»Winter« von Söldner

»Winter«

von Söldner

Keine Sekunde dachte er daran, irgendetwas von den gemeinsamen Dingen an Fremde zu verkaufen. Erinnerungen werden nicht verscherbelt. Auch den letzten Haken hat er demontiert, jedes Einrichtungsstück zerkleinert, jedes Gitter zerlegt, alles zur Deponie gefahren. Lederzeug, Bänder, Spielkram, Kleidung, alles ohne hinzusehen in den Restmüll. Alles weg, nur weg.

Die BDSM-Geschichte lesen: »Winter« von Söldner

Abschied nehmen ... etwas das uns allen einmal bevorstehen wird ...

Danke für diese gefühlvollen Worte!

Altberg wird die Erinnerungen nicht los

an ihrem alten Ort,

aber ich wünsche ihm,

dass er sie dort besser aushält.

Jedem, der irgendwann zurückbleiben wird,

wünsche ich einen solchen Ort,

an dem er erkennt,

dass man Menschen loslassen muss,

aber nicht die Erinnerungen.

Ich habe großen Respekt vor jedem, der unsere schlimmsten Ängste benennt, denn sie gehören zu unserem Leben. Hier ist das in sehr sanfter Weise geschehen, aber dennoch (oder vielleicht auch gerade deswegen) besonders eindringlich. Ich sag es selten unter einer Veröffentlichung, aber wenn, dann sehr bewusst: Danke.

Wölfin

Schön erzählt, wenn auch traurig; aber Abschied ist immer ein Einschnitt.

passt zu jahreszeit

depressiv, traurig melancholisch

aber gut geschrieben.

Das ist ja sooo traurig geschrieben. Gefällt mir! Ich glaube, dass die Geschichte zwar "Winter" heißt aber vielleicht nicht unbedingt nur das Wetter gemeint ist? So wie man eben im Winter etwas einmottet um über die kalte Jahreszeit zu kommen. Oder wie manche woanders hinfahren, um nach der Kälte wiederzukommen. Wenn wieder Sommer ist... Jedenfalls ist in Altberg Winter und ich hoffe für ihn auf einen neuen Sommer.

Der Name ...Altberg... ist übrigens toll ausgedacht, weil der so gut zur Person passt. So wie was vergangenes, geschichtsträchtiges. Clever gemacht!

Was mir nicht gefällt: Altberg hat vergessen die Amseln zu füttern! Die armen Tiere...

Danke für die schöne Geschichte!

Ivonne

Sehr anrührende Momentaufnahme, ohne jeden Hauch von Theatralik. Mir gefällt die präzise und nüchterne Erzählweise. Alles konzentriert sich auf das Einfangen der Stimmung, nicht auf die Handlung. Warum Altberg allein blieb, bleibt im Dunkeln, ist auch nicht wichtig. Umso deutlicher wird sein Verlust, weil er auch ohne Ursachenbeschreibung fraglos endgülig ist. Sehr gelungen finde ich auch die nur angedeutete Skizzierung der Frau. Nur wenige Sätze. Voller Charakter und Eigenwilligkeit.

Am besten hat mir der Satz gefallen: " Was der Erinnerung wert ist, ruht im Kopf bis zum Schluss." Das hat etwas sehr Tröstliches.

Eine traurige Geschichte

Ein Abschied.

Ich hätte gerne gewusst warum und wieso und was los ist,

aber es stimmt, es ist egal,

wobei man innerlich anders Anteil nimmt (ich zumindest)

Es ist gut zu hören, wie Altberg damit umgeht.

Danke für diese mich nachdenklich machende Geschichte,

Ein Winter, der zu jeder Jahreszeit plötzlich eintreten kann. Denn es geht weniger um den Schnee und die vorherrschende Wetterlage oder die Außentemperaturen, sondern vielmehr um das nicht mehr entzündete Feuer,

die erloschenen Emotionen, die Leere, die zurückbleibt.

Ich würde mich gerne für diese Geschichte bedanken, doch sie wühlt mich gerade zu sehr auf...

Mehr als treffend, fast pragmatisch und doch einfühlsam geschrieben.

Ich mochte es gerne lesen auch wenn es mich traurig gemacht hat aber das ist Abschied nehmen wohl immer.

Eine schöne traurige Geschichte vom bewussten Abschied nehmen. Danke!