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Forum - BDSM - Ledersofa

#MeeToo und BDSM: Gemeinsamer Nenner?

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

24.01.2018 um 07:09 Uhr

Meister Y

Es diskutiert ja auch niemand die moralische Verwerflichkeit, wenn Frauen ihre Reize bewusst einsetzen um etwas zu erreichen.

Also, da sehe ich schon noch einen deutlichen Unterschied, ob ich Reize in den Raum schmeiße oder selbst Hand (und mehr) anlege ...

Und ich finde auch die Debatte an sich wichtig, richtig und vor allem überfällig - nur die Schlüsse, die nun teilweise gezogen und die Schüsse, die abgegeben werden, gefallen wir nicht (alle).

Wölfin

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Le Papillon

Gelöscht.

24.01.2018 um 13:35 Uhr

Wenn ich mich recht erinnere wurde die # me too Kampagne in Amerika losgetreten? Dabei ging es hauptsächlich zunächst um einen Filmproduzenten.

Ich sehe da eher den Mißbrauch im Sinne eines Machtmißbrauchs. Dieser Mann war so mächtig, dass er auch Einfluß hatte ob die Schauspielerin in anderen Produktionen berücksichtig werden würde.

Damit wird ihr im Falle der Verweigerung weitreichend ihre Arbeitsgrundlage genommen, außer sie schult um.

Das passiert zuhauf auch im Arbeitsleben außerhalb der Filmbranche, findet dort aber weit weniger Beachtung.

Frau wechselt die Stelle...

 

Mir erschließt sich auch nach zweimaligem Lesen des Artikels der SZ nicht was das mit bdsm zu tun hat.

In meinen Augen überhaupt nichts, jedenfalls nicht so wie ich D/s verstehe.

Die "Verträge" die in dem Zusammenhang genannt werden, sind in meinen Augen eher eine Ausprägung der eingegangenen Beziehung.

Oder lässt das einer notariell beglaubigen

 

Ich liebe sehr das Spiel mit dem Feuer...aber nicht im Job, da will ich an meinen beruflichen Fähigkeiten gemessen werden.

 

Le Papillon

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

24.01.2018 um 13:36 Uhr

geändert am 24.01.2018 um 13:37 Uhr

Ich finde, man muss auch unterscheiden zwischen der Schauspielerin, die sich für die neue Hauptrolle "überreden" lässt (und nicht immer ist der Regisseur unattraktiv) und der Sekretärin, die sich die Übergriffigkeit ihres Chefs gefallen lässt, weil sie den Job braucht, um ihr Leben stemmen zu können.

Man muss nicht A-, B- oder Z-Promi werden. Das Leben macht auch ohne Rummel Spaß. Die hätten also durchaus die Chance, sich zu entziehen. Aber man muss Miete zahlen und Lebensmittel kaufen.

 

Dass die Welt so funktioniert, liegt nicht nur an denen, die es tun, sondern auch an denen, die es erlauben, also den Quatsch dann konsumieren. An uns. Sorry, aber is so.

 

Gerechtigkeit fängt ja schon viel früher an. In unserer Wahrnehmung ist die Arbeit von Männern an vielen Stellen mehr Wert als die von Frauen, bezogen auf typische Tätigkeiten. Aber wer sagt eigentlich, dass es wertvoller ist, die Aktien von irgendwem zu verwalten, als die Schule zu putzen. Mir persönlich ist die geputzte Schule wichtiger.

Aber genau da fängt dasMissverhältnis an. Sexuelle Übergriffe sind nur die Spitze vom Eisberg und alles Diskutieren, das nicht den Kern des Problems berührt,  ist nur Dreck unters Sofa kehren.

 

Liebe Grüße

hanne

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

24.01.2018 um 15:00 Uhr

hanne lotte

Dass die Welt so funktioniert, liegt nicht nur an denen, die es tun, sondern auch an denen, die es erlauben, also den Quatsch dann konsumieren. An uns. Sorry, aber is so.

 

Liebe hanne!

Der Gedanke kam mir auch schon: Inwieweit ist der Zuschauer eines Kinofilms mit verantwortlich für das, was da abläuft während seines Werdens (also das des Filmes, Stichwort: Besetzungscouch)? Das kann keine unmittelbare Verantwortlichkeit sein, aber blieben alle Zuschauer weg, gäbe es bald keine Filme mehr ... Und wie verfahre ich nun mit Filmen, bei denen Harvey Weinstein mitgemischt hat und für mich absolute Highlights der Filmgeschichte sind? Verbanne ich sie aus meiner Sammlung? Aus meinem Gedächtnis? Wem würde es was bringen? Würde die Welt dadurch besser? Ich denke, dass ich da als einzelne Konsumentin überhaupt nicht durchkomme. Das verwerfliche Geschehen ist so weit weg von mir. Und wenn ich Filme von Kill Bill bis zur Frau in Gold absolut sehenswert fand, solange ich von den Vorwürfen, die nun im Raum stehen, nichts wusste, dann kann ich sie doch nun nicht wegen dieser Vorwürfe schlechter finden.

Wie so häufig mahne ich mich aber an, in meinem Umfeld noch besser hinzusehen und auf entsprechende Wahrnehmungen noch mehr zu reagieren. Und wo mein Einfluss als Konsument unmittelbarer ist, tue ich das schon recht umfänglich.

 

Aus dem Bauch heraus gefällt mir Deine Unterscheidung nicht zwischen der Schauspielerin und der Sekretärin, da schwingt so ein bisschen ein 2-Klassen-Opfer-Gedanke mit (den Du sicher in diesem Sinne nicht denkst), das sich am Ende die Täter zu Nutze machen.

 

Ganz bei Dir bin ich beim Finanzwalter und der Frau, die die Schule putzt. Zu meiner Zeit im Schulelternbeirat haben alle Helfer im Schul"betrieb" auch immer gleichwertige Weihnachtsgeschenke bekommen, ob sie nun die Schüler im Sekretariat verwaltet oder die Räumlichkeiten in Schuss gehalten haben.

 

Wölfin

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Cayt

Profil unsichtbar.

24.01.2018 um 20:05 Uhr

LoL, er nächste Teil von Shades of Grey kommt ja demnächst ins Kino. Da muß man sich nun was zurecht biegen, damit die "neu" aufgekommene Modeerscheinung "ich finde Klischee-SM sowas von toll" mit der weiterhin politisch korrrekten Hexenjagd zusammen in ein Weltbild hinein passen, ohne dass die Schublade klemmt oder gar am Ende überhaupt nicht mehr passt.

 

Sorry, gerade als Frau kann ich dieser meeToo-Hexenjagd von Anfang an nichts abgewinnen. Die wenigen wirklichen Schicksale werden durch die immer zahlreicheren billigen Abrechnungen (anders kann ich es nicht nennen, wenn ich 10 Jahre und länger brauche bis ich mich darüber muckiere, weil mir jemand ans Knie fasste) vollkommen zurück gedrängt und überzogen linke Ströhmungen nutzen genau das aus, auf Kosten der Frauen, die wirklich Opfer von Sexualdelikten wurden. Im Grunde wird leider immer zahlreicher genau denen damit noch ins Gesicht gespuckt. Und genau das unterstütze ich als Frau einfach nicht.

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Gelöscht.

25.01.2018 um 21:11 Uhr

Ich habe in meiner beruflichen "Karriere" selbst schon Situationen erlebt, bei denen ich klare sexuelle Angebote hatte. Die berühmte weggeschubste Hand zwischen den Beinen oder auf dem Hintern. Auch klare Ansagen, was ich haben kann bzw. was aus mir werden kann, wenn ich zugeneigt bin.

 

Ich bin da aber konsequent ablehnend geblieben. Meinen Weg bin ich trotzdem gegangen und habe nichts bereut. Ob die ganzen Versprechen wahr geworden wären, ob ich weiter gekommen wäre und ob ich jetzt wirklich glücklicher wäre, weiß ich nicht. Ist mir auch egal. Nicht für diesen Preis. Ich schüttel aber den Kopf, wenn ich heute so lese, wer plötzlich angeblich alles von wem belästigt wurde. Da frage ich mich, ob wirklich niemand Nein sagen konnte oder wollte. Und warum es erst jetzt gesagt wird.

 

Schönreden will ich da überhaupt nichts! Ich finde Männer, die sowas tun und eine Grenze überschreiten, einfach widerlich.

 

Viele Grüße

Tina

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dienerin

Autorin. Förderer.

25.01.2018 um 21:41 Uhr

Ich kann und mag das vorgefallene nicht beurteilen.

Ob sie sich hätten wehren können und ob sie dann die gleiche Karriere gemacht hätten, weilß ich nicht

Da bin ich bei Devana, dass es mich sehr beschäftigt, dass Frauen da immer noch nicht ernst genommen werden.

 

Warum sich manche Frauen erst nach Jahren outen?

Manche Frauen müssen ca 5x um Hilfe rufen, bis sie überhaupt gehört werden

Manche Frauen schämen sich so sehr, dass sie nicht reden können

Manche Frauen fühlen sich schuldig (meist nicht berechtigt) und sagen deshalb nichts

 

Die Unmut über die, die das nun als karrierefördernd nutzen was zu sagen, kann ich aber nachvollziehen und es macht allen, die Missbrauch erlebt haben, das Leben nicht leichter

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Gelöscht.

25.01.2018 um 21:52 Uhr

dienerin

Die Unmut über die, die das nun als karrierefördernd nutzen was zu sagen, kann ich aber nachvollziehen und es macht allen, die Missbrauch erlebt haben, das Leben nicht leichter

 

Zustimmung!

 

Viele Grüße

Tina

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Mai

Profil unsichtbar.

13.02.2018 um 11:03 Uhr

Das Thema hat die Süddeutsche nur abgeschrieben von der Zeit. Da kam die These schon ein paar Wochen vorher. Diesen Artikel lese ich jetzt aber nicht noch mal durch, mir hat der erste schon gereicht. Ich beziehe mich also auf die aufgestellte Zeit-These, die behauptete, ALLE BDSMer hätten Sklavenverträge, Stoppwörter, Ampeln und weiß der Geier was sonst noch. Ich fand das einfach sehr stramm behauptet und sehr schlecht recherchiert. Da hat eben eine SoG geschaut und dann behauptet, BDSM zu beurteilen zu können.

Meiner Ansicht nach sind Sklavenverträge nur Teil eines Kicks einer überschaubar großen Gruppe von BDSMer. Und die Regelungen, die da getroffen werden, entsprechen nicht im Entferntesten der Vorstellung dieser Journalistin. Stoppwörter werden von einer nicht gerade kleinen Gruppe von BDSMer generell abgelehnt. Deshalb kann das auch hier sicherlich nicht zur Regel erhoben werden.

 

BDSM als leuchtendes Beispiel gegen sexuellen Missbrauch und Sexismus heran zu ziehen finde ich persönlich einfach nur verwegen. Es gibt in dem Bereich garantiert nicht weiger Missbrauch, als im Rest der Bevölkerung. Tendenziell warscheinlich eher mehr, was in der Natur der Dinge liegt.

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