Blitzlicht (Staffel 2, Teil 5): Hinter dem Vorhang

Das mit dem Vorhang war von Anfang an klar und ich verstehe was du meinst. Die Idee es Stück für Stück aufzubauen ist eine gute und sie funktioniert ja auch so wie du es machst. Diesmal war es nur - zumindest für mich - so, dass du wirklich ein Blitzlicht genommen hast, dass noch dazu aus Bruchstücken besteht. Da hat mein Geist etwas gebraucht das Bild zu vervollständigen, aber vielleicht ist es auch nur mir so ergangen.

Da gebe ich dir recht Kaoru,

daher habe ich das ja auch offen gelassen mit dem "müssen".

Nachtasou: Also ich habe zwar auch einen Augenblick gebraucht, hatte dann aber schon die Szene vor Augen. Die Ringelschwänzchendrohung fand ich ein bisschen fies  . Aufgebaut und erzählt war die Szene für mich aber wirklich klasse!

Irgendwie müssen Duschvorhänge etwas besonderes haben .

Abends im Bad

Peter, Uwe´s bester Freund, ein „Eingeweihter“ stand zähneputzend vor dem Waschbecken während Britta, seine Frau, hinter dem Duschvorhang in der Wanne duschte. „Schaatz…“, rief sie beim Haare shampoonieren, „also wenn ich Karla wäre, ich wäre ja schon lange weg.“ Peter schaute kurz auf. „Letztens zum Grillabend, da hat er sie wieder behandelt, als wäre sie sein Eigentum. Was er wollte hat sie gemacht. Erst als ich etwas gesagt habe, hat sie sich getraut, da auch mal was zu sagen. Schaatz…hast Du mich gehört?“

Peter schaute kurz auf `Wenn Du wüsstest´, dachte er. „Ja Liebes, habe ich, aber…“

Britta unterbach ihn. „Der Uwe das ist bestimmt so ein ganz Schlimmer. Ich würde mich ja nicht mal wundern, wenn der Karla auch schlägt, so wie der mit ihr umspringt. Letztens nachmittags kam ich unangemeldet bei ihr in den Garten, da hat sie sich schnell zugedeckt. Ich könnte wetten, dass ich blaue Flecken gesehen habe.“ `Vielleicht sollte Dich auch mal Einer übers Knie legen. ´, dachte Uwe und spuckte die Zahnpasta aus. „Und, hast Du sie gefragt?“ Britta zog kurz den Vorhang zur Seite. „Ich wieso ich? Die erzählt mir doch eh nur wieder, dass sie den Kerl liebt und es eine besondere Liebe ist.“ Britta zog den Duschvorhang wieder zu. „Aber die Simone, die meinte ja, dass das oft so ist, dass die Frauen das nicht zugeben wollen. Oder das es S/M sei.“ Peter schaute auf, `Wenn es Simone weiß, weiß es bald die ganze Stadt´, dachte er, `ich muss dringend mit Uwe reden.´ „Liebes, hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass das auch wirklich anders sein könnte?“ Britta stellte das Wasser ab. „Also für mich steht das fest, die passen einfach nicht zu einander! Und so S/M-Zeugs, die, niemals!“

„Ich gehe schon mal schlafen.“, rief Peter und ging ins Bett.

Meister Y: Erst einmal finde ich es richtig toll, dass du die Nebenchars eines vorherigen Blitzlichtes zu einem eigenen kleinen Text verhilfst. Hoffentlich ließt man noch mehr von den beiden, sodass Britta noch etwas lernen kann Bevor ich es vergesse, sehr gute und amüsante Geschichte

Meister Y:

Sehr gut

Danke

Einen wunderschönen guten Abend allen Blitzlichtlern,

Diese Blitzlichter-Woche war ja nun, meinem Hitzeschaden geschuldet, recht kurz und so werde ich das Thema noch bis Freitag offen lassen.

Aber eine kleine Zwischenbilanz soll es jetzt geben.

Meister Y:

Das ist eine traurige Geschichte. Ich kann Karla gut verstehen. So ein Tier wächst einem ja sehr ans Herz. Und was für ein tapferer Hund. Du hast auch sehr schön die Spannung aufgebaut – die kleinen Vorzeichen des Schlimmen – der Durchzug, der die Vorhänge wehen lässt, das blutverschmierte Hemd und schließlich Klara in dieser Wanne.

Das Bild der wehenden Vorhänge hat mir gut gefallen und ich wünsche mir gerade jetzt auch ein bisschen Frische.

Knurrwolf:

Eigentlich heißt es ja, Curiosity kills the cat, aber in dieser Abwandlung gefällt mir der Spruch doch besser und er stimmt auch genauso gut. Die schneeweiße Assistentin gefällt mir gut. Immerhin zeigt sich, dass sie gar nicht so kühl ist, wie es den Anschein hat. Bist du sicher, dass sie erstarrte? Und nicht nur einfach still verharrte, um nichts zu verpassen?

Meister Y:

Ich habe ein bisschen gebraucht, um die Zehnenderabwurfstange als das zu erkennen, was es ist. Dieses Jägerlatein aber auch

Wenn ich ein Reh wäre, würde ich die rehbraunen Augen als Euphemismus betrachten.

Aber ich kann die beiden gut verstehen. Wir haben jetzt zur Sicherheit zwei Kater, weil ich pelzlose Zeit nie wieder haben will.

Jetzt brauchen wir nur noch einen Namen.

dienerin:

Hier ist dir wirklich ein guter innerer Monolog gelungen und auch der Perspektivwechsel stört kein bisschen, ganz im Gegenteil. Für mich erhöht er die Dichte des Augenblickes. Da ist so viel Vertrautheit in diesen Zeilen und man versteht, warum er noch nicht das Geheimnis des Beobachters lüften möchte.

Knurrwolf:

Ja, und nu? Was hat er denn gesagt? Aber ich befürchte, du wirst es nicht auflösen.

Ein schönes Bild, dieses Rätselspiel. Bleibt auch die Frage, was er zu verlieren hatte. Ihre Gunst? Oder mehr? Bei der Sphinx verliert man bei falscher  Antwort das Leben. Doch so schlimm wird es hoffentlich nicht kommen. Denn wir wissen ja auch nicht, ob das Lächeln nicht verfrüht war.

Mir ist aufgefallen, dass du manche Wendungen doppelt genutzt hast. War das Zufall?

Nachtasou:

Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass nicht ganz klar ist, wer hier wen steuert. Das Ringelschwänzchen ist eine Formalie, kein Erkennungszeichen. Auf beiden Seiten des Vorhangs sehe ich Zweifeln und Zögern. Unsicherheit.

Er gibt sich mitleidlos. Sie jammert. So ist das.

Mir gefällt der Begriff „nackend“. Klingt seriöser als „nackig“ und auch schonungsloser.

Meister Y:

Der Peter ist wohl so ein stilles Wasser und die Britta hat keine Ahnung, wie tief? Wobei ich den Eindruck hatte, sie bettelt ein bisschen. Und Peter möchte gern, aber traut sich nicht. Ist er am Ende sogar neidisch?

Das Damen-Kaffekränzchen ist freilich eine starke Verlockung.

Warum setzt du „Eingeweihter“ in Klammern? Er ist doch tatsächlich eingeweiht.

An einer Stelle gibt es eine Namensverdrehung, als der Uwe plötzlich mit Zahncreme zwischen den Zähnen hinter Brittas Duschvorhang steht – das wäre ein schöner Schreck gewesen

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche.

Liebe Grüße

hanne

hanne lotte: Danke für die Mühe und die vielen Worte. Ich bin ehrlich, ich habe den Namensdreher nicht bemerkt. Gut, dass es aufmerksame Leserinnen gibt. Du meinst tatsächlich, dass Britta ein bisschen bettelt? Ist mir gar nicht aufgefallen...

hanne lotte: Auch ich danke dir, dass du es wieder mit uns aushältst

Nun vielleicht ist das zweite Kätzchen wirklich auch nur vor Neugier erstarrt. Was die Frage angeht, ja da wird es wohl nur eine Antwort darauf geben, sollte daraus eine ganze Geschichte werden. Nur wäre eine Geschichte, die sich nur um dieses Frage/Antwort Spiel dreht - oder um es fachlich richtiger auszudrücken, um die Verhandlung vor dem Spiel - wirklich interessant genug zu lesen?

Nur darf ich fragen, was du mit "doppelten Wendungen" meintest? Ich hab mir den Text noch mal durchgelesen, bin aber wohl schon Textblind dafür

Knurrwolf:

Von Aushalten kann keine Rede sein. Mir macht das Spaß

Dann sollte sie sich um die Einlösung des Versprechens drehen. Oder darum, wie John schließlich auf diese Seite des Vorhanges kam.

Ja, klar

Text "Curiosity ...":

Als sich die Türen öffneten, betrat Talia die Räumlichkeiten. Als sie diese durchquerte

Text "Nur ein Wort"

deutlich war die Ernsthaftigkeit zu vernehmen kommt kurz hintereinander vor, aber anders als bei ein Lächeln umspielte ... hast du hier nicht variiert und es klingt für mich holprig.

Liebe Grüße

hanne