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Bdsm und das Alter

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Gelöscht.

10.01.2016 um 18:09 Uhr

Moin

 

Durch die Umfrage zu diesem Thema bin ich auf die "Idee" gekommen, ein Thema dazu zu erstellen.

Falls dieses Thema hier schon mal angesprochen wurde - habe zwar kurz quer gelesen und nix gefunden - bitte verschieben oder löschen.

 

Zitat Nachtasou

Bernd, bei Deinem Jahrgang hätte ich mir weniger Fragen als Antworten erhofft

Grins, tja die alten Leute ... aber ich kann nur fragen, weil ich oft keine Antworten habe und Anderen nichts vorschreiben kann? Dazu habe ich zu vielen Dingen in diesem Sichtfeld eine völlig eigene Sicht, die nicht immer freundlich angenommen wird.

 

Zum eigentlichen Thema.

 

Bdsm und das Alter - müsste man nicht eher fragen : Bdsm und die Jugend?

Bein TV Sender Arte gab es vor etwas längerer Zeit mal eine Sendung zu diesem Thema.

 

Dort wurde gezeigt, das selbst über 80ig Jährige diese Lebensart noch praktizieren - und nicht einmal zart. War toll.

 

Für mich heißt Bdsm Forschen und Fragen - viele Fragen, weil ich immer zu wenig weiß. Also werde ich mit zunehmenden Alter immer "Wissender"?

 

Zitat Nachtasou

 

Bernd, du schreibst: „ist es nicht so, das der Mensch zwar biologisch altert, die Emotionen immer jung bleiben?“

 

Gut, dazu mag jede/r seine Sicht haben - für mich nehme ich in Anspruch, das es mit zunehmenden Alter immer faszinierender wird.

Ich werde älter - doch meine Gefühle doch nicht? Ich sehe - fühle doch die Reize, die es auf mich ausübt.

Ein Mensch, der sich egal in welchem Bereich dieser Lebensart hingibt, dies genau so haben, spüren möchte, wie es seine Emotion fordern, warum sollte dieser Mensch es im Alter ablegen?

 

Sehe ich ältere Menschen aus dem Bdsm bereich, die sich so zeigen, wie sie fühlen, vor allem Frauen - die nicht der öffentlichen Sichtweise entsprechen - mit allen Defiziten des Alters wie  Falten - Bäuchlein - Pölsterchen - Zelluloids - schwaches Bindegewebe etc. - dann weiß ich, ich liege richtig.

 

Wird nicht auch - oder gerade - im Bdsm Bereich sehr viel mit Klischee und Schublade gearbeitet? Viele verunsicherte  Frauen - aber auch Männer - zeigen dies doch? 

 

Einer Partnerin/Frau zu zeigen, das sie in Ihrem Alter ebenso reizvoll und erotisch ist wie jüngere - ist dies nicht etwas wunderschönes? Ist Alter nicht auch Reife?

 

Es gibt nach meinem Denken keine hässlichen Menschen - nur Menschen die sich hässlich machen.

Mit dem Alter geht ist es ebenso - nur wer Alt sein will ist Alt und wird auch so gesehen?

 

Tschüs Bernd

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

11.02.2016 um 12:20 Uhr

Hallo Bernd,

 

wie überall, finden auch im BDSM Generationswechsel statt.

 

ich schließe mal noch ein paar Fragen an, denn Deine Threaderöffnung find ich spannend:

 

Bei den SZ fällt es mir mal wieder auf. Und erfüllt mich gelegentlich mit gesundem Neid, aber auch Nachdenklichkeit: Die Wege zur eigenbestimmten Sexualität sind generationsabhängig verschieden, oder auch nicht? Da ich seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ´Szenen´ habe, fehlt mir inzwischen der Daumen am Puls der Zeit. Mir sind die 90er, 80er, 70er aber noch erinnerlich. Mein Eindruck ist: die Jüngeren finden ohne viel Umwege zum spielerischen Umgang mit BDSM (und nichts ist ernsthafter als Spiel). Während die geburtenstarken Jahrgänge, zu denen ich mich zählen muss, noch selbst autoritäre Erziehung erlebten, den feministischen Angriff auf sog. Patriarchat, Kirchenmoral in Elternhaus und Schule … alles Skrupelfallen, Jahre Verlust und Schmuddel-Umwege. Lösen BDSM-Fesseln diese Fesseln?

Sind die Alten und Jungen überhaupt auf dem gleichen Weg, der da BDSM heißt? Ziehen sich die Alten in ihre Privatheit zurück und pflegen heimlich ihre kleinen Landgewinne, wenn sie ihrer Sub genügsam den Arsch streicheln, beten vor dem Schlafengehen brav ihr SSC wie früher das Vaterunser ab oder verfassen Ratgeber, die jüngere gar nicht mehr interessieren, während SoG die Welt erobert?

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Gelöscht.

11.02.2016 um 13:16 Uhr

Moin Nachtasou

 

Generationswechsel ... tut es das wirklich? Oder kommt das den "Älteren" oft nur so vor - wie bei vielen Dingen im Aspekt Alt/Jung?

 

Du schreibst von den 70 - 80 und 90igern - gerade die 70 und 80iger waren nach meinem Sichtbereich viel "freier" - heutzutage entwickelt sich doch vieles wieder zurück - ab ins Klischee ..... obwohl dieses Wort schon abgegriffen ist?

 

Auf dem gleichen Weg - gibt es den überhaupt? Oder kommen da nicht die individuellen Sichtweisen zum tragen? Sind nicht gerade im Bdsm Bereich viele Schubladen, die sich oft nur schwer öffnen lassen?

 

Geht man in der Zeit mal etwas zurück - die "älteren" aus dieser Epoche wissen noch, das man sich zu oft verstellen oder verstecken musste - viele Dinge lagen ja noch im Straf Bereich - Homosexualität - der Kuppel Paragraf von SM gar nicht zureden - war hätte es damals gewagt, sich da zu öffnen?  Die deutsche Vergangenheit war noch zu sehr in den Köpfen -  Begriffe wie Pervers - Krank - Abartigkeit etc. waren ständig vordergründig?

So etwas macht man nicht - was sollen die Anderen denn denken - eine anständige Frau sagt/tut/denkt nicht so - das ist unanständig usw. .

 

Die späteren Generationen wuchsen etwas entspannter auf - später machte das Internet viele Dinge wesentlich leichter - für sie .... aber auch für ältere?

 

Gingen damit aber nicht auch einige Werte verloren? Oder ist dieser Blickwinkel auch individuell?

 

Habe über diese Dinge oft nachgedacht - zu einem Ergebnis bin ich nie gekommen.

Nur Zu Annahmen. Wie zB. - tritt man als "Neuling" in diese Bdsm Welt, hat man oft viele Fragen - ist Neugierig, was es so alles gibt - wer macht was und wo gibt es Erklärungen?

 

Lebt man seine Zeit in diesem Bereich - egal, ob als aktiver oder mehr theoretisch - wird man mit der Zeit "abgeklärter" und hat nicht mehr das Drängende  in sich, um öffentlich darüber zu sinnieren?

Viele von den "Alten" leben oft in zwei Welten - der Realen und in ihrem Kopfkino, weil der Partner nicht kompatibel ist oder es aus Angst nie angesprochen wurde, man sich aber nicht trennen möchte, weil damit ein oft erfolgreiches Leben vernichtet wird?

 

Vielleicht resignieren die "Älteren" auch - sehen sich in einem Bereich, der sie traurig und unzufrieden macht? Sie sehen, wie jüngere das machen, was sie selbst nie umsetzen konnten?

 

Ist den "Älteren" der heutige Ton, der oft vorherrscht, zu unpersönlich geworden - zu ruppig - zu respektlos?

 

Die heutigen Generationen wuchsen unter Bedingungen und Möglichkeiten auf, die vielen alles viel leichter machte, sich zu finden und es auch so zu deuten - die "Älteren" haben auch heute noch ihre Probleme damit - die Erziehung steckt zu fest in ihnen? 

 

Wer schafft es schon , sich selbst "Umzuerziehen" - sich selbst zu suchen und auch zu finden?

Über den eigenen Schatten zu springen ist nicht einfach - das fordert Zeit - viel Zeit ... Mut und den Willen, es zu tun, egal was dann kommt?

 

"Unsere" Prioritäten lagen/liegen auch auf einem anderen Level, wie es heute oft der Fall ist - alles zusammen denke ich, das es ein komplexes Konglomerat von Emotionen - Empfindungen und Denken ist, das dieses Empfinden erzeugt?

 

Gruß Bernd

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Gelöscht.

29.07.2018 um 08:09 Uhr

Hallo,

 

ich stimme Homo-ludens in einer Sache zu. die 70er Jahre waren in mancher Hinsicht gesellschaftlich fortgeschrittener als heute. Das gilt zwar nicht für die Bereiche BDSM, Homo- oder Transsexualität, aber im sozialen Bereich war unser Land schon mal weiter.

 

Manchmal habe ich den Eindruck, dass vieles für das damals der Nährboden bereitet wurde, leichtfertig verspielt wird. Das bedaure ich sehr. 

 

Warum sollte es für Leidenschaft egal welcher Art eine Altersgrenze geben? Es ist doch nur eine Erwartung der Gesellschaft, das alte Menschen sich schleunigst ins Grab zu begeben haben, damit sie keine Rente beziehen, obwohl sie ein Leben lang dafür gearbeitet haben. 

 

Menschen empfinden in jedem Alter Leidenschaft - das kann man nicht einfach abstellen nur weil es dann besser in die Schubladen anderer Menschen passt. Unser Leben gehört uns und niemand hat das Recht uns vorzuschreiben bis zu welcher Altersgrenze wir empfindungsfähig sein dürfen.

 

Henri

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Mai

Profil unsichtbar.

29.07.2018 um 09:02 Uhr

Ich frage mich gerade ernsthaft, in welchen Bereich die Gesellschaft in Sachen Sexualität früher freier war? Heute kann man sich in Deutschland sexuell frei entfalten. Homo, Bi, Pan, Poly-was weiß ich-Sexuell. BDSM, Tantra, Swinger, Fetisch, oder doch lieber A-Sexuell? Für alles gibt es Namen, Kategorien. Über alles kann man sich profund informieren, Leute finden, austauschen, für alles gibt es eine Szene, zu der jeder Zugang hat. Niemand muss sich Jahrzehnte krank fühlen, weil er denkt, der einzige zu sein.

Dass es immer noch Menschen gibt, die monogam und vollkommen normal eine Mann/Frau-Beziehung haben und eine normale Sexualität, liegt daran, dass es eben auch Menschen gibt, die normal geneigt sind.

Die 68 Generation war halb so wild und zügellos, wie das heute erscheint. Auch diese Generation hat in jungen Jahren ein bisschen rumgevögelt und ist dann irgendwann in den Hafen der monogamen Ehe geschifft. So wie heute auch. Ich weiß das aus erster Hand, ich habe Hippieeltern. Und meine Kindheit spielte sich zwischen Palästinensertüchern, Marihuanaschwaden   und konspirativen Treffen ab. Übrigens eine denkbar schlechte Grundlage, um später submissiv zu werden als Frau.

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Gelöscht.

29.07.2018 um 13:18 Uhr

Mai

Ich frage mich gerade ernsthaft, in welchen Bereich die Gesellschaft in Sachen Sexualität früher freier war? Heute kann man sich in Deutschland sexuell frei entfalten. Homo, Bi, Pan, Poly-was weiß ich-Sexuell. BDSM, Tantra, Swinger, Fetisch, oder doch lieber A-Sexuell? Für alles gibt es Namen, Kategorien. Über alles kann man sich profund informieren, Leute finden, austauschen, für alles gibt es eine Szene, zu der jeder Zugang hat. Niemand muss sich Jahrzehnte krank fühlen, weil er denkt, der einzige zu sein.

Dass es immer noch Menschen gibt, die monogam und vollkommen normal eine Mann/Frau-Beziehung haben und eine normale Sexualität, liegt daran, dass es eben auch Menschen gibt, die normal geneigt sind.

Die 68 Generation war halb so wild und zügellos, wie das heute erscheint. Auch diese Generation hat in jungen Jahren ein bisschen rumgevögelt und ist dann irgendwann in den Hafen der monogamen Ehe geschifft. So wie heute auch. Ich weiß das aus erster Hand, ich habe Hippieeltern. Und meine Kindheit spielte sich zwischen Palästinensertüchern, Marihuanaschwaden   und konspirativen Treffen ab. Übrigens eine denkbar schlechte Grundlage, um später submissiv zu werden als Frau.

Moin Mai

Sind wir wirklich so "frei"? Ich frage das, weil ich meiner Ansicht noch viel zu oft - gerade im Bdsm Bereich - auf Grenzen stoße. 

Vor langer Zeit dachte ich einmal, das diese Menschen in diesem Bereich, die sich so weit ab vom ab vom "normalem" Sexleben bewegen, sehr frei und offen sein müssten. Sind sie es wirklich?

 

Immer wieder musste ich erkenne, sie sind es etwas - in dem Bereich, in dem sie sich bewegen. Was auch immer praktiziert wird - selbst in dieser Ebene gibt es sehr große Unterschiede und Ausgrenzung.

 

Konfrontiert man diese Menschen mit anderen Bdsm Ebenen, wird oft merkwürdig reagiert. "Nein, also so etwas geht ja gar nicht, das ist ja abartig und pervers " ect. ... habe dies zu oft mitbekommen und war immer sehr betroffen. Auf eigene Freiheit bestehen doch andere wiederum eingrenzen ... ist dies Freiheit? 

 

Versucht man diese Menschen dahin zu bewegen, ihre Sicht zu Bdsm doch zu erklären kommt immer nichts. Es hat doch jeder das Recht, die persönlichen Emotionen zu leben und/oder zu praktizieren, ohne über andere zu Urteilen? 

 

Früher ... nun, ich denke, das früher viele Dinge anders lagen, weil die Fremderziehung doch sehr restriktiv war, es auch kaum Möglichkeiten gab, sich zu orientieren? Trotzdem gab es auch schon früher SM. 

 

Heute habe ich auch oft den Eindruck, man geht auf eine Sache zu, eben weil angeblich modern ist? Vor einigen Jahren gab im TV einige Sendungen- Wahre Liebe - Liebe Sünde ect. ... plötzlich war es modern sich als Bdsm'ler/in zu outen - jeder wollte freakig sein.

 

Einige Zeit später war damit schlagartig Schluss. Die so offenen Leute wollten damit nichts mehr zu tun haben, weil es doch pervers war. 

 

Das, was Du zum Schluss anspricht, das submissiv sein ... warum nicht? Entscheidet man sich, Bdsm zu Leben, entfernt man sich doch von den Sichtweisen der Masse? 

 

Gibt sich dann aber den Regeln des Bdsm hin? Da frage ich mich immer- warum? Eine Fessel gegen eine neue? Meine Sicht dazuist, das ob weiblich oder männlich sich doch nach persönlichen Regeln auslebt? 

Ich weiß nicht, ob ich überhaupt noch beim eigentlichen Thema bin - möchte auch niemanden  verunglimpfen, steht mir ja gar nicht zu.

 

Meine Ebene zeigt mir, das Freiheit oft zu persönlich ist , daher viele sich nicht richtig trauen, diese eigene Freiheit zu zeigen?

 

Tschüs Bernd 

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Mai

Profil unsichtbar.

29.07.2018 um 15:16 Uhr

Na ja. BDSM wurde wegen SoG als Schwein durch das mediale Interesse gejagt. Dann hat sich das wieder beruhigt und man wendet sich anderen gesellschaftlichen Themen zu.

Zum Thema Toleranz. Ich weiß jetzt nicht genau ob Du von virtuellen Diskussionen, oder realen sprichst, im Grunde ist das auch egal. Ich denke einfach viele Diskurse dienen der persönlichen Neigungsfindung, indem man sich zugehörig fühlen kann, oder abgrenzen muss, um sich selber zu definieren. Ich glaube das ist ein stückweit normal.

Die Sichtweiße der Masse war mir schon immer pipegal. Aber trotzdem gibt es zu Beginn der Neigungsfindung einen Prozess des Annehmens. Da spielen natürlich gesellschaftliche Regeln, die man mit dieser Sexualität aushebeln muss, eine Rolle.

Wenn man aus einem extrem linksliberalen, feministischen Elternhaus kommt, ist es schwer zu kapieren, dass einen das Gegenteil dessen heiß macht. Hat man das mit sich ausdiskutiert, beruhigt sich das wieder.

Fremden Regeln unterwerfen? Keine Ahnung, ob das normal ist, für so etwas bin ich eh viel zu rebellisch. Ich agiere nach meinem Lustprinzip.

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