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Deutsche mögen ausgefallenen Sex

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

25.04.2016 um 22:43 Uhr

geändert am 25.04.2016 um 22:45 Uhr

Deutsche mögen ausgefallenen Sex...

 

Ein Artikel aus der Welt legt das zumindest nahe. Und wer ihn liest, findet auch Aussagen über BDSM, die ich jedoch nicht wirklich gesamtheitlich teile.

 

Zum Beispiel verneine ich ganz klar:

 

Das ist die Doppelmoral vieler Männer. Sie stehen darauf, Frauen zu schlagen, aber möchten nicht mit einer Frau zusammen sein, die sich schlagen lässt. Die wollen mit einer Frau ein normales Liebesverhältnis haben und sich nebenbei mit jemandem treffen, den sie quälen.

 

Der Artikel beschäftigt sich übrigens mit diesem Buch:

 

ISBN/ASIN: 3499631180

 

Viele Grüße

Jona

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

26.04.2016 um 07:06 Uhr

Jona Mondlicht

Zum Beispiel verneine ich ganz klar:

 

Das ist die Doppelmoral vieler Männer. Sie stehen darauf, Frauen zu schlagen, aber möchten nicht mit einer Frau zusammen sein, die sich schlagen lässt. Die wollen mit einer Frau ein normales Liebesverhältnis haben und sich nebenbei mit jemandem treffen, den sie quälen.

 

Das ganz klar zu verneinen, halte ich für ebenso gewagt wie die These selbst, lieber Jona. Schade, dass Du Deine Auffassung nicht begründest. Damit wärest Du Haase-Hindenberg einen Schritt voraus. Wobei ich nicht weiß, ob er das in dem Buch eventuell tut; noch weniger weiß ich, ob ich mir deswegen das Buch kaufen werde.

 

Ich denke, dass es diese Erscheinung gibt und der Begriff der Doppelmoral hier irreführend ist. Es dürfte sich um einen Konflikt handeln zwischen dem Wunsch , eine Frau zu schlagen, und dem, einen geliebten Menschen vor Schlägen grundsäzlich eher schützen zu wollen. Das finde ich grundsätzlich positiv, wohingegen der Begriff der Doppelmoral durchweg negativ besetzt ist.

 

Schmunzeln musste ich über die Offenheit von uns Deutschen im Vergleich ausgerechnet zu Ägypten oder Indien. Das relativiert das Ganze für mich doch entscheidend. Ich glaube nicht an ein mitteleuropäisches Alleinstellungsmerkmal. Aber für eine Schlagzeile (egal in welche Richtung) und mögliche Verkaufsaussichten sind "Die Deutschen" sicher der bessere Hingucker.

 

Wölfin

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

26.04.2016 um 12:33 Uhr

geändert am 26.04.2016 um 13:05 Uhr

Liebe Wölfin,

 

nicht jedes "Nein" muss man sofort ausführlich begründen, finde ich. Mir ging es nicht um eine Rezension des Buches oder der Meinung des Autors, es war nur ein Hinweis auf einen Zeitungsartikel.

 

Ich füge aber gern noch etwas an.

 

Ich weiß nicht, welche empirischen Studien der Autor betrieben hat, um zu seinem Ergebnis zu kommen. Das hat er vielleicht in seinem Buch beschrieben, aber ich werde es mir deswegen nicht kaufen. Mich stört schon die Ebene, auf die er SM stellt, wenn er alles mit "Frau schlagen" und "sie quälen" erklärt. Das assoziiert vollkommen andere Bilder als jene, die ich mit SM verbinde. Und ich bilde mir ein, nach so langer Zeit als SMler schon einschätzen zu können, dass andere Intentionen zugrundeliegen als das pure "Schlagen und Quälen von Frauen". Dass es sich eben nicht darauf reduzieren lässt. Ich hoffte, dass ich das gerade hier niemandem begründen muss.

 

(Übrigens - wie ist das mit der "Doppelmoral" der Frauen, wenn das Machtverhältnis umgekehrt ist? Suchen Frauen also vorzugsweise auch einen Mann, den sie jenseits von Liebe schlagen und quälen können?)

 

Die wollen mit einer Frau ein normales Liebesverhältnis haben und sich nebenbei mit jemandem treffen, den sie quälen.

 

Ich weiß nicht, ob dem Autor bewusst ist, dass eine SM-Beziehung eben das Liebesverhältnis sein kann, was SMler anstreben. Er scheint das ja eher auszuklammern. Wenn ich mir Kontaktanzeigen ansehe, dann werden SM-Partner gesucht, von denen man sich eine feste Beziehung erhofft - es sei denn, man ist partnerschaftlich verbunden, der Partner lehnt SM ab und man sucht den Dritten / die Dritte zum Ausleben. Im letzteren Fall kann man aber auch nicht davon reden, dass die Suchenden das "wollen" (und nicht stattdessen lieber in einer SM-Partnerschaft leben würden bzw. es mit ihrem Partner ausleben würden, wenn sie denn könnten). Auszüge aus den Kontaktanzeigen der Schattenzeilen?

 

Erfahrungsaustausch, Freundschaft, schön wäre reale Partnerschaft

 

Daher suche ich nun wieder einen realen! "Doc" für eine normale Beziehung mit Dominanz, Respekt und Führung

 

Als verheirateter Mann bin ich natürlich nicht als Lebens(abschnitts)partner zu haben. (...) Meine Frau weiß nichts von diesen Aktivitäten, denn das würde sie nur unnötig verletzen.

 

Ich suche eine devote Sklavin für eine langfristige Beziehung, ... falls wir uns verlieben

 

Ich selbst habe noch niemanden kennengelernt, der eine SM-Beziehung als Partnerschaft strikt ablehnt im Sinne von "will mit einer Frau ein normales Liebesverhältnis haben und so nebenbei jemanden quälen".

 

Empirisch ist das auch nicht, freilich. Trotzdem bleibe ich dabei, es zu verneinen, wenn der Autor behauptet, Männer würden doppelmoralig darauf stehen, Frauen zu schlagen und zu quälen, aber in der Partnerschaft den liebenden Vanilla geben.

 

Vielleicht machen wir daraus einfach mal eine Umfrage hier?

 

Viele Grüße

Jona    

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Mai

Profil unsichtbar.

26.04.2016 um 15:05 Uhr

Ja, Jona, da liegst Du vollkommen richtig. Die aufgestellte These ist reiner Quark. Ich denke der männlich Dominante,  der eine normalsexuelle Frau zu Hause hat und sich was zum quälen sucht, ist eher die Ausnahme, als die Regel.

Bei männlichen Subs sieht es, warum auch immer, anders aus. Da ist das "Frau Zuhause, einmal im Monat zur Domina" eher kein Klischee, sondern Realität.

Wobei diese sich meist auch eine Partnerin wünschen. Aber nach langer Suche lieber den Spatz in der Hand nehmen.

Es ist viel Wahres dran, was der Mann so schreibt. Aber zum Thema BDSM hat er schlecht recherchiert, oder ein paar kennengelernte Einzelbeispiele zur Regel erhoben.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

26.04.2016 um 19:44 Uhr

Mai

Ich denke der männlich Dominante,  der eine normalsexuelle Frau zu Hause hat und sich was zum quälen sucht, ist eher die Ausnahme, als die Regel.

 

Stattdessen macht er was? Seine Neigung verdrängen?

(Ist nicht so flapsig gemeint, wie es ankommen mag.)

 

Wölfin

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Mai

Profil unsichtbar.

26.04.2016 um 19:52 Uhr

Meiner Erfahrung mit männlich Dominanten nach kommt es dazu nicht so häufig, wie bei submissiven Frauen. Wir Mädels und "späten" Mädels passiert es wesentlich öfter, erst sehr spät auf die Neigung zu stoßen. Viele, nicht alle Männer kennen ihre Neigung ab der Pubertät. Oft erst diffus, teilweise verdrängt, drängt es aber oft früher ins Leben.

Und wird dann gelebt.

Ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit, aber ich habe den Themenbereich mit vielen Männern diskutiert.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

26.04.2016 um 20:31 Uhr

Jona Mondlicht

Empirisch ist das auch nicht, freilich. Trotzdem bleibe ich dabei, es zu verneinen, wenn der Autor behauptet, Männer würden doppelmoralig darauf stehen, Frauen zu schlagen und zu quälen, aber in der Partnerschaft den liebenden Vanilla geben.

 

Das glaube ich so auch nicht und denke, dass sich Haase-Hindenberg einfach (wie mehrfach) missverständlich ausgedrückt hat. Dass Männer ein Problem damit haben können, die geliebte Frau (auch einvernehmlich zum gegenseitigen Lustgewinn) zu schlagen, glaube ich schon. Seinen Partner zu schlagen (egal ob Weiblein oder Männlein) ist ein Tabu, die "Doppelmoral" begleitet den Sadisten. Da mag es manchmal die leichtere Lösung sein, die Neigung von der Liebe zu entkoppeln, manchmal auch die einzige Lösung, wenn der Partner keine masochistischen Neigungen hat und die eigene nicht zu Grabe getragen werden soll (so das denn überhaupt möglich ist).

 

Ich bin übrigens grundsätzlich der Auffassung, dass sich die Konstellationen Sadist männlich/Masochist weiblich und umgekehrt nicht 1:1 spiegeln und die Vergleiche deswegen immer hinken werden, aber das führt hier zu weit. Ich erwähne es nur, weil (für mich) ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen keine solide Basis für eine Einordnung der Verhaltensmuster ist.

 

Wölfin

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

01.05.2016 um 23:31 Uhr

Die Umfrage zum Thema:

 

Passen Partnerschaft und SM zusammen?

 

Link.

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Beatrice Adore

Autorin.

04.05.2016 um 16:06 Uhr

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