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Forum - BDSM - Erfahrungsaustausch

Erkennen der eigenen Neigungen und Wünsche...

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Gelöscht.

06.12.2019 um 15:50 Uhr

Hallo Onmymind,

mein ganz tiefes Mitgefühl.

Im Grunde genommen ist es wie Pest und Cholera...Man hat keine Wahl, muß aber eine Wahl treffen...und egal wie man wählt, es ist immer irgendwie verkehrt.

 

Dementsprechend werde ich niemanden für seine Wahl maßregeln, verurteilen, als moralisch verwerflich etc. ansehen.

Es ist sowieso schwer genug, und es nimmt einem niemand die Entscheidung ab.

 

Ich und meine Sub haben uns, jeder für sich...unabhängig voneinander, entschieden...unser jeweiliger Partner/in wird nix erfahren. Zumal unsere jeweiligen Partner/in KEINERLEI Verständnis für unsere Neigung haben.

Beide werden wir, aus verschiedenen Gründen, trotzdem unsere jeweilige Beziehung nicht beenden.

Dieses war von Anfang an gegenseitiger Konsens, der nicht verhandelbar ist.

 

Ich selbst habe, meiner Frau zuliebe, diverse Jahre darauf verzichtet mich auszuleben.

Meine Sub hat nach über 20 Jahren den Mut gefunden, erstmals, gezielt einen dominanten Mann zu suchen...und mich gefunden.

 

Wir genießen unsere Affäre intensiv und leidenschaftlich...und sind beide glücklicher wie vorher.

 

Ich bin mir sicher, das auch Du ein passendes Gegenstück findest.

Lass Dich auf Deinem Weg nicht beirren...es ist DEIN Weg.

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Mai

Profil unsichtbar.

06.12.2019 um 17:26 Uhr

Wer dem Primärpartner eine monogame Beziehung vorgaukelt hat nicht nur die Verantwortung für seinen persönlichen Weg getroffen, sondern auch eine Entscheidung für den Partner mit, und hat in meinen Augen Schuld auf sich geladen. Ich würde diesen Weg niemals empfehlen.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

06.12.2019 um 17:44 Uhr

Ich habe sowohl den Beitrag von Dominic Hase als auch den von Mai geherzt, was auf den ersten Blick widersinnig erscheinen mag, es vielleicht auch ist und nichts anderes als Ausdruck des Dilemmas, der Wahl zwischen Pest und Cholera.

 

Das mit der Verantwortung sehe ich schon wie Mai, aber ich denke, dass solche Entscheidungen im Einzelfall - und jeder dieser Fälle verdient eine Betrachtung/Würdigung als solcher mit all seinen Umständen - entschuldbar sein können.

 

Wölfin

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Onmymind

Autorin.

06.12.2019 um 18:30 Uhr

Schuld auf sich laden ...

 

Ich war 22 Jahre treu, habe meine Bedürfnisse meinem Mann zuliebe immer unterdrückt. Ich habe mir die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht. Ich bereue, dass ich solange gewartet habe und gleichzeitig, dass ich die Bestätigung meiner Neigung habe. Ein Widerspruch, ich weiß.

 

Ich vermisse es, ganz unten zu sein, denn nie zuvor habe ich mich so stark gefühlt!

 

Egal, wie jemandes Entscheidung ausfällt, ich möchte nicht urteilen, das Leben ist nicht nur schwarz und weiß. Wenn man Single ist, in einer offenen Beziehung lebt oder den passenden Partner gefunden hat, kann man diese Zerrissenheit nicht nachvollziehen.

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Mai

Profil unsichtbar.

06.12.2019 um 19:16 Uhr

Doch, ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich lebe mit der Liebe meines Lebens zusammen. Und da sich unsere sexuellen Vorstellungen aus Gründen, die ich nicht weiter ausführen möchte, zunehmend voneinander entfernen, reden wir über das Problem. Das tut teilweiße weh, es ist anstrengend, zeitaufwendig. Aber ich nehme meinen Partner da einfach mit. Weil meine Sexualität ihn etwas angeht. Und weil es um unsere Beziehung geht und nicht nur um mich. Weil wir uns lieben und wollen, dass eine sexuelle Schieflage nicht unsere Beziehung belastet. Wir sind da noch mittendrin im Prozess. Ich hab aber schon sein Einverständnis mir wo anderes zu holen, was mich glücklich macht.

Das Problem bei der Sache bin eher noch ich, beziehungsweiße meine ausgeprägte Monogamie.

Aber wenn sich die Probleme verdichten, dann habe ich freie Hand.

Warum ist das so? Weil ich meinen Partner immer mitnehme bei dem was uns etwas angeht

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Hans Bergmann

Autor.

08.12.2019 um 19:14 Uhr

Wir Menschen sehnen uns immer nach dem, was wir nicht haben, richten unser Verlangen danach aus und und wenn wir dann das haben, wonach wir uns so sehnten, kann es durchaus passieren, dass wir uns nach dem zurücksehnen, was wir aufgegeben haben, denn wenn ich mich frage, worum es hier geht, komme ich drauf, dass das Emotionen sind, Triebe und mir ist schon klar, dass die, ständig verdrängt, irgendwann durchbrechen, weil Emotion meist gegen Verstand gewinnt, aber ich denke, man sollte sich schon ein wenig im Griff haben, denn Sex kann man regeln, auch im härteren Bereich und lediglich angestaute, unbefriedigte Lust ist keine Basis für ein neues Leben, dafür wirft man sein altes Leben nicht fort und wenn man es tut, dann gibt es neben fehlender sexueller Befriedigung sicher noch mehr Gründe und ich denke auch, dass BDSM keine Lebensgrundlage ist, auch keine Ideologie sondern nur Zuckerguss auf unserem bürgerlichen Kuchen, aber ich lasse mich gern belehren.

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Drachenlady

Autorin. Förderer.

13.12.2019 um 00:38 Uhr

Fremdgehen ist niemals eine Entscheidung nur für einen persönlich,

sie betrifft immer automatisch auch den Partner mit.

Man trifft die bewusste Entscheidung, das Vertrauen, das einem der Partner entgegenbringt, zum eigenen Vorteil zu missbrauchen. Und damit ist der „Primärpartner“ unmittelbar davon betroffen. Irgendwann feststellen zu müssen, dass der geliebte Mensch einen belügt, hintergeht, warum auch immer, tut nicht nur verdammt weh, es hinterlässt auch - manchmal irreparable - Schäden bei demjenigen, dessen Vertrauen missbraucht wurde. Ich kenne die „Gegenseite“ aus leidvoller eigener Erfahrung, habe nach über 10-jähriger Ehe die Konsequenzen gezogen und mich von meinem untreuen Ex-Ehemann getrennt. Ich glaubte, niemals mehr einem anderen vertrauen zu können. Heute weiß ich das besser. Aber trotzdem ich meinen Mann für absolut vertrauenswürdig halte, sitzt manchmal ein Teufel auf der Schulter und fragt, wenn mein Mann auf Dienstreise ist, ob das denn alles so stimmt, was er erzählt, kommt das Misstrauen auch nach über 25 Jahren wieder hoch, ohne dass man etwas dagegen tun kann.

Fairness und Aufrichtigkeit sind keine Frage der Dauer einer Beziehung, egal ob nach zwei Monaten oder zwanzig Jahren. Es ist für mich auch keine Entschuldigung oder gar Rechtfertigung, wie man manchmal zu erkennen glauben mag, dass der jeweilige Partner kein Verständnis für die eigenen Präferenzen aufbringt.

Sex ist nunmal, meiner Meinung nach, unverzichtbarer Bestandteil einer Beziehung, egal in welcher Ausprägung. Wenn dieser nicht oder nicht mehr passt, ist es Zeit, etwas zu ändern. Aber das geht nur mit Ehrlichkeit. 

Partnerschaft, eine Beziehung, Liebe bedeutet immer auch Kompromisse und manchmal auch Verzicht, dem anderen zuliebe. Wenn bzw. wem das aber nicht möglich ist, sollte zumindest soviel Fairness aufbringen, dies offen anzusprechen. Das jeweilige Gegenüber hat dann wenigstens noch die Chance, eine eigene Entscheidung treffen zu können und diese kann auch heißen, die Beziehung zu beenden. Mit einer geheimen, außerpartnerlichen Beziehung nimmt man dem anderen genau diese Chance. Für mich sind Ehrlichkeit und Vertrauen genauso wie ein - für beide - befriedigendes Intimleben unverzichtbar in einer Beziehung, und wenn diese Bedingungen nicht mehr gegeben sind, ist es meiner Meinung nach auch keine Beziehung mehr. Sondern nur noch eine von äußeren Rahmenbedingungen gehaltene Zweckgemeinschaft.

Wenn offen damit umgegangen wird und beide beteiligten Partner damit einverstanden sind, dass der „Unzufriedene“ seinen Sehnsüchte und Bedürfnisse anderweitig befriedigen lässt und das Ganze auch auf Gegenseitigkeit beruht, mag das eine Lösung sein.

Für meinen Partner und mich sind gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit unverhandelbar.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

13.12.2019 um 06:18 Uhr

Hans Bergmann

...sondern nur Zuckerguss auf unserem bürgerlichen Kuchen, aber ich lasse mich gern belehren.

Ich stimme allem zu, was Du schreibst, habe aber eine ernstgemeinte Frage bezüglich des Kuchens in Deinem letzten Satz: Was meinst Du in diesem Zusammenhang mit bürgerlich?

 

Morgengruß 

Wölfin

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Hans Bergmann

Autor.

14.12.2019 um 10:07 Uhr

Bei dem Wort „bürgerlich“ habe ich etwas gezögert, Schattenwölfin , dachte dann aber, es stehen zu lassen, da es viele Menschen gibt, denen die Frage, wer jetzt wann und wie in welcher Form Dom ist oder wie sich Erna und Hans-Dieter im Gewirr der submissiven Möglichkeiten einordnen, so ziemlich egal ist, da sie in ihrem Leben von anderen Dingen dominiert werden und alle Fragen des BDSM meist keine Rolle spielen, denn wenn ich zu den 70 Millionen Menschen gehöre, die 2019 auf der Flucht waren, zu den 780 Millionen gehöre, die hungern, oder zu den 3,4 Milliarden Menschen, die weltweit unter dem Existenzminimum leben, spielen Fragen des BDSM eine eher untergeordnete Rolle und dann sehe ich uns, und wir alle  in diesem Forum haben die Muse, uns mit BDSM beschäftigen zu dürfen, und das sage ich nicht als Provokation oder verdeckten Vorwurf, sondern als Feststellung, denn uns in Deutschland scheint die liebe Sonne aus dem Po und das Argument der Armut in Deutschland mag ich nicht hören, denn als bürgerlich ordne ich auch noch den/die/das Deutsch*en*in*es ein, der/die/das von Sozialleistungen lebt, da auf jeden von ihnen statistisch weltweit immer noch zwanzig andere Menschen kommen, denen es bedeutend dreckiger geht und deshalb ist BDSM für mich ein Luxus, ein Geschenk und auch bürgerlicher Zuckerguss. Gutes Thema, bin auf Meinungen gespannt.

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

14.12.2019 um 11:30 Uhr

Lieber Hans,

 

dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, denn hinter Existenzsorgen, Hunger oder gar Angst ums Überleben tritt auch jede Neigung zurück. So, wie man in der Not alles isst, selbst Nahrungsmittel, die man unter normalen Bedingungen kategorisch ablehnt, so treten dann sexuelle Bedürfnisse an  ziemlich letzte Stelle. 

Oder, wie es ein Kabarettist mal auf den Punkt brachte: Wir jammern auf einem Niveau, um das uns 80% der Weltbevölkerung beneiden.

 

Fühl dich geherzt.

hanne

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