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Forum - Schreiben - Übungen

Blitzlicht  (Staffel 3, Teil 5):  Schöne Bescherung

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

22.12.2018 um 23:37 Uhr

geändert am 22.12.2018 um 23:55 Uhr

Ihr Lieben,

 

für alle, die schon sehnsüchtig auf das nächste Blitzlicht-Thema warten – hier ist es, rechtzeitig vor Weihnachten:

 

Schöne Bescherung

 

Das kann man so oder anders sagen. Mit oder ohne Ausrufezeichen. Manchmal ist es ein Wunsch, ein andermal ein Ausruf oder purer Fatalismus

Was bedeutet es für euch? Was könnte vorher geschehen? Und was nachher?

 

Zur Erinnerung oder für neues Blitzgelichter noch einmal in Kürze die Regeln:

maximal 300 Wörter

keine Geschichte, nur eine kurze Szene

Mehr gibt es nicht zu beachten. Ganz einfach, oder. Eure Texte schreibt ihr hier in diesem Thread.

Ich freue mich auf eure Ideen.

Neugierige Grüße

Hanne

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Meister Y

Autor. Förderer.

24.12.2018 um 21:49 Uhr

Heiligabend

 

 

Schweigend stapften Uwe und Karla durch den tiefen Neuschnee. Minus siebzehn Grad hatte das Thermometer, das an der Nordseite der alten Eiche hing, angezeigt. Ein Meter Schnee war in der vergangenen Woche gefallen. Die Kiepe, die Karla auf dem Rücken trug war schwer. Uwe hatte ab und an Probleme, den Schlitten, vor den er sich mit einem Schultergurt gespannt hatte, zu ziehen. Oskar, der vor den Beiden lief versankt regelrecht im Pulverschnee.

Karlas Gedanken kreisten um den Weihnachtsabend. Schwer würde es fallen, das erste Mal ohne Kinder und Enkel, allein mit Uwe, das wusste sie. Daran änderte auch Uwes Versprechen nichts, dass es eine besondere Bescherung in der großen Forsthütte unten im Tal geben würde.

Fünfzig Meter vor der Fütterung rief Uwe Oskar zu sich, machte ihn mit einer Leine an einer Fichte fest. Gemeinsam schoben sie dann den Schlitten an die Futterkrippe, verteilten den Zentner Bergwiesenheu, Äpfel, Möhren, gesalzene Kastanien, hängten zwei neue Salzlecken auf.

Uwe nahm Karla in den Arm, schob ihre Fellmütze ein Stück nach oben küsste seine Frau auf die Stirn. „Frohe Weihnachten“, sagte er „Jetzt lass uns Weihnachten feiern!“. `Wie denn, allein´, dachte Karla, zwang sich zu einem Lächeln, nickte. Dann machten sich beide auf den Weg, fuhren den letzten Kilometer mit dem Schlitten talwärts.

Schon als die Forsthütte von Weitem zu sehen war, wunderte sich Karla. Rauch stieg über dem Kamin auf, die Fenster waren erleuchtet. Fragend schaute Karla Uwe an. Der blieb stehen, nahm Karla wieder in den Arm, flüsterte „Ich habe Dir eine schöne Bescherung versprochen“ in ihr Ohr.

Als Karla wenige Minuten später die schwere Holztür der Forsthütte öffnete, schlug ihr Wärme entgegen. „Oma, Oma“, rief die kleine Emilia, rannte auf Karla zu, die vor Rührung auf die Knie sank, Emilia auffing, während Uwe lächelnd dem Rest der Familie zuwinkte.

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Meister Y

Autor. Förderer.

25.12.2018 um 19:19 Uhr

Der besondere Heiligabend

 

`Jeden Moment müsste er da sein´, dachte Britta, schaute ein letztes Mal in den Spiegel. Vor zehn Minuten hatte Peter angerufen, Bescheid gesagt, dass er sich von seinem letzten Auftritt als Weihnachtsmann im städtischen Klinikum, auf den Heimweg macht.

 

Akribisch hatte Britta diesen Abend vorbereitet. Diesen Abend, den Heiligabend wollte sie nutzen, um sich bei Peter für die vergangenen Monate auf besondere Weise zu bedanken. Vieles hatten sie gemeinsam im Leben verändert, seit Peter sich durchgesetzt, ihr seine dominante Seite gezeigt hatte. Britta, die schnell bemerkte, wie sehr sie vorher in ihrer unerfüllten submissiven Neigung gefangen war, fühlte sich wie befreit. Sie liebte es, ein bestimmtes Leben zu führen, fühlte sich freier denn je, glücklich.

 

Ausgiebig gebadet hatte sie am Nachmittag, sich sorgfältig rasiert, gecremt. Britta trug ein neues, busenfreies Strapskorsett in Peters Lieblingsfarben rot und schwarz. Schwarze Strümpfe, rote Highheels. Aufwendig geschminkt war sie, hatte das Haar hochgesteckt, so wie Peter es besonders gefiel. Die Tafel im Esszimmer war festlich gedeckt, wurde nur durch Kerzen und das Feuer im Kamin in mildes Licht getaucht. Die Gans war essfertig, Klöße, und Rotkohl vorbereitet. Champagner lag in einem Kühler. Die Tochter feierte mit Mann und Enkelin bei den Schwiegereltern.

 

Britta atmete tief durch, spürte ihr Herz schlagen. Jeden Augenblick musste es so weit sein. Peter würde staunen, sich freuen, da war sie sich sicher.

 

In dem Augenblick klingelte es an der Tür. Britta war verwundert, Peter klingelte nie. Schnell zog sie sich einen Morgenmantel über, öffnete, erschrak. Vor der Tür stand Elfriede, Peters Mutter. In der Linken, einen Koffer, in der Rechten einen Beutel, aus dem Geschenke herausschauten. „Schätzchen, wie schön. Ihr habt mich dieses Jahr gar nicht gefragt und da dachte ich…“ Britta wurde schlecht.

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Katika

Autorin. Förderer.

25.12.2018 um 23:27 Uhr

Meister Y:

 

wie stimmungsvoll hast Du das Weihnachtsfest für Karla eingefangen.... sie darf sich auf Uwe, ihren Herrn wirklich verlassen. Er hatte Ihr schließlich eine schöne Bescherung versprochen!

Danke für dieses wirklich schöne Ende eines gelungenen Heilig Abends.

Das Füttern der Tiere im Wald.... es gehört dazu. Auch Ihnen muss es gut gehen, am Heiligen Abend wird es etwas besonderes geben.

 

So habe ich es auch immer gehalten.

Zuerst bekamen die Tiere.... immer etwas besonderes, etwas, das sie besonders mochten....

Dann war erst „ menschliche“ Bescherung.

Wunderschön geschrieben. Danke! In jedem Satz nachzuempfinden . Ich hätte gerne mehr als nur 1 Herz gegeben.

 

Hingegen Britta.... die Ärmste, möchte sich bei Peter so gerne bedanken...

Ich habe mit Britta schon mitgelitten und gehofft, sie würde spüren, wie wundervoll Devotsein sein kann.... welch Erfüllung es gibt - und- gerade zu Weihnachten - steht die Schwiegermutter vor der Tür!

Da bin ich gespannt, wie es weiter geht....

Nur gut, dass sie noch den Bademantel übergeworfen hat. ;)

 

Zwei wunderschöne Geschichten.

Ich danke Dir sehr dafür.

Stimmung pur vermischt mit Spannung und unerwartetem Ende...

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

27.12.2018 um 13:00 Uhr

Meister Y: Ich finde es genial, wie gut du die beiden Aspekte der Grundbedeutung genommen und mit deinen Charakteren - die uns glaube ich alle inzwischen ans Herz gewachsen sind - umgesetzt hast.

 

Von der schön besinnlichen Winterwanderung mit Tierfütterung, die schließlich in einer (be)sinnlichen Bescherung endet, die mir wirklich sehr gut gefallen hat. Alleine, dass du all jenen ein bisschen Schnee gegeben hast, die diesen am Heiligabend vermisst haben.

 

Aber auch die "Freuden" der Familie, wie man sie zu Weihnachten nur zu oft findet, hast du sehr gut eingefangen. Die friedliche Stimmung, die sich durch einen einzigen Besuch in puren Horror verwandeln kann.

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27.12.2018 um 17:00 Uhr

Zwei Überraschungen, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

Wieder wunderbar gezeichnet und mit Spannung bis zum Ende.

Top!

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

27.12.2018 um 20:07 Uhr

Es war einmal...

 

Obwohl jeder am Heiligabend für sich feierte, hatte sich in den letzten Jahren eine lieb gewonnen Tradition entwickelt. Man versammelte sich am Stephanitag, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Dabei durften natürlich weder ein festliches Mahl noch selbst gemachter Eierlikör fehlen. Zu guter Letzt aber freuten sich alle am meisten auf die Bescherung samt der besonderen Geschenke.

Ruby stand gerade mit ihren Freundinnen zusammen und bewunderte mit diesen den hübsch zurechtgemachten Baum. Da legere Kleidung gewünscht war, hatten sich alle drei auf Rollkragenpullover geeinigt, natürlich in den passenden Farben. Während der von Ruby im klassischen Rot gehalten war, zeigten sich die der anderen Frauen in dunklem Rosa und hellem Gelb.

"Und wie lange hat seine Geduld angehalten?", wollte sie nun wissen und zeigte auf die elektrische Beleuchtung.

"Er hat durchgehalten, aber ich schwöre dir, die Dinger lassen ihn wirklich zum Tier werden", erwiderte Belle lachend und schob einen gelben Ärmel nach oben. "Aber es ist besser als sich um die Kerzen Sorgen zu machen."

"Mit Feuer sollte man auch vorsichtig sein", stimmte die Dritte in der Runde zu, bevor ihr undamenhaftes Kieken entglitt, als sich starke Arme um sie legten.

"Und da dachte ich, du magst meine kleinen Feuerspiele Aurora", hauchte die hoch gewachsene Schwarzhaarige ihr neckend ins Ohr. "Vielleicht sollten wir uns darüber später noch einmal unterhalten."

"In der Tat, wobei die Betonung auf später liegt", brummte Raulf gut gelaunt, als er dazu kam. "Die Bescherung kommt schließlich erst noch, also musst du dich genauso gedulden, wie wir anderen. Ach Belle, dein Prinz hat in der Küche nach dir verlangt."

Während die Angesprochene davon rauschte, ließ sich Ruby nur zu gerne in seine Arme ziehen und ließ dabei einen genussvollen Seufzer hören. In freudiger Erwartung dessen, was später noch folgen würde.

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

27.12.2018 um 22:56 Uhr

Schwesternliebe

 

Seufzend schob Wulff den schwarzen Zopf der vor ihm sitzenden Frau zur Seite, um sich ihre rechte Schulter anzusehen. Er hatte zwar gewusst, was ihn erwarten würde, trotzdem wurde sein Blick hart und er fühlte Wut in sich aufsteigen. Das war nicht nur ein einfacher Striemen, wie ihn die richtige Nutzung eines Floggers hinterließ.

"Was hast du dir dabei gedacht?", wollte er daher wissen, während er die Verletzung vorsichtig abtastete.

"Ich wollte ihr zur Hilfe kommen", antwortete ihm die Angesprochene brüsk und blickte dabei zu der zweiten Frau am anderen Ende der Koje. "Ich konnte doch nicht tatenlos zusehen."

Beide trugen im Moment nur schwarze Spitzenunterwäsche samt fingerloser Handschuhe. Ihr jüngeres Gegenüber war deutlich zierlicher gebaut und hatte das kurzen Haare meergrün gefärbt. Um den Hals hatten beide ein Rot-Weiß-Rotes Halsband geschlungen, dass sich lediglich durch die goldenen Buchstaben darauf unterschied. Der kleine Spinatkopf hatte SMS ENNS eingestickt, während ihre größere Leidensgenossin stolz ihr SMS TEMES präsentierte.

"Und einen Teil der ungerechtfertigten Strafe abfangen", kürzte Wulff ab, während seine Finger über ihr Halsband strichen. "Zweifellos eine noble Geste und ich bin stolz auf dich. Dieser Bastard wurde bereits hinaus geworfen, also kann er euch nichts mehr tun."

Damit umfasste er ihr Kinn und dirigierte ihren Kopf sanft herum, sodass sie ihn ansehen musste: "Aber das nächste Mal... "

"... werden wir dich oder einen der anderen holen", ergänzte sie und schlug die Augen nieder. "Versprochen."

"Versprochen", stimmte die zweite Frau in einer Lautstärke zu, die ihre sonstige Aufgewecktheit Lügen strafte.

"Gut, das wollte ich hören", bei der Erwiderung umspielte ein Lächeln seine Lippen. "Nun lasst die Köpfe nicht gleich hängen. Der Schaden ist nicht so groß und ich denke eure beiden Schwestern werden sich schon eine passende Ablenkung für euch einfallen lassen, nach dieser Bescherung."

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Meister Y

Autor. Förderer.

28.12.2018 um 16:48 Uhr

geändert am 28.12.2018 um 18:08 Uhr

@Katika:

 

Zwei wunderschöne Geschichten.

Ich danke Dir sehr dafür.

Stimmung pur vermischt mit Spannung und unerwartetem Ende...

 

Schön, dass Dich so erreichen konnte .

 

griche: Schön, dass Dir die beiden Kurzgeschichten gefallen haben. Mir hat das Schreiben Spaß gemacht.

 

Knurrwolf:  Danke für Dein Lob. es freut mich, dass Dir die kleinen Lebensepisoden so gut gefallen. Gerade an Weihnachten darf es ja gern ein bisschen romantisch sein. Das Vorfreude oft schönste Freude ist, hast Du ja in "Es war einmal..." wirklich schön eingefangen.Da knistert es auch ohne echte Kerzen gewaltig. Danke auch für den kleinen Seitenhieb in Sachen männliche Geduld und Technik. Ich kenne das, wenn erst die letzte Kerzenlampe diejenige ist, die ist, die sich als durchgebrannt erweist.

 

"Schwesternliebe" hingegen, zeigt uns eine ganz andere Bescherung, eine die wohl hätte nie passieren dürfen. Schön ist aber, zu sehen, wie die Geschwister füreinander einstehen und zusammenhalten.

 

Mich hat noch mal die Schreiblust gepackt, daher:

 

(Zweit)Schönste Bescherung

 

 

Schon weit nach Mitternacht war es, als Ruhe in der großen Forsthütte einkehrte. Noch knisterten brennende Buchenscheite im Kamin, gab es einen Rest Feuerzangenbowle. Karla, die von all den heimlichen Vorbereitungen ihres Mannes nichts mitbekommen hatte, lag auf der Couch, den Kopf auf Uwes Oberschenkel gebettet, war einfach nur glücklich. Uwe strich ihr sanft übers Haar, nahm einen kräftigen Schluck Schwarzbier aus seinem Deckelhumpen und dachte schmunzelnd an die vergangene Woche zurück. Ohne Britta und Peter hätte er es nicht geschafft, Karla diesen wundervollen Abend zu bereiten, das wusste er. Eigentlich hatte er ja vor, Karla am ersten Heiligabend ohne Kinder und Enkel mit einer Pferdeschlittenfahrt zu überraschen. Dann kam aber der Anruf von seinem Sohn, der erzählte, dass man gemeinsam beschlossen habe, an Weihnachten doch nicht in den Süden zu fliegen. Daheim zu sein, so wie es die traditionell Brauch ist. Noch am Telefon reifte dann die Überlegung, diesen Heiligabend besonders zu gestalten. Ein Lächeln überzog sein Gesicht, als er daran zurückdachte, dass nur eine Notlüge ihn gerettet hatte, als Karla Getränke, Kochutensilien, Bett- und Tischwäsche und anderes auf der Ladefläche des Pick Up gesehen hatte.

„Lass uns schlafen gehen, Emilia wird sicher früh auf den Beinen sein und dann ist die Nacht vorbei.“, sagte Uwe. Karla wollte aufstehen, als Uwe sie kurz festhielt. „Vorher ist noch Bescherung.“, sagte er schmunzelnd und zog einen schwarzen Briefumschlag zwischen den Kissen neben sich hervor. „Bescherung“, fragte Karla ungläubig, „der Abend war das größte Geschenk und beschenkt habt Ihr mich doch auch?“ Wortlos gab Uwe Karla den Briefumschlag. Karla öffnete ihn, zog zwei schwarze Karten aus dem Umschlag, begann, freudig zu lächeln. „Herr, Du hast Karten für die Silvesterparty im Club, danke! Als ich Corinna gefragt habe, hat sie gemeint, dass die Karten schon seit Monaten ausverkauft seien.“ Uwe lächelte vielsagend.

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

28.12.2018 um 21:57 Uhr

 Tja das Aufputzen kann die männliche Geduld schon einmal auf die Probe stellen, das weiß ich selbst ebenfalls   Es freut mich, dass auch meine Geschichten gut angekommen sind und ich bin sogar etwas überrascht, dass offenbar Schwesternliebe scheinbar besser aufgenommen wird.

 

Meister Y: Danke für deine neuerliche Geschichte. Du scheinst echt einen Narren an den vier gefressen zu haben und es ist schön, mehr von ihnen zu lesen. Du hast die kluge Vorbereitung eines Doms sehr gut eingefangen und ich muss zugeben, ich würde gerne mehr von dem Club erfahren.

 

... und irgendwie wurde ich jetzt auch noch mal inspiriert.

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