältigt. Noch schöner, noch gewagter, als es Britta immer wieder beschrieben hatte. Knielang, armfrei, sehr figurbetont, die komplette Front, das ganze Rückenteil aus hauchzarter roter und schwarzer Klöppelspitze, die Seiten aus feinstem, rötlichem Hirschkalbsleder. Zart strich Karla mit den Fingern über den Saum, schaute Britta an. „Du hattest Recht, man kann alles erahnen, nicht wirklich etwas sehen. Wirklich toll!“. „Was meinst Du? Was wird Peter sagen, wenn er mich so sieht?“, fragte Britta, während sie wieder aus dem Kleid schlüpfte. „Er wird sprachlos sein, glaub mir!“, versicherte Karla, schmunzelte. „Wie willst Du es anstellen, dass er Dich nicht vorher so sieht?“ Britta lächelte „Ich glaube ja, dass er noch mal in den Keller muss, bevor wir gehen können. Weißt Du, die Schuhputzkiste steht ja unten und in der sind ja auch die Schnürsenkel. Und der hier…“ Britta hob Peters rechten Anzugschuh, der neben der Kommode stand auf und deutete auf den Schnürsenkel „…der wird wohl reißen.“, antwortete sie augenzwinkernd. „Bis dahin sieht er mich nur in Halterlosen und Heels, ja und dann, dann habe ich schon den Mantel an.“

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

10.01.2020 um 22:16 Uhr

Ihr Lieben,

 

Was für ein schönes Blitzgelichter.

 

Während meine Muse noch zwischen Büchern, Heften, Anmerkungen und Vorbereitungen verzweifelt  und verloren umherirrt, erfreue ich mich an euren Ideen und bin hoch erfreut.

 

Couriosity  schön, dass du dich getraut hast. Und du hast recht, die Blitzlichter sind in erster Linie eine Übung, aus der gerne mehr werden kann, aber nicht muss. Nich alle Blitzlichter haben das Potential zu einer längeren Geschichten.

Doch Rosi und Andreas könnte ich mich durchaus als Protagonisten vorstellen. Ich konnte mich gut in Rosis Vorfreude hineinversetzen, habe ihre Liebe zum Material gespürt.

Man hat dem Text freilich angemerkt, dass du ein Techniker bist und bestrebt, den Herstelliungsprozess logistisch abzusichern  Dadurch kommen manchmal Informationen, die mich aus dem Lesefluss reißen. Ich muss zum Beispiel nicht wissen, dass Rosies Eltern eine Orthopädiefirma haben oder wie schwierig der Prozess der Lederbeschaffung ist. Ich hätte lieber Rosi dabei beobachtet, wie sie das Material betrachtet, den Geruch aufnimmt, die Farbe und sich vorstellt, welchen Eindruck das fertige Produkt auf Andreas manchen wird.

Und das Fensterleder ... die Assoziation hatte ich auch. Aber keine Idee dazu. Das finde ich gut umgesetzt. Lässt sich aber auch in einen BDSM-Kontext bringen.

 

Onmymind   Ein Fruchtbarkeitsritual mit Lederriemen. Und neun Monate später wird geerntet, falls Kael richtig zielt -) Du hast die Athmosphäre im Wald gut beschrieben. So muss es gewesen sein, damals.

Wenn du dann mit deinem Schrank fertig bist, kannst du gerne bei mir weitermachen.  Ich finde. Es ist eine schöne Idee, die ungeliebte Arbeit dergestalt zu motivieren. Was geschieht, wenn am Abend nicht aufgeräumt ist?

Deinen Ausflug in die Geschichte habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Die Perversen haben sich ja inzwischen auch ziemlich weit nach Norden ausgebreitet.

 

Viele Grüße

hanne

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

10.01.2020 um 22:35 Uhr

geändert am 10.01.2020 um 22:35 Uhr

Dann springe ich auch mal dazwischen. Mit dem Senf warte ich bis zum Schluss, aber einen Text gibt es vorab ...

 

Müllersohn

 

Als Jakob seine Wohnung betrat, tat er dies mit einem Paket unter dem Arm. Seit dem Tod seines Vaters war es das erste Mal, dass er so viel Geld ausgegeben hatte und das aus gutem Grund. Seine beiden älteren Brüder waren mit dem Löwenanteil der Besitztümer versorgt worden, genug um davon leben zu können. Ihm war jedoch ein etwas anderes Erbe zuteil geworden, dessen Wert man nicht unbedingt auf den ersten Blick deuten konnte.

Als er die Wohnküche betrat und das Paket auf der Kücheninsel ablegte, öffnete sich die Schlafzimmertüre und heraus trat sie. Mit der felinen Eleganz einer Hauskatze schritt sie auf ihn zu und rubbelte sich dabei das kurze, schlohweiße Haar mit einem Handtuch trocken. Ihre bloße Haut glühte noch im Nachhall der Dusche und wurde nur durch ein Halsband aus schwarzem Samt bedeckt, in dessen Front ein einzelnes Wort in Silber eingestickt war: Kitty.

"Was hast du da?", wollte sie wissen, als sie ihn erreichte und das Paket neugierig begutachtete.

"Neugier ist der Katze tot, hast du das noch nicht gelernt", wollte Jakob wissen, als er hinter sie trat. "Aber in diesem Fall machen wir eine Ausnahme, denn es ist schließlich für dich."

Grinsend reichte sie ihm das Handtuch, bevor sie das Paket zu sich heran zog und öffnete. Dem ersten Rascheln folgte ein begeisterter Aufschrei, bevor sie ihre Beute in Händen hielt. Bewundernd strich sie über den hohen Schaft des Schnürstiefels und fühlte das glatte Material. Am Ende hob sie das gute Stück an um genießerisch den Geruch des Leders aufzunehmen.

Ehe er es sich versah, lehnte sie sich dann an ihn und schmiegte ihr Gesicht schnurrend an seinen Hals: "Du weißt wirklich, wie du diese kleine Kitty glücklich machst."

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

10.01.2020 um 23:03 Uhr

Nachtasou

 

Szenen einer Ehe ode Beziehung ... oder so ...  Ich verstehe Katja. Man will ja nicht Spielverderber sein, andererseits klingelt morgens irgendwann der Wecker. Da hilft auch keine Hirschkuh im Schritt. Sehr schön, das Wechselspiel zwischen wilder Temperatur und Kerl, lass mich schlafen.

Über das Lederkriterium schweige ich lieber, ich kaufe Schuhe nach schick.

 

Gruß

hanne

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Hans Bergmann

Autor.

11.01.2020 um 07:42 Uhr

Leder ist ein Geschenk des Lebens und des Todes, ein Fetisch in der Welt des Fressens und Gefressenwerdens, denn Leder ist Tier, Beute, Zeichen der Macht und Erlaubnis selber fressen zu dürfen, so ganz ohne Gewissen und Konsequenz, also tierisch frei jeder Reue und es ist die Haut der geschossenen Hirschkuh und des geschlachteten Rindes die süchtig machen in ihrem Duft nach Macht und Gewalt und mich, den mühsam durch Gesetz konditionierten Menschen zurückführen zum Tier, und ich will Geruch, Geschmack und Fühlen des Leders und ich will es an dir, um dich dem Tiere gleich zu fangen, zu besitzen und deshalb mag ich es, wenn du die Fummel des Alltags ablegst und dich einfassen lässt in Leder, zurückgeführt wirst durch geschnürte Taille, Kopfmaske und eng gezogene zweite Haut um Schenkel und Arme, hinein in die Rolle der Hirschkuh, die nicht geschossen wird, sondern gebunden und gefangen, dressiert durch das Klatschen der toten auf der lebendigen Haut und du nur noch Hirschkuh bist und genau das ist Leder.

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Katika

Autorin. Förderer.

12.01.2020 um 11:34 Uhr

MeisterY

Welch schönes Bild, Britta so gewagt und doch wunderschön bekleidet vor dem geistigen Auge zu sehen. Du beschreibst es so detailliert, dass ich alles bis ins genauestens vor mir sehe.

 

Ich bin gespannt, was Peter dazu sagen wird. 

Sexy gekleidet, stilvoll aus der Region und nun in der Öffentlichkeit, ohne den Schutz „Gleichgesinnter“... das erfordert sehr viel Mut und Selbstbewusstsein.

Doch ihr Herr wird bestimmt stolz auf sie sein und die Überraschung glücken... oder?...

 

Bitte lass uns nicht zu lange im Ungewissen.

Deine kleinen Blitzlichter haben die Angewohnheit, süchtig zu machen...

Danke, dass Du die vier Protagonisten weiterleben lässt.

Katika

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Meister Y

Autor. Förderer.

12.01.2020 um 14:57 Uhr

Liebe Katika , danke. Schön dass Dir die beiden Blitzgeschichten gefallen haben. Tja mal schauen, was Peter sagen wird und wie es so weiter geht...

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

12.01.2020 um 15:35 Uhr

Katika

Ich bin gespannt, was Peter dazu sagen wird. 

Bitte lass uns nicht zu lange im Ungewissen.

 

Katika : Ich möchte nur vorsorglich darauf hinweisen, dass die Blitzlichter Episoden-Schreibübungen sind und keine Fortsetzungsgeschichten.

 

Viele Grüße

Jona

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

12.01.2020 um 15:42 Uhr

Mit Ausnahme der "Nachgeblitzt" und "Blitz und Donner" Teile versteht sich, wo es darum geht einen Text mit einem weiteren Brocken zu erweitern bzw. mit einem Anfang oder Ende zu versehen. Allerdings bleiben das auch weiterhin nur Blitzlichter.

 

Es ist aber erfreulich, wenn aus einem Text oder einem der erweiterten Texte am Ende eine ganze Geschichte für die Schattenzeile entsteht

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