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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Blogbeiträge

»Je suis Charlie« von Jona Mondlicht

Bezieht sich auf den Blogbeitrag »Je suis Charlie«.

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dienerin

Autorin. Förderer.

13.01.2015 um 15:57 Uhr

Ich habe die Diskussion jetzt nur überflogen, das gebe ich zu.

Ich würde stellenweise nicht mehr diskutieren können, sondern meine Job verlieren, wenn ich mich oute. Dabei wäre es mir ein Anliegen, mich nicht verstecken zu müssen ohne das ich mich öffentlich hinstellen möchte um mich zu outen. Denn wie ich meine Sexualtiät lebe ist meine Sache. Aber die Freiheit dazu hätte ich gerne.

Und die Freiheit ist mir nicht nur in dem Bereich wichtig.

 

Und darum finde ich deinen Beitrag Jona, gut , sinnvoll und sehr wichtig.

Danke

 

"Je suis Charlie

von Jona Mondlicht

Das freie Wort darf nicht sterben. Das gilt für Weltanschauungen, Religionen, gesellschaftliche wie politische Meinungen - und eben auch für SM. Meinungen kann man diskutieren. Aber nicht töten, wenn sie einem nicht passen."

 

Und dem schließe ich mich gerne an

 

Je suis Charlie!

 

Dienerin

 

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Alma

Autorin.

13.01.2015 um 16:37 Uhr

Vielen Dank für diesen Text!

Das Attentat auf Charlie Hebdo zielt auf den Kern europäischer Werte, auf die Freiheit, und sollte genau das auch. Darum bin auch ich Charlie. Meinungs- und Pressefreiheit will ich niemals angetastet sehen.

Dennoch zögere ich, die Bedrohung durch Terror in Verbindung zu sehen mit meiner alltäglichen Sorge, mich mit meiner Neigung zu outen.

 

Selbst wenn ich den Fall des Richters aufgreife, der die Öffentlichkeit nicht suchte und doch verfolgt wurde. Wie soll ich eine Gesellschaft beurteilen, in der ich mich über (m)eine Neigung frei äußern kann, vom Gesetz aber für solche Handlungen (nicht für die Meinungsäußerung, oder?) bestraft werde? Wenn ich in einer Demokratie lebe, in der das Volk die Gesetze macht – kann ich anklagen?

 

Auch wenn ich den sicher häufigeren Fall nehme, dass das Bekanntwerden einer Neigung zu gesellschaftlicher Ächtung, nicht zu Strafe von Gesetz wegen führt – ist dies zu ändern nicht ebenso eine Aufgabe für die Gesellschaft? Eine Aufgabe, die noch nicht bewältigt wurde. Eine Frage der Fortentwicklung und Gestaltung, der Aufklärung, Bewußtwerdung und Diskussion, die eine demokratische Gesellschaft immer wieder und immer weiter durchschreiten muß? Dass ich nun gerade in einer Zeit lebe, in der dieser Prozeß bei der Betrachtung von BDSM noch nicht abgeschlossen ist, ist natürlich Pech. Andererseits hätte ich auch im Mittelalter geboren werden können und wäre womöglich als Hexe verbrannt worden , dann doch lieber jetzt, wo so vieles schon durchschritten ist. Noch dazu bin ich froh in einer Gesellschaft zu leben, die kritisch auch auf sexuelle Neigungen schaut. Z.B. Kindesmißbrauch war in anderen Zeiten eine harmlose und gängige Praxis – das ist heute undenkbar, eben weil wir hinschauen und verändern.

Für mich sind die Schattenzeilen, die in einem Klima der Meinungsfreiheit möglich sind, ein weiterer Schritt hin zu einer Gesellschaft, in der man, ich, meine Neigung öffentlich äußern könnte – wenn ich es dann für nötig hielte – ohne die Folgen fürchten zu müssen. Hier kann auch der Nichtgeneigte Einblicke gewinnen, die Toleranz und Gespräch ermöglichen. Eine Gesellschaft, in der dies möglich ist, will auch ich unbedingt verteidigen gegen Terror und Dummheit.

Deine Gedanken, Jona, haben mir das sehr deutlich ins Bewußtsein gerufen. Ich habe sie sehr gelesen!

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Alma

Autorin.

13.01.2015 um 16:44 Uhr

..und woher kommt nun dieser Fettdruck?

Sicher daher, dass mein PC noch besser als ich wußte, wie deutlich es mir wurde und wie gern ich sie las.. .

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Gelöscht.

13.01.2015 um 18:07 Uhr

Auch ich kann mich Jonas Worten nur anschließen. Gerade in einer Zeit, in der auch in unserer Heimat wieder Menschen gegen Menschen auf die Straße gehen, über Freiheiten in verschiedensten Bereichen, Religions- und Pressefreiheit diskutiert wird.

 

Ganz besonders danke ich Jona für diesen Satz: 

 

"Darum sage auch ich "Je suis Charlie". Das freie Wort darf nicht sterben. Das gilt für Weltanschauungen, Religionen, gesellschaftliche wie politische Meinungen - und eben auch für SM. Meinungen sollte man diskutieren. Aber nicht verbieten oder töten, wenn sie einem nicht passen."

 

Auch ich sage

 

Je suis Charlie!

 

rauenstein

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poet

Autor.

13.01.2015 um 19:22 Uhr

Für seine Meinung eintreten ist nicht ganz das Gleiche, wie seine sexuelle Ausrichtung leben. Auch wenn es natürlich Verbindungen gibt... ich sehe eher Verbindungen zu Putins Russland. Aber ich verstehe Dein Anliegen!

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

14.01.2015 um 00:47 Uhr

Ich persönlich finde, dass jeder das Recht hat, seine Meinung zu äußern, egal ob gezeichnet, geschrieben oder gesagt, aber bitte dabei keinen dabei angreifen, beleidigen oder verletzen.

Ich kann auch für mich immer entscheiden, wem ich etwas erzähle und wem nicht, wenn ich möchte, dass Dinge im Verborgenen bleiben sollten, dann schweige ich. Und ich glaube jeder hat Geheimnisse und sei es der Kontostand den man auch nicht jedem erzählt, warum sollte ich meine Neigungen öffentlich machen, die gehen auch keinem etwas an.

 

Das was im Moment um uns herum passiert, gefällt mir nicht und ich hoffe, dass es nun friedlich enden wird.

Was Charlie Hebdo angetan wurde ist einfach grauenvoll.

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

15.01.2015 um 15:18 Uhr

Ihr Lieben,

 

passend zur Diskussion diese Meldung vom 09.01.2015:

 

Die russische Regierung hat bestimmten Personengruppen das Autofahren untersagt. Dazu gehören unter anderem auch Fetischisten. In der neuen Straßenverkehrsordnung werden sie als Personen mit "Geistes- und Verhaltensstörungen" eingestuft und seien deshalb nicht fahrtüchtig.

 

Quelle: Tagesschau

 

Viele Grüße

Jona

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dienerin

Autorin. Förderer.

15.01.2015 um 18:30 Uhr

Ohje

und man nennt sie Menschen

 

Danke Jona für diese niederschmetternde Info

Dienerin

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Gelöscht.

15.01.2015 um 19:36 Uhr

Schlimm, was es in der vermeintlich zivilisierten Welt alles gibt. Wieder ein Beweis dafür, dass wir uns immer daran erinnern sollten, wie gut es uns eigentlich hier in Deutschland geht.

 

rauenstein

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Mirac

Profil unsichtbar.

02.02.2015 um 00:53 Uhr

Lieber Jona,

 

danke für deinen Text "je suis Charlie"!

Ich habe ihn als ersten unter meine Lieblingsveröffentlichungen gesetzt, weil ich nach der Lektüre wusste, dass ich bei den Schattenzeilen unter den richtigen Menschen bin und mich eingeloggt habe.

Auf diese barbarische Weise wie bei Charlie Hebdo Menschen anderen Glaubens zu vernichten, ist grauenhaft und mittelalterlich intolerant.

 

Was das mit SM zu tun hat, scheint zunächst vielleicht weit hergeholt.

Aber viele von uns - so glaube ich - wissen von der Furcht, Unverständnis und Abscheu zu begegnen, wenn sie sich mit ihrer Leidenschaft öffnen.

Nachdem wir seit Jahrzehnten die Gleichberechtigung der Frau anstreben, nachdem wir seit Jahren die Akzeptanz der Homosexualität begrüßen, sollte es allmählich so weit sein, dass BDSM als Praxis einer höchst verantwortungsvollen Liebe respektiert wird.

 

Von alldem sind die Attentäter von Charlie Hebdo aber so weit entfernt, dass ihr Ungeist nur im finstersten Mittelalter zu verorten ist. Wir - die freien Menschen des 21. Jh. - sollten dafür kämpfen, dass die freie Entfaltung der Persönlichkeit und die Meinungsfreiheit uns in unserer Gesellschaft erhalten bleiben.

Als Menschen mit etwas speziell pointierter Sexualität wissen wir, wovon wir reden.

 

Gruß Mirac

 

P.S.: Es gibt Autoaufkleber "Je suis Charlie".

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