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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Ringlein, Ringlein, du musst wandern« von Nachtasou

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Ringlein, Ringlein, du musst wandern«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Ringlein, Ringlein, du musst wandern«

von Nachtasou

 

Karin möchte klein sein. Sie möchte sich wie eine Katze an seine Wünsche anschmiegen. Aber er wirkt heute so kantig und ihr wird bang um ihre Geschmeidigkeit. Look at Me. Ich bin Dein. Ihre Lippen zucken, aber sie weiß, dass ihr nichts einfallen wird zu sagen, sie kann es nicht einmal für sich in Worte fassen. Dann kommt ihre Droge. Über sie.

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »Ringlein, Ringlein, du musst wandern« von Nachtasou

Meister Y

Autor. Förderer.

11.01.2016 um 08:27 Uhr

Ich bin schwer beeindruckt.

Stilistisch wunderbar erzählst Du uns hier die Geschichte einer Frau, die gespaltener auf der einen, realer auf der anden Seite wohl kaum sein kann. Einer Frau, der es wie vielen geht, die diese Sehnsucht, diese Neigung ausleben. Mit beiden Beinen fest im Berufsleben stehend, anerkannt, erfolgreich. Dazu abgrundtief der Neigung verfallen, voller Erwartung, voller Sucht. Sucht nach ihm, von dem sie weiß, dass sie ihn niemals besitzen wird. Das sie immer abhängig sein wird, von dem, was er erlaubt, zulässt.

Episodenhaft lässt Du uns an ihrem Arbeitsleben teilhaben, zeigst uns Nähe wie Distanz, die Härte und Widrigkeit des Lebens. Lässt uns aber auch in ihre Seele blicken, als es zur Begegnung mit seinem realen Leben kommt. Als sie die sehen kann, die ihn tatsächlich hat, mit der er sein Leben verbringt. Auch ihr provoziertes Treffen läuft nicht ganz nach ihren Vorstellungen, endet in dem, von dem sie selbst sagt, dass sie noch nicht so weit sei. Aber auch in der Erkenntnis, dass sein totaler Fokus wohl doch nicht auf ihr liegt.

Besonders ergreifend fand ich den Schluss. Die Momente auf der Brücke, die Erkenntnis dass es wohl Engel sind, die fliegen können. Engel, die man lieben kann, auch wenn man dafür vielleicht noch zu jung ist.

Vielen Dank für diese feinsinnigen, wunderschönen Zeilen.

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eileen

Profil unsichtbar.

11.01.2016 um 10:19 Uhr

Die Geschichte war sehr schön zu lesen. Die Episoden sind wie die Teile eines Puzzles, die zusammengenommen das Bild von Katrin ergeben. Ihre Gefühle, ihre Sehnsüchte, ihr denken und handeln.

Er ist nie anonym unterwegs, er schafft es immer, Menschen an sich zu binden, und sei es für Sekunden, in denen er ihnen das Gefühl vermittelt, wahrgenommen zu werden. Er hat nie darüber nachgedacht, er beherrscht es einfach."

 

Das ist meine Lieblingsstelle im Text. Mit wenigen Worten hatte ich sofort ein Bild im Kopf. Ganz selbstverständlich und wie nebenbei wird gezeigt, was sie so zu ihm zieht.

Auch dein Schreibstil insgesamt, deine Art, Atmosphäre zu schaffen und die Formulierungen, gefallen mir. Das Ende lässt den Text auch nach dem Lesen nachklingen und darüber nachdenken. Danke dafür.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

12.01.2016 um 08:59 Uhr

„... sehr schön zu lesen … wunderschöne Zeilen … “

„... wunderschöne Zeilen … “

 

??

 

 

Ich habe den Text gerade ein zweites Mal gelesen und empfinde ihn als düster und verstörend, ein Drama, kein Netz, kein doppelter Boden. Viele Fragen.

 

Ist es ein Widerspruch, wenn Sub sich danach sehnt, benutzt zu werden, und wie besch… es sich anfühlt, so benutzt zu werden wie hier?

 

Kann selbstzugefügter Schmerz Ersatz sein für den, den man lustvoll vom Partner erfährt? Oder ist das Stechen für Karin Mittel zum Zweck, ein weiterer (stummer!) Aufschrei: „Look at me!“?

 

Spielt der Verlust des Vaters in der Pubertät möglicherweise eine Rolle für die (sexuelle) Orientierung der Tochter?

Sind lustvoll empfundener Schmerz und/oder lustvoll empfundene Unterwerfung doch Ausprägung einer Neurose/Psychose oder gehen damit einher?

 

Mit der letzten und vielleicht auch mit der vorletzten Frage wird eine BDSM-„No-go-Area“ betreten, impliziert sie doch, dass man recht schnell versucht ist zu fragen, ob wir nicht doch alle einen Knall haben und/oder noch weitergehender (und für mich unerträglicher), ob das heilbar ist?

 

Der Ausgang der Geschichte ist nicht wirklich Antwort auf die Fragen, die Protagonistin entzieht sich, der Autor lässt mich mit den Fragen zurück. Aber das dürfen Autor und Geschichte meiner Meinung nach auch. Ich gehe sogar noch weiter und unumwunden zu, dass ich das neben den zahlreichen „Heile-BDSM-Welt“-Varianten hier ausdrücklich begrüße.

Nicht schön, schon gar nicht wunderschön, aber stark!

Wölfin,

sich durchaus bewusst, dass sie die Geschichte mit ihren Gedanken durchaus mag überfrachtet haben.

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Lucia

Profil unsichtbar.

14.01.2016 um 09:49 Uhr

Wölfin,

sich durchaus bewusst, dass sie die Geschichte mit ihren Gedanken durchaus mag überfrachtet haben.

Ich habe meinen beliebten Fehler gemacht, nach dem Lesen der Geschichte das Lesen der andern Bewertungen meiner eigenen vorzuziehen...

Das mag in diesem Fall dieser verstörenden Geschichte geschuldet sein, ich wollte Zeit gewinnen und Gedanken sortieren.

Als "schön" empfinde auch ich diese Geschichte nicht!

Allerdings als ziemlich gut geschrieben! Stielsicher, mit plausieblen Schilderungen, die gleich klar vor meinem inneren Auge waren!

Natürlich frage ich mich warum, weshalb, weswegen soetwas passieren kann. Was wann falsch gelaufen ist.

Ich würde unsere BDSM Leidenschaft deshalb nicht gleich von dir in die Behandlungswürdige Ecke gestellt sehen, nur eventuell diese explizite Konstellation in deiner Geschichte.

Dies ist eine Geschichte, die mir viel Stoff zum Nachdenken gibt und sicher noch lange in mir nachklingt!

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Gelöscht.

19.01.2016 um 03:08 Uhr

zu wenig karin's umfeld erklärt, nicht nachvollziehbare sprünge in der handlung...

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Alma

Autorin.

20.01.2016 um 19:50 Uhr

Die Konstruktion "verheirateter Familienvater und heimliche, alleinstehende Gelliebte" gibt es vermutlich häufig. Ob die verbindende Leidenschaft nun bdsm ist oder nicht, erscheint mir gar nicht ausschlaggebend. In meiner Vorstellung ist eine solche Beziehung auch immer eine unausgewogene Situation. Wer sie auf sich nimmt, hat gute Gründe.

Und wer die Flügel ausbreitet und die Welt verlässt, wenn der, dessen Blick ersehnt wird, nicht hinsieht, hat ebenfalls gute Gründe.

Nach meinem Empfinden kann ihre "Droge", Ihre Leidenschaft nicht die Ursache für diese Entscheidung sein.

 

Mir gefällt sehr der Schreibstil, ich hab die Geschichte gern und mit Spannung gelesen.

Ausserdem gefällt mir die Einbettung von bdsm in das " wahre" Leben, in dem Beziehungen, Verantwortung und Lebensbedürfnisse nicht je nach Terminlage an- und abgeschaltet werden können. Auch wenn es in diesem Fall so traurig und dramatisch endet.

Danke!

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Quälgeist

Autor.

20.01.2016 um 20:48 Uhr

Wow, ich weiß zwar nicht, was 'Schleich' ist, ich habe habe aber eine zutiefst berührende Geschichte gelesen. Sie ist traurig, aber so denke ich ehrlich, weil sie keine fantasiegeprägten Sicherheitsböden hat; empfunden als realistisch. Toll geschrieben; herzlichen Glückwunsch!! Ich bin begeistert.

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Gelöscht.

08.03.2016 um 11:40 Uhr

hm fliegen können ...ist das ein umschriebener Selbstmord? Ich kenne ein Leben in Einsamkeit was solche Gedanken hervor rufen kann, es ist sehr gut geschrieben und Gedanken und Handlungen nachvollziehbar...danke

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Söldner

Autor. Korrektor.

18.03.2016 um 17:57 Uhr

Was habe ich hier gelesen? Habe ich gelesen? Für eine Kurzgeschichte hatte ich das Gefühl, dass Du aus einer längeren Novelle ein Drehbuch konzentriert hast. Ich habe nicht gelesen, ich habe einen Film gesehen, ziemlich dunkel abgedreht und resigniert über den Zustand der Welt, der Liebe und einer großen Einsamkeit. Eine Fülle verschiedener deprimierender Eindrücke, aus denen das Kind noch als erstrebenswerte Normalität heraus schaut. Brutal, wenn ich konsequent weiterdenke, dass Normalität mit wachsendem Verlust der Naivität durch Reife in fortschreitender Zeit als Lichtblick und Farbtupfer vergehen wird. Das Filmende als Persiflage auf Hollywood darzustellen war ein zusätzlicher Schlag.

Wenn ich richtig liege, und für mich liege ich richtig, da ich den Film mehrfach gesehen habe, war das eine ganz böse Nummer, die mir ausgezeichnet gefallen hat.

Aber vielleicht sehe ich das völlig falsch, doch das mag ich nicht glauben.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

19.03.2016 um 01:48 Uhr

Bester Söldner,

Deinen Satz „Wenn ich richtig liege, und für mich liege ich richtig“ schneide ich mir aus und hänge ihn an meinen Monitor, aber ich füge ein „immer“ ein *g. Den mag ich.

Besonderen Dank auch allen anderen für ihre Rückmeldungen.

Ja, ich habe mich hier tatsächlich am Filmischen mit abrupten Schnitten versucht (und festgestellt, dass ich mich in inneren Handlungen doch viel heimischer fühle).

Erkennbar sollten Inhalte sein, z.B. was Wölfin anmerkt (Karins erste beiden Männer im Leben: Vater und Bruder, die sie im Stich gelassen haben, als ein mögliches Motiv für ihre heutigen Festhaltewünsche).

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