Auf diese Frage habe ich folgende Überlegungen angestellt, die zum Teil auch über die eigentliche Fragestellung hinaus gehen
SM bedeutetet für mich in erster Linie das spielerische Teilen einer im tiefsten Inneren verwurzelte Leidenschaft, bei der das Ziel im Vordergrund steht, durch Setzen von ganz spezifischen Reizen die Lust beider Partner zu steigern, und somit die dabei gewonnene Dankbarkeit des Partners und Zufriedenheit gemeinsam zu genießen.
Das spielerische Teilen besagt, daß es beiden Partnern Spaß machen sollte, und wie eben ein Spiel dann gespielt werden soll, wenn einem wirklich danach ist, und der Partner, dem nichts entgegenzusetzen hat und bereit ist mitzumachen. Ein Spiel bedeutet weiterhin, daß es jederzeit beendet werden können muß, wenn irgendetwas Unvorhergesehenes, wie beispielsweise Krämpfe oder Schmerzen, eintreten sollte, oder man plötzlich den Spaß verliert.
Voraussetzung ist eine im Inneren verwurzelte Leidenschaft, die entweder schon vorhanden ist, oder die man langsam entdecken und erwecken kann. Wenn man dies nur zur Freude des anderen macht, kann dies zwar dann auch mal schön sein, aber es führt damit nicht unbedingt zu dem Ergebnis, das man damit erreichen will. Es handelt sich dabei um die Leidenschaft, sich dem Partner hingeben zu wollen, sich ihm auszuliefern, bzw. seine Auslieferung als Geschenk des Vertrauens anzuerkennen und entsprechend zu würdigen und nicht nur für eigene Zwecke zu mißbrauchen oder auszunützen. Eine Leidenschaft des Teilens in Form eines gegenseitigen Gebens und Nehmens. Wichtig ist es dabei, das Vertrauen und die Hingabe als Geschenk zu akzeptieren und nicht generell voraus setzen
Unter dem Setzen bestimmter Reize verstehe ich, das Geschenk des jeweils anderen dankbar anzunehmen, die Gefühle in Form von gezielten wohl abgewägten zugeführten Schmerzen oder lustvollen Qualen in Form von Fesselung oder Einschränkung der Wahrnehmung zu erwidern, dem Partner keine wirklich verletzenden Dinge anzutun, die Grenze zum Frust nie zu erreichen, sondern ganz wichtig die Erregung des anderen zu steigern oder zu erhalten. Man kann zwar absichtlich den Partner mal kurzzeitig frustrieren in dem man ihn schmoren lässt, aber letztendlich dient auch das dazu die Lust und die Erregung des Partners zu steigern, denn die Freude am Spielen steht immer im Vordergrund. Das erfordert viel Einfühlungsvermögen und Phantasie, aber ich finde es äußerst reizvoll, auch mal zu versuchen die Grenzen vorsichtig und langsam auszuloten. Das ist bestimmt ein Weg auf einem schmalen Grat aber mit viel Sorgfalt und Rücksicht sehe ich keine Probleme. Der Absturz wäre ähnlich einer Gratwanderung in den Bergen sehr gefährlich. Wichtig ist für mich auch daß ich niemandem etwas antun werde, was ich nicht vorher an mir selbst versucht habe.
Es gibt kein Spiel, das keine Ziele hat, deshalb will ich auch darauf noch kurz eingehen. Der Lohn dafür ist die Dankbarkeit und Zufriedenheit des Partners. Die Dankbarkeit ist das gemeinsame Glücksgefühl, das danach bleibt, die schöne Erinnerung. Die Zufriedenheit, zeigt sich darin, daß man das Gefühl hat, daß es nicht umsonst war, daß es Spaß gemacht hat, und die Erwartungen die an das Spiel gestellt werden, erfüllt wurden. Und das Wichtigste Ergebnis, für mich wichtig, ist die Vorfreude aufs nächste Mal.
Aber nach all meinem Philosophieren zum SM komme ich zu dem Schluß, daß SM nur einen Teil des Zusammenlebens ausmacht, aber ich denke, daß dies der Teil ist, an dem eine Beziehung am schnellsten scheitern kann, das Teil das am ehesten bricht.
Jakkamushi