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Forum - BDSM - Erfahrungsaustausch

Erkennen der eigenen Neigungen und Wünsche...

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Gelöscht.

28.10.2011 um 20:40 Uhr

geändert am 28.10.2011 um 20:41 Uhr

Hallo zusammen,

 

bei mir war es ähnlich...in der Ehe gab es nicht das was ich suchte und spürte.

Es gab keinen anderen Weg als die Trennung. Ich wäre sonst zerplatzt.

Nun bin ich auf der Suche nach einer anderen BZ und ich bin auf dem richtigen Weg.

Kann in meiner kleinen Wohung für mich allein mein Neigung ausleben, auch wenn ich

vieles alleine machen muß...leider noch...

Doch ich kann zumindest meinem Körper und meiner Seele das geben was ich möchte.

Man muß zu seiner Neigung stehen,,,sonst geht die Seele kaputt...

 

Beste Grüße Cloude

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Gelöscht.

20.11.2019 um 19:44 Uhr

Hallo ihr Lieben (oder auch Bösen ),

 

da ich nicht unnötig ein neues Thema eröffnen mag, staube ich dieses nun ab, da es sehr gut passt. 

 

Erstmal das Thema, was hier schon ausführlich beschrieben wurde:

 

Ich lebe derzeit in einer Beziehung, die mich überhaupt nicht ausfüllt. Ich bin derzeit an dem Punkt, an dem ich meine Neigung nicht länger verstecken kann und eigentlich auch nicht will. In meiner vorherigen Ehe hatte ich eine Partnerin an meiner Seite, die mich meine Neigung erkennen und auch gemeinsam ausleben ließ. Dies ist jedoch an der zwischenmenschlichen Ebene gescheitert. Nun bin ich in einer Beziehung, in der das Thema "Sex" an sich schon sehr schwer ist. Da will ich von meiner Neigung gar nicht erst anfangen. Zunächst dachte ich noch, ich könne auch ohne gut leben. Ist ja nur eine schöne Nebensache. Aber in meinem Kopf kommen jetzt, nach fast drei Jahren, immer mehr Kopfkinos, Wünsche, Sehnsüchte auf. Ich leide schon lange an Depressionen und ich merke, dass ich nicht einmal weiß, wer ich selber bin. Offensichtlich habe ich diese Neigungen und will sie auch gerne ausleben. Das wurde mir mit jedem Text, den ich hier im Forum gelesen habe, klarer. Was bleibt mir nun also? Entweder die Selbstverleugnung oder die Trennung. Das alte Muster oder der Neuanfang. Gerade bin ich einfach nur verunsichert, wie ich den richtigen weg einschlagen kann. Wie war das bei Euch? Wie habt Ihr das euren damaligen Partnern beigebracht? Habt Ihr ihnen die ganze Wahrheit offenbart? Würdet Ihr es heute genau so machen?

 

Der zweite Punkt, auf den ich eingehen mag, ist der eigentliche Titel "Erkennen der eigenen Neigungen und Wünsche":

 

Dass ich Spaß an BDSM habe steht außer Frage. Aber wie erkenne ich, welche Neigung ich wirklich habe? Welcher Typ ich bin? Wie die richtige Partnerin sein sollte? 

Vieles, was ich bisher gelesen habe, klingt nach "einfach mal ausprobieren". Aber ist das wirklich der einzige Weg? Kann ich an Hand meiner Fantasien genauer erkennen, ob ich eher Dom oder Sub bin? Welche Tipps und Tricks kennt Ihr da?

 

Ich bedanke mich schon mal für Euer Feedback und Eure Expertiese!

 

Euer

Ariuna

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

20.11.2019 um 21:10 Uhr

geändert am 20.11.2019 um 21:13 Uhr

Hallo Ariuna,

 

es ist zwar nur ein schwacher Trost, aber sei dir gewiss, dass du mit dem Grundproblem nicht alleine dastehst. Als BDSMler hat man ganz oft das Problem, seine Neigung in einer existierenden Beziehung nicht ausleben zu können.

 

Ich habe das selbst schon erlebt (und letztendlich blieb nur die Trennung bzw. bei mir sogar eine Scheidung) und ich habe es schon ganz oft bei anderen erlebt.

 

Kurz gesagt hast du nur folgende Optionen:

1. Verleugnen - meine Meinung: Das klappt vorübergehend, aber nie dauerhaft.

2. Beziehung beenden - Ein harter Schritt, den jeder Betroffene gut abwägen muss.

3. Eine heimliche Zweitbeziehung führen - Das ist aber immer mit einem schlechten Gewissen und der Angst vor Entdeckung verbunden (+ der Verletzung, die man dem Erstpartner zufügt). Außerdem können die Gefühle zum Zweitpartner zu groß werden.

4. Eine offene Zweitbeziehung führen - Das setzt vorraus, dass man sich offenbart und dass der Partner gaaaaanz viel Verständnis hat und frei von Eifersucht ist. Auch hier muss man auf die Gefühle achten.

5. Sich offenbaren und das Risiko einer Trennung eingehen. Das würde ich jedenfalls dem Punkt 2 vorziehen. Dann gibt man der Beziehung wenigstens noch eine Chance und kann versuchen, eine gemeinsame Lösung zu finden. Vielleich findet der Partner wider aller Erwarungen doch Freude daran... (die Hoffnung stirbt zuletzt)

 

Wie du siehst, gibt es keinen Kardinalsweg. Man muss die eigene Situation genau abwägen.

 

Und dann noch zu der Frage, welche Neigungen überhaupt in dir stecken:

Ich finde, man kann sehr gut ablesen, worauf man steht, wenn man einfach auf sich achtet, was einen anmacht. Egal ob das nun in Geschichten, auf Bildern oder in Videos ist - was macht dich an? Was erregt dich? Wie sind deine Fantasien? In welcher Rolle siehst du dich in deinen Träumen?

Daran kann man schon erkennen, ob man Dom oder Sub ist. Aber: Es gibt auch Switcher.

 

Gruß

Devana

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

20.11.2019 um 21:52 Uhr

Hallo Ariuna,

 

Du steckst in einem Dilemma, vom dem ich sehr häufig lese: Die Neigung ist da, lässt sich nicht wegschwitzen und führt immer wieder von unerfüllten Sehnsüchten bis hin zu tosendem Verlangen. Gleichzeitig ist da aber auch eine Partnerin, die das nicht befriedigen kann, denn selbst der bestgemeinteste Versuch fühlt sich nur lauwarm an. Du musst abwägen, was Dir wichtig ist in Deiner Beziehung, wieviel Wert Du dem Ausleben Deiner Neigung beimisst, ob Du das höher bewertest als Gemeinsamkeiten, die Ihr habt. Eine allgemeingültige Handlungsempfehlung kann Dir niemand geben. Devana hat Dir verschiedene Wege aufgezeigt, von denen jeder Vor- und Nachteile hat.

 

Ich finde, man kann sehr gut ablesen, worauf man steht, wenn man einfach auf sich achtet, was einen anmacht. Egal ob das nun in Geschichten, auf Bildern oder in Videos ist - was macht dich an? Was erregt dich?

 

Das unterschreibe ich. Neulich hatte ich erst eine Diskussion, in der sich jemand nach einem "guten Fragebogen" erkundigte, mit dem er seine Neigung herausfinden könne. Dort habe ich inhaltlich genauso geantwortet. Man spürt seine Neigung.

 

Viele Grüße

Jona

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Gelöscht.

21.11.2019 um 12:15 Uhr

Jona Mondlicht und Devana,

 

ich danke Euch für Eure Meinungen und Tipps.

 

Mir ist bewusst, dass ich für mich selbst eine Entscheidung treffen muss, die mir keiner abnehmen kann. Vor allem ist nun auch erstmal die Frage "Was will ich wirklich" wichtig, damit ich diese Entscheidung wohl bedacht treffen kann.

Auch dazu habt Ihr mir gute Hinweise gegeben. Ich werde mich hier auf jeden Fall weiter umschauen, vielleicht auch selber mal den ein oder anderen Text verfassen. Auch das ist eine Sache, die ich scheinbar verloren habe, die mir jetzt, wo ich all die schönen Texte lese, fehlt. 

 

Eines steht für mich fest:

Dieses Forum ist ein erster Schritt auf dem Weg zurück zu mir selbst. Ich bin froh, dass ich ihn gemacht habe und dass ich hier so gut aufgenommen werde.

 

Vielen Dank!

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Gelöscht.

22.11.2019 um 18:19 Uhr

Ariuna

Eines steht für mich fest:

Dieses Forum ist ein erster Schritt auf dem Weg zurück zu mir selbst. Ich bin froh, dass ich ihn gemacht habe und dass ich hier so gut aufgenommen werde.

 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hier sehr nette Menschen gibt. Und auch Gelegenheit zu Gesprächen, wenn man (mitunter sehr viel...) Geduld hat.

 

Grüße

Betty

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dienerin

Autorin. Förderer.

22.11.2019 um 20:05 Uhr

Schnelllebigkeit gibt es doch im Leben genug

Und Geduld braucht man bei BDSM immer

So kann man das doch hier gut üben

Es hat was hier mal keine Eile haben zu müssen

Schön, dass ihr da seid und die Lngsamkeit aushaltet

 

Abendliche Grüße

Dienerin

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Ambiente

Autorin. Förderer.

23.11.2019 um 09:49 Uhr

Hallo Ariuna,

 

inzwischen lebe ich BDSM seit 1985 - mit Unterbrechungen. Die Neigungen in mir waren von Anfang an ambivalent. 

 

Ich finde mich nicht allein in der Rolle des dominanten Parts wieder, dafür genieße ich es zu sehr, meine masochistische Ader auszuleben. 

 

Aber ich bin auch nicht allein Sub, denn dafür genieße ich es zu sehr zu beherrschen, zu strafen und zu sehen, wie mein Gegenüber meine Dominanz genießt.

 

Mit meinem Mann lebe ich nun unser SM seit 27 Jahren aus. War am Anfang mein Sub/Dom Verhältnis noch 50:50, so hat sich das sehr gewandelt. Inzwischen dominiere ich zu 90% unserer Sessions.

 

Was ich damit sagen möchte ist einfach: Lebe, probiere es aus. Warte nicht, bist Du alles über Dich herausgefunden hast. Genieße den Weg zu Deinem Erkennen der eigenen Neigungen und Wünsche.

 

wir lesen uns

ambi

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

23.11.2019 um 15:12 Uhr

geändert am 23.11.2019 um 15:32 Uhr

Bester Ariuna,

 

Du reißt verschiedene Punkte an, zu denen ich mich äußern mag.

 

1.) Der Wichtigste: Deine Lebensenergie in der Sackgasse

 

Du schreibst, dass sie Dir abhanden kommt. Da gilt es aufzupassen, denn schlimmstenfalls gerätst Du damit in eine Abwärtsspirale, weil Du immer handlungsunfähiger wirst, was Deine gegenwärtige unzufriedene Situation desto mehr zementiert. In einer solchen Lage neigt man (wenn die Energie dazu überhaupt noch reicht) zu Befreiungsschlägen. Im Rückblick sind das kopflose Entscheidungen, die nicht selten bereut werden.

Da kann es angeraten sein, sich von außen Leitplanken aufstellen zu lassen, um aus der verfahrenen Einbahnstraße zu wenden und wieder herauszumanövrieren. Also externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist kein Offenbarungseid oder Schwäche, sondern sogar klug und verantwortungsvolle Selbstfürsorge. Eine Depression ist ggf die Notbremse in einem Zug, der in eine falsche Richtung unterwegs ist.

 

2.)   Wie finde ich meine eigenen Neigungen heraus? Der Weg nach innen.

 

Vielleicht ist es kein Zufall, dass Du auf den Schattenzeilen gelandet bist. Irgendwie wirst Du ja herumgegooglet haben. Lesen und Schreiben sind Dir also nicht fremd.

Ich hätte eine Idee (wenn ich gefragt werden würde *g):

Schreibe! Für Dich allein zunächst. Befrei Dich aller Konventionen, die Dich einengen. Papier ist im Gegensatz zu Menschen geduldig und unendlich belastbar. Niemand wird Dich dabei bestrafen, beäugen, kontrollieren. Nimm Dir vor, das beschriebene Papier anschließend im Ofen zu verbrennen; mach das dann auch. Und phantasiere drauflos. Völlig unzensiert; Bremsklötze wie „eklig, peinlich, krank“ wirf ab. Nicht mal der Liebe Gott kann das lesen. Nur für Dich. Du wirst spüren, sogar körperlich, was Deine Trigger sind.

Das ist noch nicht die präsentable Weltkarte, aber der Roh-Globus, auf dem Du lebst und den Du später vielleicht Stück um Stück mit Landkarten schön bekleben wirst.

 

3.)   Der Weg nach außen, zum Gegenüber: Nicht suchen, sondern finden.

 

Der verführerische Weg ist der, der nicht funktioniert. Zumindest nicht nach meiner Erfahrung und Bauweise:

Ich erstelle mir ein Inventar davon, was ich mag, und ziehe mit diesem Bestand los, mir eine Partnerin zu suchen, die dazu passt. Sozusagen mit Suchmaske wie ein Brett vor dem Kopf.

Das ist auch in Stino-Beziehungen so: Jemand gibt an, häuslich zu sein, und dann versteht sie nicht einmal darunter, den Geschirrspüler einzuräumen *g. Also, der Zirkus geht erst im Konkreten los, und nicht beim Austausch von „Vorlieben“ auf dem Papier.

Ich habe die Erfahrung gemacht, darüber konnte ich mich ärgern oder freuen, dass es viel zu entdecken gibt, was zunächst von meinen Vorlieben entfernt lag, ich sogar ausgeschlossen habe, und sich für mich dann doch ´furchtbar´ fruchtbar erwies.

Von einem Dominanten meint man zu erwarten: Er weiß, was er will und sticht das dann durch. Da muss ich mich eher zu den Chamäleons zählen. Weil:

Eine Praktik oder Vorliebe ist nie nur das, für was sie offensichtlich steht. Es geht um Bedeutungen. Würgen, NS, Immobilisieren z.B. oder anderes Bizarres ist eingebettet in eine Person, und hat eine Funktion. Ein Schalter ist auch noch kein Radio. Die Skala am Radio mit ihren Kanälen gibt auch noch keine Musik von sich. Und überraschenderweise gibt es auch Kanäle, die vielleicht noch besser zum Ziel führen als vorher gedacht.

Ich habe auch ein Grundinventar an Vorlieben, seit Jugend an, womit ich leben muss. Und einiges will und muss ich mir kneifen. Sowieso, weil sie z.B. mit den eigenen Werten kollidieren. Also nicht einmal im eigenen Haus herrscht Ordnung und Passung. Um wieviel komplizierter wird es dann, wenn zwei solche Menschen aufeinander treffen.

BDSM ist eine Beziehungs-Angelegenheit. NUR im Zusammentreffen von zwei (naja, für manche auch mehr) Persönlichkeiten, wird etwas draus. Und gegebenenfalls sogar ziemlich anders, als vorher am grünen Tisch erstellt. Schwimmen(-Lernen) kann man auch nicht ohne Wasser. Deswegen: Nicht nur Planen, sondern schleunigst Tun und dabei aufmerksam bleiben.

Jeder Plan ist schon überholt, sobald er fertig ist, weil man selbst dauernd in Veränderung ist, auch die Sexualität, allein schon durch die Zeit. BDSM ist kein geschlossenes System, sondern ein offenes. Da gibt es notwendige Einflüsse von außen (vom Gegenüber).

Meine Erwartung ist: Es braucht ein Gegenüber, das Spieltrieb hat und sich mitteilen kann. Alles darüber Hinausgehende lässt sich immer nur provisorisch „planen“.

Aber das ist ja auch schön so, wenn zwei bdsm-Welten aufeinanderknallen.

 

Ich wünsche Dir Mut.

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Gelöscht.

24.11.2019 um 17:51 Uhr

Das war ja mal eine richtig gute Beratung

 

Die verdient ein Herz!

 

Viele Grüße

Betty

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