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Vom Umgang mit kritischen Anmerkungen

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

03.02.2013 um 14:21 Uhr

Ich stelle diesen Beitrag bewusst nicht ins Autorenforum, weil ich der Ansicht bin, dass er die Leser hier genauso angeht wie die Autoren.

 

Ich finde es schade, wenn Autoren oder andere Mitleser Kritik alleine mit dem Argument begegnen: „Du hast meinen Text/meine Intension/meinen Humor offensichtlich nicht verstanden.“ Wenn sich jemand die Mühe macht zu begründen, warum ihm eine Geschichte (ganz oder in Teilen) nicht gefällt, finde ich das allemal lobenswert. Er könnte es sich ja auch einfach machen und „gefällt mir (gar) nicht“ klicken. Dabei ist es für mich doch gerade interessant zu erfahren, was dem Leser nicht gefällt – und warum.

 

Ist es die Story an sich?

Ist es nur der Stil, in dem sie verfasst ist?

Sind es die Wortwiederholungen und Rechtschreibfehler?

Genügt die Geschichte nicht als … (*)?

Treffe ich nicht den Humor des Lesers?

 

Wenn ein Leser eine Geschichte anders versteht als ich und das entsprechend äußert, dann kann ich den Text noch einmal vor dem Hintergrund dieser Anmerkungen auf ein mögliches Missverständnis hin durchlesen und dazu Stellung nehmen (oder es auch lassen). Wenn aus einem Kommentar hervorgeht, dass dem Leser die Geschichte oder der Stil nicht gefallen, er das auch noch begründet und dabei sachlich bleibt, dann sollte ich das aber auch mal stehen lassen können.

 

Gefühle und Humor sind so vielschichtig. Die Geschichten hier sind es, die Autoren sind es und die Leser auch. Der eine mag keine superromantischen Liebesgeschichten, der andere findet es ätzend, wenn der männliche Sub immer den Trottel gibt, der eine zieht seine Grenze zwischen Satire und Geschmacklosigkeit enger/weiter als der Autor einer Geschichte, der andere hört schon auf zu lesen, wenn nicht gleich im ersten Absatz halterlose Strümpfe ihren Auftritt haben usw.

 

Gerade diese Vielschichtigkeit ist meiner Meinung nach eine große Säule der Schattenzeilen. Diskutieren, gerne auch mal streitbar, kann man darüber gerne. Nicht diskutabel sind jedoch Geschmäcker, und die sind nun einmal unterschiedlich.

 

(Ironiemodus an) Wer eine andere Meinung hat, darf sie gerne behalten (Ironiemodus aus), sie würde mich aber interessieren.

 

 

Wölfin

 

 

(*) Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen aus Gründen des Jugendschutzes, neuerdings werden solch böse Worte ja schon aus der klassichen Kinderliteratur verbannt)

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

03.02.2013 um 15:53 Uhr

Ich freue mich

 

über jeden abgegebenen Kommentar - das beziehe ich nun nicht auf meine eigenen Geschichten, sondern ganz grundsätzlich auf alle veröffentlichten Geschichten auf den Schattenzeilen.

 

Wer schon länger bei uns weilt, der kann sich bestimmt erinnern, wie oft wir über die Kommentierfaulheit geredet haben und was schon alles versucht wurde, um Leserinnen und Lesern verständlich zu machen, wie wichtig für Autorinnen und Autoren Auseinandersetzungen mit ihren Texten sind. All diesen Bemühungen laufen zwei Dinge konträr:

 

- wenn Leserinnen und Leser sich auf ein "schön" oder "nicht so toll" beschränken

- und wenn Autorinnen und Autoren Kommentare, die tatsächlich konstruktiv sind, abwürgen.

 

Ich stimme Schattenwölfin daher durchaus zu. Ich wünschte mir oft einen kritischeren Umgang mit Geschichten, Inhalten - aber auch mit den Kommentaren. Und das betrifft beide Seiten - sowohl die Leserinnen und Leser als auch Autorinnen und Autoren.

 

Natürlich weiß ich, dass die Messlatte recht hoch hängt. Es gibt andere Seiten im Web, da werden seitenweise Geschichten abgeladen (die wir bei uns zumeist ablehnen würden...) und dort stehen schon nach einer Stunde fünfzig Kommentare der Art "mal wieder toll", "fein" und mehr. Aber seid ehrlich: Macht es die Masse? Haben die Texte dort eine ähnliche Qualität wie auf den Schattenzeilen? Sind die Kommentare dort - sowohl für Autorinnen und Autoren als auch die Leserinnen und Leser - tatsächlich geeignet, sich mit einer Geschichte auseinander zu setzen? Wohl kaum.

 

Darum halte ich es nicht nur für sehr wichtig, dass Kommentare gehaltvoll sind, sondern eben auch, dass sie im Anschluss nicht einfach abgeheftet werden. Man kann immer unterschiedlicher Meinung sein, das ist im Grunde ja auch der Ausgangspunkt jeder konstruktiven Diskussion. Und natürlich empfindet auch jeder die Geschichten anders, denn gerade hier versammeln sich sehr viele unterschiedliche Neigungen und Interessen. Schade wäre nur, wenn keinerlei Auseinandersetzung zustande kommt, weil entweder die eine Seite nicht mehr ernsthaft Feedback gibt oder die andere Seite es ignoriert. Das kann nicht unser Ziel sein.

 

Daher noch einmal die herzliche Bitte...

 

...an Leserinnen und Leser:

Kommentiert bitte. Schreibt nicht einfach Dreiwortsätze, die keinerlei Rückschlüsse darauf zulassen, was genau Euch gefallen hat oder nicht.

 

...an Autorinnen und Autoren:

Lasst Kritik nicht einfach vergilben, sondern hakt auch mal nach oder erklärt, warum Ihr es anders seht oder was Ihr vielleicht anders gemeint habt.

 

Die Auseinandersetzung mit einer Geschichte ist oftmals genauso interessant wie der Text selbst!

 

An dieser Stelle ein Dankeschön an all jene, die das bereits so praktizieren - ich weiß sehr wohl, dass es einige Autorinnen, Autoren, Leserinnen und Leser gibt, die sich ernsthaft austauschen. Es gibt aber leider auch eine große Zahl derer, die entweder nur konsumieren und denen eine Geschichte nichtmal ein Danke wert ist oder die konstruktive Gedanken zu ihrem Text nicht gelten lassen.

 

Arbeiten wir also weiter daran.

 

Viele Grüße

Jona

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