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BDSM – Besser als Vanilla?

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lucyinthesky

Profil unsichtbar.

20.10.2011 um 15:15 Uhr

Unten stehendes Zitat hat Wiking in einem anderen Thread gepostet und ist mir sofort aufgefallen. Ich hoffe, es ist OK das hier so zu zitieren. Falls nicht, dann müsste halt jemand mit den nötigen Berechtigunen dieses Thema wieder wegmachen und ich tät mich in aller Form entschuldigen.

 

Und ist BDSM nicht vielleicht eine besondere Form soziologisch-sexueller Intelligenz, quasi eine höhere Ebene partnerschaftlicher Bindung?

 

Im Gegensatz zur Frage, ob BDSM angeboren oder erworben ist, denke ich, dass sich aus diesem Zitat eine äusserst interessante Fragestellung ableiten lässt.

Das höre und lese ich nämlich immer wieder, dass BDSMler meinen/behaupten/glauben, dass ihre Form der Beziehung in irgendeiner Weise anderen, eben Vanilla-Beziehungen, überlegen sind.

 

Ich persönlich glaube dass dem nicht so ist. Wenn ich so querbeet durch BDSM-Foren, Blogs oder Erfahrungsberichte lese und auch von Erfahrungen im realen Leben schliesse, dann glaube ich, dass unter den BDSMlern genauso viele Idioten, Untreue beiderlei Geschlechts, Frauenverprügler, Männern Gewalt antuende Frauen (gibt es, nach neusten Schätzungen etwa gleich viele wie umgekehrt) und Kommunikationsgestörte gibt wie im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

 

Und noch nicht einmal die Kommunikation welche immer so hochgelobt wird und welche anscheinend (dem stimme ich übrigens zu) der Grundstein für eine erfolgreiche BDSM-Beziehung ist (das ist sie jedoch für jede Beziehung, egal welcher Art. Kommunikation IST schliesslich Beziehung und umgekehrt) funktioniert besser zwischen BDSM-Paaren und 'Normal'-Paaren.

 

Was sind eure Beobachtungen/Überlegungen?

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Gryphon

Autor.

20.10.2011 um 15:30 Uhr

Hallo Lucy!

 

Ich persönlich glaube dass dem nicht so ist. Wenn ich so querbeet durch BDSM-Foren, Blogs oder Erfahrungsberichte lese und auch von Erfahrungen im realen Leben schliesse, dann glaube ich, dass unter den BDSMlern genauso viele Idioten, Untreue beiderlei Geschlechts, Frauenverprügler, Männern Gewalt antuende Frauen (gibt es, nach neusten Schätzungen etwa gleich viele wie umgekehrt) und Kommunikationsgestörte gibt wie im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

 

Genau das glaube ich auch. Das Gerücht, dass BDSMmer die besseren Menschen sind, stammt glaube ich aus einer Zeit, als viele von uns mit dem Rücken zur Wand standen und solche Behauptungen allein schon aus Trotz aufstellten. Beliebt war dieser Spruch auch und vor allem in BDSM - Gesprächsgruppen, wo er manchmal gebetsmühleartig gebraucht wurde, vielleicht in der Hoffnung, dass man nur fest genug an etwas glauben muss...

 

Womit ich mir allerdings recht sicher bin, ist, dass viele SMmer sich über ihr Sexualleben mehr Gedanken gemacht haben als die meisten "Normalverbraucher". Das ist aber meiner Meinung nach auch kein besonderes Verdienst der Szene, sondern überall da zu beobachten, wo sich Menschen mit besonderen sexuellen (oder auch ins Leben greifenden) Interessen finden.

 

Grüße von Gryphon

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sapira

Profil unsichtbar.

21.10.2011 um 10:05 Uhr

Es gibt überall die Guten und die Bösen Menschen sind Menschen, ob sie nun einer besonderen sexuellen Leidenschaft frönen oder nicht. Ich werte einen Menschen für mich nach seiner Persönlichkeit, alles andere zählt nur am Rand oder zumindest sekundär.

Ich habe meine Neigung sehr spät entdeckt und begonnen, sie auszuleben. Davor führte ich eine sehr lange Ehe, die ihre Höhen und Tiefen hatte wie alle anderen Beziehung auch. Wir haben eine Familie gegründet usw. usf.

Nix mit BDSM, D/s o.ä. und es war damals gut so! Und diese lange, gute Ehe hat mich zu einem Menschen gemacht, der heute kritisch an neue Beziehungen herangeht, freundschaftlicher Art oder mehr.

Ich kann das alles nebeneinander stehen lassen....und wie viele dumme Menschen sind mir schon im Internet begegnet....wenn ich die nur nach ihren Neigungen beurteilen würde, wäre ich wohl schon oft baden gegangen

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Gelöscht.

22.10.2011 um 13:12 Uhr

Moin

 

Das höre und lese ich nämlich immer wieder, dass BDSMler meinen/behaupten/glauben, dass ihre Form der Beziehung in irgendeiner Weise anderen, eben Vanilla-Beziehungen, überlegen sind.

 

Ich persönlich glaube dass dem nicht so ist. Wenn ich so querbeet durch BDSM-Foren, Blogs oder Erfahrungsberichte lese und auch von Erfahrungen im realen Leben schliesse, dann glaube ich, dass unter den BDSMlern genauso viele Idioten, Untreue beiderlei Geschlechts, Frauenverprügler, Männern Gewalt antuende Frauen (gibt es, nach neusten Schätzungen etwa gleich viele wie umgekehrt) und Kommunikationsgestörte gibt wie im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

 

Und noch nicht einmal die Kommunikation welche immer so hochgelobt wird und welche anscheinend (dem stimme ich übrigens zu) der Grundstein für eine erfolgreiche BDSM-Beziehung ist (das ist sie jedoch für jede Beziehung, egal welcher Art. Kommunikation IST schliesslich Beziehung und umgekehrt) funktioniert besser zwischen BDSM-Paaren und 'Normal'-Paaren.

 

Diese Beobachtung kann ich nur bestätigen ... am Anfang meiner Netztätigkeit in entsprechenden Foren war ich sehr fasziniert - logisch - war der Ansicht, das diese Menschen, die dort so weit ab des normalen lebten, sprachen, doch sehr Respektvoll und Tolerant miteinander umgehen müssten - musste aber sehr schnell lernen, das es doch " nur " Menschen waren - mit allen negativen (und auch positiven) Verhalten, die sich dort aufhielten.

 

Im laufe der Zeit wurde mir auch bewusst , das es ein oft bevorzugter Spielplatz für Spinner und Wichtigtuer war, die mit ihrem Verhalten den negativen Aspekt des Bdsm in der Öffentlichkeit damit nur unterstützten.

 

Aber dadurch bekam man auch schnell eine Vergleichsmöglichkeit - um sich selbst zu sehen - zu überprüfen - seine Ansicht entweder bestätigt zu bekommen oder eben doch revidieren zu müssen - bis heute ... und das ist eine sehr gute Sache.

 

Gruß Bernd

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Wiking

Autor.

22.10.2011 um 23:54 Uhr

Oje, so viel Staub habe ich gar nicht aufwirbeln wollen... Und dass ich damit ein uraltes BDSM-Vorurteil aufgegriffen habe, war mir nicht einmal bewusst.

 

Als ich das erste Mal in einer Beziehung BDSM im richtigen Leben erleben durfte, als ich das erste Mal das uneingeschränkte Vertrauen meiner damaligen Partnerin spürte, als sie sich ganz in meine Hände begab - da fühlte ich eine Intensität zwischenmenschlicher Verbindung, die ich nie zuvor oder danach in einer Vanilla-Beziehung habe erleben können. Und sich so tief aufeinander einlassen zu können, das empfinde ich als eine besondere Fähigkeit. Ob man dieses nun als soziologisch-sexuelle Intelligenz bezeichnen darf, muss jeder für sich selbst entscheiden. Und ob das etwas ist, dass den BDSM´ler zum besseren Menschen macht, auch - selber möchte ich das nicht behauptet haben. Aber wenn sich zwei mit der gleichen Neigung gefunden haben, kann es sie auf jeden Fall zu glücklicheren Menschen machen.

Nicht mehr, aber auch nicht weniger sehe ich in der Neigung (oder der Fähigkeit?) zu BDSM.

 

Liebe Grüße

Wiking

 

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Gelöscht.

23.10.2011 um 00:26 Uhr

Moin Wiking

 

Wenn man deinen Text liest kann man sich ungefähr vorstellen, wie sich dieses Gefühl anfühlt.

 

Diese Tiefe - diese Intensität - egal wie man sie bezeichnet - sie muss sehr schön sein.

 

Macht es einem zu einem anderen Menschen? Auf der einen Seite wohl ja - es verändert einen wohl auf eine positive Art, die nie wieder rückgängig gemacht werden kann (?).

 

Die andere Art, von der hier gesprochen wird/wurde ... diese negative - brutale und egozentrische Art - die hat damit wohl sehr wenig zu tun ..... es ist eine Erscheinung , die immer und überall auftauchen kann ... von der man sich aber distanzieren kann (?).

 

Gruß Bernd

 

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hexlein

Autorin.

23.10.2011 um 22:11 Uhr

Der Inhalt dieses Beitrags ist aus Gründen des Jugendschutzes nicht frei einsehbar.

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Gelöscht.

23.10.2011 um 22:32 Uhr

Ich glaube nicht dass die Leute die in der SM-Beziehung leben per se besser sind. Genauso wenig glaube ich dass Vanilla-Beziehungen per se weniger intensiv und tief sind. Das gegenseitige Vertrauen, die Zärtlichkeit, das Gefühl schwach und verwundbar sein zu können gehören für mich zur jeden guten Beziehung, ob Vanilla oder SM. Es kommt immer darauf an wie die Menschen miteinander umgehen.

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lucyinthesky

Profil unsichtbar.

24.10.2011 um 11:43 Uhr

@Wiking: Staub aufwirbeln ist eigentlich selten schlecht, wenn's zum Nachdenken anregt

Und ja, so wie du das beschreibst stimmt es für mich auch. Und ich denke, das werden viele unterschreiben, welche irgendwann einmal gemerkt haben, dass sie sich erst in einer - wie auch immer gearteten - BDSM-Beziehung richtig entfalten konnten.

 

Mir zumindest ging es genau so und ich möchte nicht eine Sekunde missen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass man eine genauso intensive und erfüllte Beziehung auch ohne Peitschen und Nippelklammern und überhaupt BDSM führen kann.

 

Ich nicht, aber andere schon.

 

Nochmals danke fürs Staubaufwirbeln

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Gelöscht.

28.10.2011 um 10:57 Uhr

Diese Frage habe ich mir nie zuvor gestellt.

Besser denke ich nicht – eben anders.

Wie bereits schon gesagt wurde, es gibt solche und solche und das bei den BDSM’lern und bei den Vanilla.

Ich persönlich habe nie zuvor so tiefe Gefühle, solche Nähe und Erfüllung empfunden, wie jetzt ,seit dem ich meine Veranlagung freigelegt habe und sie lebe. Natürlich ist das für mich intensiver, tiefer und besser als alle meine Vanilla Beziehungen zuvor, aber auch nur weil ich eben diese Neigung habe. Für einen Vanilla, wird eine „normale“ Beziehung eben auch diese Tiefe und Erfüllung haben. Daher denke ich, mein Leben ist anders, aber nicht besser oder schlechter. BDSM’ler sind nicht besser, haben nur andere Prioritäten, andere Schwerpunkte was ihre Interessen betrifft und beschäftigen sich demzufolge damit intensiver….

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