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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Tandem« von Nachtasou

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Tandem«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Tandem«

von Nachtasou

 

Ein Satz von Carola, der leicht missverstanden werden konnte. Sie erklärte jedoch nichts und ließ mir meinen Verstehensspielraum. Vertraute mir. Kurz darauf saß ich in ihrem Schlafzimmer und mir schlug das Herz bis in den Hals.

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »Tandem« von Nachtasou

25.03.2016 um 04:41 Uhr

Ich glaube, dass ich etwas unvorbereitet war, was mich in der Geschichte erwartet. Sie ist wie ein trockener Rotwein. Es liegt in ihr nicht die naive Süße. Ihr Genuss erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit. Viele Stellen habe ich mehrfach gelesen. Ein wenig fühle ich mich erschreckt, aber auch berührt - nicht wundersam berührt, sondern eher rotweinartig berührt. Erschreckt hat mich vor Allem das Bild des "stärker Würzens". Ich liebe starke Gewürze. Aber stärker zu würzen, weil man sonst nichts fühlt, ist traurig.

 

Nach all dieser rauen Wirklichkeit, schließt die Geschichte mit diesem einfachen Bild des Tandems. Und da ist er doch: ein kleiner Anflug von Leichtigkeit, gerade in diesem Bild. Ist es eine Versöhnung mit dem Leben, diese einfache Harmonie genießen zu können?

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Lucia

Profil unsichtbar.

25.03.2016 um 12:02 Uhr

Hm, die Geschichte hat mich wehmütig berührt.

Du hast da eine "Alltagstraurigkeit" sehr gut beschrieben, die gewiss in vielen Ecken um uns lauert.

Auch für mich ist das Tandem eine positives Signal am Ende.

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

25.03.2016 um 18:48 Uhr

Schmerz zu spüren um sich selbst wieder zu spüren. Dieses Motiv hinterlässt mich sehr zwiespältig. Einerseits sind mir diese Gefühle nicht gänzlich unbekannt. Nicht unbedingt nur im Zusammenhang mit Schmerz, sondern es gilt auch für andere meiner Vorlieben. Andererseits rückt diese Geschichte das Erleben des Schmerzes aber auch gefährlich nah an den Begriff "Therapie" und dort möchte ich BDSM nicht unbedingt sehen. Du wertest in der Geschichte aber auch nicht, Du beschreibst nur. Es bleibt jedem Leser selbst überlassen, die Geschichte für sich einzuordnen.

 

Für mich selbst kann ich sagen, dass BDSM keine Therapie ist. Dazu sind meine Leidenschaften zu tief in mir verwurzelt. (Ich brauche eher eine Therapie, wenn ich auf lange Sicht kein BDSM haben kann.) Dennoch kenne ich aber dieses Gefühl, sich wieder selbst zu spüren, wenn man Schmerz erleiden darf oder sich eben hingibt, sich unterwirft. Man könnte eher sagen, ich bin in diesem Moment ich selbst.

 

Eine Geschichte mit einem außergewöhnlichen Motiv, wie immer gekonnt geschrieben.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

25.03.2016 um 21:21 Uhr

Jetzt muss ich doch mal nachfragen, Devana:

Woraus schließt Du denn "gefährliche" Nähe zum Therapiebegriff aus der Geschichte?

Die Protagonistin erotisiert während der sexuellen Begegnung einen (ansonsten) schmerzhaften Reiz und erfährt Befriedigung. Sie ist SM-lerin, und damit in erster Linie Körperspielerin, und sie trifft auf ein Erfüllungs-Pendant (dem Ich-Erzähler).

 

(an PN soll´s bitte nicht scheitern *g)

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

25.03.2016 um 22:52 Uhr

Lieber Nachtasou, hier kommt eine ganz nicht-private Nachricht. Also eine NPN:

 

Das habe ich aus der Vorgeschichte geschlossen. Dem Satz, nichts mehr zu spüren, der Aussage, immer stärker würzen zu müssen, also in dem Zusammenhang, sich immer stärkerer Reize aussetzen zu müssen um noch spüren zu können. Da klingt SM für mich fast als Mittel zum Zweck.

 

Vielleicht war dies nicht beabsichtigt, aber so kam es beim Lesen bei mir an. Mich würde interessieren, ob es nur mir so ging.

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26.03.2016 um 08:00 Uhr

Ich lese es als eine Art Selbstzweifel nach dem Motto: "Ich weiß selbst, dass es problematisch ist, einfach stärker zu würzen. Aber das ist jetzt erst einmal mein Weg."

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Söldner

Autor. Korrektor.

02.04.2016 um 20:27 Uhr

Sehr genaue Beobachtungen in entspannter Form beschreiben zu können ist etwas Feines.

Sehr genaue Beobachungen des Lebens ohne Bitternis oder Resignation entspannt zu beschreiben ist ein Kunststück.

Die Dinge sind wie sie sind und ich kenne Niemandem dem es bisher gelungen ist, sich der Zeit zu entziehen. Auch das Leben hat noch niemand überlebt. So denke ich im Moment.

Danke, ausgezeichnete Geschichte, bunt, an einigen Stellen blitzend, immer lebendig, wunderbar erzählt und mit so einem hauchdünnen Schleier Melancholie drüber.

 

Würzen kenne ich von Essen. Ich habe mir angewöhnt, Speisen weniger zu würzen. Ganz schnell habe ich mich darauf eingestellt und es ist super, wenn der Eigengeschmack der Zutaten dominiert.

Aber ab und zu darf es auch ein sogenannter Grieche sein. Zucker, Fett, Salz. Ach, wie widersprüchlich.

Deine Geschichte bewegt.

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Meister Y

Autor. Förderer.

03.04.2016 um 12:35 Uhr

Wirklich schön...

Eine fein erzählte Geschichte, stark gewürzt mit genauesten Beobachtungen, wundervollen beschriebenen Details, etwas Schmerz und einem Hauch Melancholie. Bunten Bildern, grauen Stellen, dem Fahrtwind, den man gleich zu Beginn zu spüren scheint. Gefallen hat mir die Art, wie Du die Vergänglichkeit der Jugend und den Zauber des Alters, das Wandeln der Befindlichkeiten und Bedürfnisse beschreibst. Ein Prozess, dem sich wohl niemand entziehen kann, so stark das Bestreben auch sein mag. Etwas, was man so nicht so häufig findet.

Auch das, was ab und an wohl jedem passiert, der triste, auch von Rückschlägen geprägte Alltag ist Dir klasse gelungen. Daraus resultierend kann ich den Drang, stärker zu würzen, nachvollziehen. Ab und an wohnt er auch in mir, bricht durch, sucht sich seinen Weg. Allerdings immer unter der Maßgabe, es nicht Gewohnheit werden zu lassen.

Lieber Nachtasou, danke für eine schön erzählte Geschichte, die mich an vielen Stellen berührt hat.

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lightshadow

Autorin.

08.04.2016 um 23:27 Uhr

Lieber Nachtasou,

 

eine bunt be- und geschriebene Geschiche. Lieb finde ich, dass sich Anfang und Ende die Hand reichen um abgerundet zu werden; du hast mich damit gut durch die Geschichte geführt.

 

Einen lieben Gruß

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Gelöscht.

21.04.2016 um 00:41 Uhr

Wow. Die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen. Wunderschön beschrieben: das die Vergangenheit lesen können; erst begrenzt, dann in Momenten großer Intimität das Erkennen ohne schützende Mauern. Dieser Aspekt hat mich sehr berührt. Amüsant auch der locker-witzige Wechsel zurück in die Normalität.

 

Vielen Dank, nachtasou.

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