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Forum - BDSM - Ledersofa

Klarheit bzw. eine Sub, die weiß, was sie will

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Gelöscht.

04.08.2018 um 07:48 Uhr

geändert am 04.08.2018 um 13:29 Uhr

Liebe Nachtasou, 

 

Du möchtest etwas in mir sehen, was in der Form nicht vorhanden ist. Aber vermutlich bin ich selbst dafür verantwortlich, weil ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe. 

 

1. Ich bin nicht auf BDSM festgelegt sondern genieße auch eine klassische Beziehung

2. Ich habe jahrelang eine Ehe mit mit einer sehr starken und selbstbewußten Frau geführt. Es war keine BDSM Beziehung und wir waren beide sehr glücklich. Meine Frau ist an Krebs gestorben und ich habe sie ihrem Wunsch entsprechend selbst zu Hause gepflegt, bis sie friedlich eingeschlafen ist

3. Ich suche eben nicht das anschmiegsame Weibchen, weil ich mental selbst sehr stark bin. Glaube mir, es ist keine Kleinigkeit, die geliebte Partnerin beim Sterben zu begleiten; Infusionen zu stecken Morphium in die Bauchdecke zu spritzen und ihr die Hand zu halten. Es braucht eine Menge innere Stärke, um das und noch einiges mehr zu tun.

4. Ich bin nicht notgeil und verzweifelt, sondern ich habe Mittel und Wege, mich gut um mich selbst zu kümmern. Da der Tod meiner Frau erst 10 Monate zurück liegt, steht mir im Moment auch noch nicht der Sinn nach Eskapaden. Andererseits weiß ich, dass ich mich nicht ewig vor der Welt verstecken kann. Vermutlich ist das der Grund, warum ich verschwubbelt auf Dich wirke. Mir geht es im Moment darum, einfach wieder unter Leute zu kommen, jemand kennenzulernen und sehen, was sich entwickelt. Und genau das sage ich auch. Wenn dies klar ist und die Dame mir sagt, dass sie es auch langsam angehen lassen will, dann finde ich es komisch, wenn sie auf einmal schnell eine Beziehung oder gar nichts haben will. Oder dass sie mich zu alt findet.

5. Ich schätze es, wenn Frauen selbtbewusst, niveauvoll und kulturell interessiert sind. Ich wüsste keinen Grund, warum eine Sub nicht solche Interessen bzw. Merkmale haben kann. 

 

Was mir seltsam vorkommt, ist der Umstand, dass ich schnell gute Kontakte bekomme, wenn es nicht um den BDSM Kontext geht. Da bin ich weder zu alt, zu schnell, zu blond oder sonstwas. Der Eindruck, der im BDSM Kontext bei mir zurückbleibt wird annähernd in dem beschrieben, was Sub Anna in "Suche" erzählt. 

 

Ich kann mir vorstellen, dass die meisten Frauen, Angst haben an einen Psychopathen zu gelangen - und das kann ich nachvollziehen. Ich entschuldige mich nicht dafür, das dies dann als zu weich rüberkommt. So be it. Im Gegenteil; was Jona über Sklavin E. schreibt zeigt, dass diese Sorge berechtigt ist.

 

Wenn ich diese Sorgen ernst nehme und nach einer Lösung suche, kann ich damit leben, wenn Du dazu yesses sagst.

 

So wie Du mir eine Sub beschreibst, soll ich einfach die Keule nehmen, ihr eins überbraten und abschleppen. (Ist nicht meine Art) Komischerweise lese ich genug Beiträge von Damen in denen sie sagen, dass sie diese Vorgehensweise nicht mögen. Was denn nun?

 

Ich denke dass es nicht "Die typische Sub" gibt ebenso wenig "Den stereotypen Dom" - sondern dass es für jeden Topf den passenden Deckel gibt.

 

Schöne Grüße

 

Henri    

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

04.08.2018 um 13:37 Uhr

ich wünsche Dir in jedem Fall gutes Gelingen, Henri.

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Gelöscht.

04.08.2018 um 13:57 Uhr

Danke Nachtasou,

 

meine Frau starb getröstet und in dem Bewusstsein, dass sie sich auf mich verlassen kann. Sie war ganz von mir abhängig, aber sie konnte sich fallen lassen und beruhigt sein. Sie hatte keine Angst davor, ins Krankenhaus oder Hospitz abgeschoben zu werden - ich hätte dass mit allen Mitteln verhindert.

 

Im Gegensatz zu dieser Situation und diesem Vertrauen kommt mir BDSM als besondere Variante im Liebesspiel blaß bzw. vanilla vor. Nichts für ungut.

 

Henri

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

04.08.2018 um 20:58 Uhr

Bester Henri,

 

vor mir musst Du Dich nicht erklären, dass Du Deine Sexualität auflädtst mit existentiellen Themen. Sexualität lädt dazu ja geradezu ein; ist sie doch wie eine Sickergrube für verlorene, überfordernde, rohe Gefühlszustände, die zu sperrig waren oder sind, um ordentlich und ohne anzuecken in die sonstigen Lebenserfahrungen eingeflochten zu werden. Deswegen ist sie ja so mächtig, und sogar „im eigenen Haus“ manchmal fremdartig. Ich habe keine Zweifel, dass Du jemanden finden wirst, die ähnlich unterwegs ist.

Es ist nur schwer, diese Überladungen des Erotischen auszutauschen, oder sich verständlich zu machen. Das wird dann halt schnell „schwurbelig“; oder klingt dann esoterisch. Was es gar nicht ist, denn es ist verdammt irdisch. Irdischer als das meiste, was uns umgibt.

Nur eine Anmerkung noch, dann höre ich auf: Im bdsm ist nach meiner Überzeugung immer ein Anteil Trauer enthalten. Nicht die Übliche. Nach meiner Erfahrung sind es viele bdsm-er, wenn man mal mehr von ihnen erfährt, die dem Licht am anderen Ende des Tunnels in ihrer Biografie schon mal ins Gesicht sehen mussten. Trauer stellt sich auch dann ein, wenn etwas Schönes zu Ende geht. Und von manchen weiß ich, dass sie selbst nach dem Fliegen im Subspace Tage brauchen, um danach das Gefühl der (Bruch)landung wieder abzulegen.

Es gibt kein Besäufnis, ohne anschließende Kopfschmerzen. Und da ist sie schon, die lauernde Trauer um Vergangenes.

Ich würde dennoch diese Lebensbereiche nicht miteinander vermischen wollen, Henri. Nein, bdsm ist nicht Vanilla. Und die Abhängigkeit, von der Du sprichst, ist eine schicksalsgemachte gewesen, und keine gewählte, keine gewollte, … aber eine von Dir getragene. Respekt. Aber es war kein Tunnelspiel. Schicksal hat keinen Willen und wahrscheinlich auch kein Ziel, ein Dom hoffentlich schon. Und die Abhängigkeiten, in denen es im bdsm geht, sind welche (nach meinem Dafürhalten), in denen es eigentlich um das Erlangen von Freiheit geht. Manchmal kann man vom Offensichtlichen auf das gegenteilige Motiv schließen. Es ist der Zwang zur Wiederholung, der sich kurzfristig richtig und stimmig anfühlt, aber diese Inszenierung hat ja ein anderes Ziel: Nämlich das des Bewältigens. Und immer, immer wieder, bis es hoffentlich dann endlich mal geht.

Sexualität schaut nach vorn. Und sie will das Leben feiern. Allem anderen im Leben zum Trotz. Aber nicht auch noch alles andere mitschleppen. Zur Klarheit gehört meines Erachtens auch, sie davon zu befreien, und nicht die Sickergrube sein zu lassen. Bdsm ist kein Ort zum endgültigen Wohlfühlen, auch wenn man darin lebt und es sich einrichtet.

Und  zu zweit geht vieles einfacher *g.

Auch schwurbeln.

Du machst es bestimmt gut.

 

ciao

Nachtasou

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Mai

Profil unsichtbar.

06.08.2018 um 11:56 Uhr

geändert am 06.08.2018 um 11:56 Uhr

Henri, sei mir nicht bös. Was mir hier entgegen springt, ist genau das, was Du an Subs kritisierst, sprich, Du siehst in ihnen Dein Spiegelbild. Was meine ich damit? Du bist derjenige, der ungeklärt ist.  

Wie solltest Du das auch sein. Du hast eine ausgesprochen schwere Zeit hinter Dir. Die Dich sicher alle Kraft und Nerven gekostet hat. Und Du bist damit noch absolut noch nicht fertig. Ist ja auch noch nicht lange her. Da muss noch einiges an Zeit verstreichen, noch Trauerarbeit verrichtet werden. Diese schmerzliche Phase in Deinem Leben ist noch eine offene Wunde.

Und das spürt jede Frau. Kümmere Dich erst noch um Dich und Deinen Prozess. Erst wenn Du Dich da durchgebissen hat, bist Du wieder bereit für neue Frauen.

Alles gute Dir!

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Gelöscht.

06.08.2018 um 15:33 Uhr

geändert am 06.08.2018 um 16:49 Uhr

Grüß Dich Mai,

 

ich bin Dir nicht böse. Dafür gibt es keinen Grund.

 

Eigentlich wollte ich meine private Geschichte nicht in dieser Tiefe erzählen, aber es erschien mir wichtig weil Du und auch Nachtasou einen falschen Eindruck von mir bekommen. Laut Kommunikationslehre bin ich als Sender dafür verantwortlich, welche Nachricht bei Dir ankommt.

 

Sicher bin ich mit meiner Trauerarbeit noch nicht fertig, aber ich kann mich auch nicht ewig von der Welt abwenden. Ich fange einfach wieder an, zu leben. Du bist sehr scharfsinnig und darum bin ich sicher, dass Du genau weißt, was ich damit meine.

 

Darum gehe ich wieder unter Leute und warte ab, was sich entwickelt. Ich besitze genug Selbstwert und muss ihn mir nicht auf Kosten einer Sub aufblähen. Natürlich ist es möglich, dass Frauen mir meine mentale Verwundung ansehen.

 

Achtung Ironie an: Im Moment steht mir noch nicht der Sinn danach, eine Sub abzuschleppen zu fesseln und ins Bett zu zerren. Ironie Off.

 

Ich muss gestehen, dass mir eine Sub Deines Kalibers noch nicht über den Weg gelaufen ist. Und das meine ich durchaus positiv, denn Du weißt genau, was Du willst.

 

Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass nicht alle so selbstsicher sind wie Du und dass sie Zweifel haben. Und das ist eigentlich der Grund für mein Ausgangsthema. Diese Annahme wird durch einige Geschichten dieser Plattform bestätigt und durch die Begegnungen die ich hatte.

 

Also lass uns Frieden schließen. Ich lade dich im übertragenen Sinn auf einen Café ein. (Schade, ich kann leider kein Bild posten, auf dem eine von mir gemalte Tasse mit dampfenden Kaffee zu sehen ist. Wahrscheinlich verstößt es gegen Regeln, aber Du kannst es Dir bestimmt vorstellen)

 

Auf Dein Wohl.

 

Henri

 

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Mai

Profil unsichtbar.

06.08.2018 um 17:41 Uhr

Ich bin eine Fisherman's Friend-Sub. Gibt es aber noch mehr von. Die Uhrzeit lässt schon ein Bier zu.

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07.08.2018 um 12:45 Uhr

Lieber Henri,

 

unter Leute gehen ist prima. Das Leben wieder an sich ran lassen. Super! 

Was aber meistens nicht klappt.... suchen. Sobald du deine Gedanken davon befreist, die perfekte Sub/Partnerin finden zu wollen, wird es funktionieren!

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