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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Der Adventskranz« von Ambiente

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Der Adventskranz«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Der Adventskranz«

von Ambiente

 

Alina und Julien bummeln über einen Weihnachtsmarkt. Gemeinsam kaufen sie die Dinge, die man zum Schmücken eines Adventskranzes braucht. Allerdings gehen die Gedanken, was das Schmücken anbelangt, nicht unbedingt in die gleiche Richtung.

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »Der Adventskranz« von Ambiente

Nachtasou

Autor. Korrektor.

25.12.2015 um 13:29 Uhr

Beste Ambiente

Wenn ich mir vorgenommen hätte, eine BDSM-Geschichte zu schreiben, in der ein Adventskranz und zwei Weihnachtskugeln vorkommen, wäre mir überhaupt nichts eingefallen. Mit einem erhitzten Hintern den Kranz in Flammen zu setzen , oder umgekehrt, ist … (pause) … pikant, und allein um diese Idee hat es sich gelohnt zu lesen.

Mehr würde ich sonst nicht sagen, wenn es nicht noch einen für mich wichtigen Punkt gäbe. Vielleicht sollte ich als Leser meine enttäuschten Erwartungen nicht der Autorin anlasten ; aber vielleicht hat es auch mit der Geschichte zu tun. Mal sehen, wie andere auf die Story reagieren.

Ich fühlte mich als Leser aus der Story ausgeschlossen. Zwischen den beiden Personen herrscht ein solches Einvernehmen und eine solche konfliktfreie Kenntnis voneinander, dass sie allein an ihren Gesichtsausdrücken alles ablesen, oder es ohnehin vorher schon wissen. Nur erfahre ich gar nicht, welche Ausdrücke das sind.

Was habe ich als Leser in dieser Situation überhaupt verloren? Außer einem wohlwollenden Neidgefühl auf die beiden stellt sich nichts ein. Dauernd lächelt er. Und er weiß dauernd um seine kleine Sub Bescheid. Das ist schön für die beiden. Ich aber kann nicht einmal Überlegungen anstellen, WAS er sieht, WAS er weiß, weil keinerlei konkreten Anzeichen beschrieben werden.

Die beiden bilden einen Block unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Und ich bin froh, wenn ich mich endlich diskret wieder davonschleichen kann, weil das einzige, was an die Geschichte bindet, eine Lust am Zuschauen ist; die mir wohl fehlt. Da war ich wohl nicht die Zielgruppe.

Du wählst die Perspektive der „allwissenden Erzählerin“, die nach meinem Geschmack mit ihrem Wissen geizt, die sich zwischen mir als anfänglich interessierten Leser und den Protagonisten wie Gaze dazwischen schiebt und vieles vorenthält. Das einzige, was ich über die Hauptpersonen erfahren darf, ist, dass es zwischen den beiden gut läuft. Aber das ist gelungen und nicht ohne Prickeln.

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Ambiente

Autorin. Förderer.

26.12.2015 um 15:37 Uhr

Hallo Nachtasou,

 

fröhliche Weihnachten wünsche ich.

 

Ich gestehe ein, dass ich mir bisher nie Gedanken darüber gemacht habe, was ein Leser denken oder fühlen mag, wenn er eine meiner Geschichten liest. Ich bin auch nie auf den Gedanken gekommen, meine Leser oder Leserinnen mehr in eine Geschichte einzubinden.

 

Ich weiß nicht einmal genau, ob es gehen würde.

 

@ alle Schatten

 

wie denkt Ihr über diese Möglichkeit?

 

wir lesen uns

ambi

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Meister Y

Autor. Förderer.

26.12.2015 um 18:10 Uhr

Liebe Ambiente,

auch Dir schöne Weihnachten .

Also ich kann mich Nachtasou nur bedingt anschließen, fühlte mich ganz und gar nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil, ich habe den Beiden bei ihrem erregenden Spiel gern zugesehen. Ja, die Beiden scheinen sehr vertraut. Blicke und Mimik sind ausreichend für ihn, um zu wissen, wie sie empfindet. Dies zu beschreiben ist Dir, aus meiner Sicht (mal wieder ), großartig gelungen. Ich denke sogar, dass mehr in die wenigen Zeilen kaum zu packen war.

Was Deine Frage angeht, so fände ich es schon spannend, Leserinnen und Leser in eine Geschichte einzubinden. Allein fehlt mir eine wirkliche Idee, wie man so etwas umsetzen könnte. Vielleicht ginge es mit einem Beginn, der dann im Leserkreis diskutiert, eine Fortsetzungsidee "gesponnen" wird. Allerdings stelle ich mir auch dann das Weiterschreiben schwer vor, schließlich müsste dies dann ja auch den Nerv des Autors/der Autorin treffen. Von daher bin ich mal gespannt, ob andere Schatten Ideen zur Frage haben.

Zurück zur Geschichte. Mir hat sie wirklich gut gefallen, danke, dass ich sie lesen durfte.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

27.12.2015 um 00:15 Uhr

beste Ambiente,

 

MeisterY reagiert anders darauf, es lag dann wohl mehr an mir als an Deiner Geschichte.

Ich achte momentan sehr auf diesen Punkt des "Mitgenommen seins" beim Erzählen, weil ich feststelle, dass meine Schreibversuche alle von einem Autisten stammen. Vielleicht kann ich mich auch einfach nicht mitfreuen darüber, dass es bei Deinen Protagonisen auch ohne Worte so gut läuft (autsch)

 

Bester MeisterY,

feine Idee Deinerseits für einen Selbstversuch. Eine Geschichte z.B. in eine andere Erzählperspektive zu übersetzen (3. Person in 1. oder umgekehrt). Und was verändert sich dadurch? Überlebt das eine Erzählung? Jede? Und wieso?

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Söldner

Autor. Korrektor.

31.12.2015 um 08:31 Uhr

Der Besuch des Weihnachtsmarktes schaffte eine Feststimmung, die sich über die gesamte Geschichte zog. Sehr gelungen empfand ich dargestellte Selbstverständlichkeit, die im Handeln des Paares lag. Danke für Deine erotisch reizvolle Geschichte, Ambiente.

Zur Diskussion sage ich, dass ich keine Ahnung habe, weil ich kein Autor bin. Ich schreibe zur Befriedigung eigenen Anspruches und zur Entspannung. Aber wenn ich etwas schreibe (wenn mal Zeit ist), unterscheide ich für mich zwei Sorten von Geschichten.

1. Geschichten auf den Leser geschrieben.

2. freie Geschichten.

zu 1. am Beispiel der Schattenzeilen und des Adventskalenders.

Der Kontext einer Geschichte zum BDSM steht fest, ist nicht zu ändern. Für den Adventskalender kommt noch die Weihnachtsstimmung dazu. Ich denke mir also den Faden einer Geschichte aus, bemühe mich, die Erwartungshaltung eines Lesers zu erkennen, zensurisiere im Kopf, versuche beim Schreiben auf einen Leser zu sehen, mich in ihn hineinzuversetzen. Diese Mischung ist eine Herausforderung, eine Schreibübung, macht Freude und am Ende gibt es ein kleines Produkt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

zu 2.

Freie Geschichten schreibe ich für mich, ich habe mein Thema, meine Beobachtung und beim Schreiben kann ich mich in meine Zwischenwelt aus Fantasie und Gestaltung zurückziehen, meine Sachen machen. Hier muss ich kein vorgegebenes Thema abarbeiten, hier muss und will ich niemanden mitnehmen. Das ist Entspannung, wie zum Beispiel Tauchen, Modelleisenbahnspielen, aus dem Fenster sehen oder Lesen.

Vielleicht sollte ich mir darüber auch keine Gedanken machen, denn wenn ich lese, was ich gerade geschrieben habe, komme ich zu meinem Anfangspunkt zurück.

 

Mich interessieren Meinungen von Schreibenden zu diesem Thema.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

31.12.2015 um 13:47 Uhr

Beim Schreiben steht für mich nicht der mögliche Leser im Vordergrund. Ich kann nicht für den Leser schreiben. Mit einer Ausnahme, aber diese Texte haben auch nur den einen Leser.

Für den Leser zu schreiben ist so schwer, wie einen Bestseller zu schreiben, vielleicht sogar noch schwerer: Weil es den Leser doch gar nicht gibt, sondern nur die Leser mit all ihren Unterschiedlichkeiten: Lesevorlieben und Abneigungen, eigenen Erfahrungen, u.U. tagesformabhängigen Befindlichkeiten.

 

Also versuche ich gar nicht erst, für den/die Leser zu schreiben. Und auch wenn ich beim Schreiben Vorgaben folge, wie bei Schreibübungen oder im Rahmen des Adventskalenders hier auf den Schattenzeilen, erfülle ich eher diese als Lesererwartungen.

 

Wenn ich dann mit einer (wie auch immer entstandenen) Geschichte „fertig“ bin, überprüfe ich jedoch, ob ich den Lesern eine Chance gebe, am Geschehen teilzuhaben. Dazu gehört entweder, dass ich einen äußeren Rahmen vorgebe, oder dass ich die Personen so entwickele, dass die Leser sich ein Bild von ihnen machen kann, und dieses Bild im besten Fall bewirkt, dass die Leser die Personen neugierig, gespannt oder meinetwegen auch erregt durch die Geschichte begleiten, mit anderen Worten: gerne weiterlesen möchten.

Das ist es, was ich als Lesende auch selbst erwarte. Es muss ein Funke überspringen. Und er muss schnell zünden, sonst ist die Lektüre beendet, bevor die Geschichte (oder der Roman) zu Ende ist.

 Eine Geschichte muss mich „einlassen“, damit ich mich auf sie einlassen will.

Dazu gehören eine mich berührende (nicht verwechseln mit rührselige!) Sprache und ein Rahmen, der mich zum lesenden Verweilen einlädt, und/oder entsprechenden Charaktere.

 

Um mal den Bogen zum BDSM-Kontext zu schaffen: Mir genügt es nicht (oder jedenfalls nur in Ausnahmefällen) lediglich ins Schlaf- oder Spielzimmer der Beteiligten zu blicken, ich möchte mehr von ihnen wissen. Wenn es das ist, was Nachtasou fehlt, kann ich seine Leserempfindung nachvollziehen.

 

Für dieses „mehr“ Dafür muss kein großer Aufwand betrieben werden.

So gesehen möchte ich MeisterY ausdrücklich widersprechen, wenn er schreibt, dass kaum mehr in die wenigen Zeilen zu packen war. Nur ein oder zwei Sätze über Alina und Julien oder ihre Beziehung hätten sie lebendiger für mich gemacht, für eine Leserin unter vielen Lesenden.

 

Wölfin

 

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

31.12.2015 um 16:54 Uhr

Bester Söldner,

 

Du schreibst:

Söldner

Mich interessieren Meinungen von Schreibenden zu diesem Thema.

 

von Lesern nicht?

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Söldner

Autor. Korrektor.

01.01.2016 um 16:09 Uhr

Selbstverständlich auch von Lesern.

 

Menschen die lesen können sind theoretisch auch in der Lage zu schreiben.

Praktisch ist es so, dass viele Menschen zwar lesen können aber nicht schreiben wollen. Statistisch schreibt in den Schattenzeilen ca. jeder hundertste Leser eine Bewertung. Das ist meiner Meinung der Umsonstmentalität unserer Zeit geschuldet. Geiz ist geil und ich nehme mit, was ich bekommen kann.

 

Da Du, mein lieber Nachtasou, hier Bewertungen in der Qualität sauberer Kritiken hinlegst, zähle ich Dich zu Schreibenden und freue mich ehrlich über die Bereicherung durch Deine Beiträge, die ich gern lese. Ich bin auch davon überzeugt, dass Du in der Lage bist, hier innerhalb eines Tages eine themenbezogene Geschichte zu liefern von der ich hoffe, sie bald lesen zu dürfen.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

01.01.2016 um 18:45 Uhr

Bester Söldner,

Ich erfahre gerade am eigenen Leib, dass es Überwindung kostet, auch mal „kritische“ Rückmeldung zu geben, oder eine, die über ein „gefällt mir, weiter!“ hinausgeht. Ich weiß als Leser nicht, mit welchen Ansprüchen oder aus welchen Motiven jemand seine Machwerke postet. (Bei Schreibenden untereinander sieht das vielleicht anders aus).

Schreiben kann (fast) jeder, das stimme ich Dir zu. Aber Geschichten erzählen nicht; das ist etwas anderes. Eine Begabung kann auch den Zwang enthalten, gerade dies zu tun. Eine Willensentscheidung, denke ich, ist es nur für wenige. Eine Willensentscheidung dagegen ist, sie dann zu teilen.

Zum von Dir angesprochenen Geiz:

Ich überspitze mal: Ich lese lieber bei den Schattenzeilen als meine Lesezeit mit Ikea-Autoren Dan Brown und Frank Schätzing zu verbringen. Nur so viel: bei den hiesigen Veröffentlichungen schimmert ein Mensch hindurch.

(Aber ich höre auch lieber ein Streichtrio von bemühten Dorfschullehrern als die tausendfach reproduzierte und meinetwegen auch perfekte Pressung auf CD. Am Ende spielt aus Ehrfurcht niemand mehr selbst ein Instrument; und muss Konsument werden)

Und Du bekommst doch etwas dafür, Söldner, für Deine knapp bemessene berliner Freizeit am Schreibtisch: nämlich „Dein Gesicht“, und Deine Konsumentenmaske liegt in der Mülltonne. Leider kann ich es nur so blumig zum Ausdruck bringen.

Und danke für´s teilen, denn es ist ja nicht nur ein Text, den Du teilst.

 

Schöne Neujahrsgrüße meinerseits,

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Ambiente

Autorin. Förderer.

01.01.2016 um 20:18 Uhr

Hallo Nachtasou,

 

mach Dir mal keine Sorgen darum, wenn Du mal eine negative Kritik schreibst. Denn sie ist vielleicht aus Deinem Blickwinkel eine negative, aus meiner Sicht ist sie ein interessanter Gedankenanstoß. Ich merke, da kann ich es beim nächsten mal besser machen, oder wie Wölfin schreibt, den Protagonisten mehr Gesicht verleihen.

 

Natürlich liest man ein "toll gemacht" supergerne - ich zumindest, Aber Deine Kritik war nachdenkenswert und daher meinen herzlichen Dank.

 

Warum ich meine Geschichten hier zur Verfügung stelle?

Weil ich meine Gedanken und teilweise Gefühle hier mit den anderen Schatten gerne teile.

 

Meine Geschichten gibt es in zwei Richtungen, die einen sind die, die ich erlebt habe und im nachhinein durch das niederschreiben den Wust an Gefühlen, die da noch in mir drin sind, zu sortieren und in (m)eine Story

niederzuschreiben.

 

Die zweite Art sin die Storys, die rein in meiner Phantasie spielen. Ein Gedanke der sich in meinem Kopf festgesetzt hat und irgendwie Verwendung finden will. Also webe ich eine Geschichte darum und bekomme so meinen Kopf wieder frei für neue Dinge.

 

Ziemlich profan, oder?

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