@RoteSonne: Nein, Andeuten ist mir zu wenig, ich finde, man sollte die Dinge bei ihrem Namen benennen, da bleibt der Fetisch dann auch ein Fetisch. Leidenschaftlich kann (und sollte!) auch fetischfreier Blümchen-Sex sein.
Was ist es denn, was Kinder und Jugendliche heute in ihrem Alltag mitbekommen?
Bilder und Videos mit Inhalten, die weit über das hinausgehen, was in den Heftchen zu sehen war, die unsere Väter unten in der Sockenschublade versteckt hatten. Gangbang, Fisten, BDSM-Szenarien ... Genau an der Stelle bleibt doch das auf der Strecke, was das Wesen der Sexualität ausmachen sollte: das Getragensein von Gefühlen, gegenseitiger Achtung usw.
Ich muss meinem (heranwachsenden) Kind nicht zeigen, dass Sub am Andreaskreuz fixiert ist und ausgepeitscht wird. Aber ich möchte, dass es weiß, dass das (und anderes) in Ordnung ist (unter den uns allen bekannten Voraussetzungen), wenn es dergleichen an anderer Stelle zu sehen bekommt. Und auch, dass es in Ordnung ist, wenn es bei dergleichen eine Gänsehaut (oder mehr) bekommt, es sich dafür nicht schämen muss.
Genau das Letztgenannte ist mir immens wichtig, und ich betone noch einmal warum: weil ich nichts schlimmer finde, als wenn die Entdeckung eigener Neigungen mit Schamgefühlen und Ängsten einhergeht. Die möglichen Folgen, die das haben kann, halte ich für ein Vielfaches verheerender als die Konfrontation mit dem, was sie heute überall zu sehen bekommen.
Erfahrungen sollen alle unbenommen von einer solchen Aufklärung selbst machen. Wenn mein Sohn dann voller Leidenschaft auf Blümchen-Sex abfährt, muss ich mich aber nicht fragen, was ich eventuell verkehrt gemacht habe …
Wölfin