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Stimme der Hingabe - Teil 4: Verbundenheit

Eine BDSM-Geschichte von eileen und Knurrwolf.

Vorlesen

Raphael und Melinda waren noch sitzen geblieben, bis die junge Frau sich wieder sicher genug fühlte und er mit dieser Entscheidung zufrieden war. Um diesen Abend nicht mit einem negativen Erlebnis enden zu lassen, hatte er sie dann - nach einem kurzen Abstecher zu der Bar, wo er seine Tasche abgeholt hatte - zu einer der Nischen geführt.

Diese war, passend zu ihrem kleinen Rollenspiel, wie ein Büro eingerichtet inklusive Schreibtisch mit bequemen Stuhl. Da Melinda keine Vorführung wollte und ihm selbst auch nicht danach war, schloss Raphael gleich die Vorhänge hinter ihnen.

Melinda, die erleichtert auf die geschlossenen Vorhänge reagierte, konnte sich zum ersten Mal an diesem Abend wirklich entspannen. Mit Raphael allein zu sein, die lustvollen Versprechungen, die in seinen Augen lagen, davon hatte sie geträumt, seit sie ihm beim Meeting begegnet war. Gespannt wartete sie, was jetzt auf sie zukam.

„Vielleicht gelingt es mir ja noch, dich auf andere Gedanken zu bringen“, begann er und holte ein Buch aus der Tasche, um es auf dem Schreibtisch abzulegen. „Als Dom empfinde ich es als nicht besonders befriedigend, meine Sub ohne ein positives Erlebnis nach Hause zu bringen.“

Die Erwartung zu schüren und die Gedanken damit zu fesseln war ein wesentlicher Teil des Spiels. Also stellte Raphael die Tasche ab, bevor er zu Melinda trat und seine Hände über ihre Schultern und Arme streichen zu lassen.

„Du hast bei deinen Grenzen kein Spanking erwähnt“, begann er dann mit einem listigen Schmunzeln. „Ich bin kein Sadist, aber es wird mir gefallen, deine Kehrseite ein wenig anzuwärmen. Allerdings sollst du es nicht zu einfach haben.“

Als er ihre Handgelenke erreicht hatte, hob Raphael sie an und verband die Fesseln miteinander.

"Spanking ist kein Hard Limit, eben nur an den Füßen", bestätigte sie lächelnd. Schon der Gedanke an das Kommende ließ ihre Erregung wieder erwachen und sie wollte sich nur zu gerne darauf einlassen.

Die Zeichen ihres Körpers waren unverkennbar und Raphael konnte nicht widerstehen, ihr einen schnellen Kuss zu geben, bevor er seine Erklärung fortsetzte.

„Deine Füße sind heute vor mir sicher“, beruhigte er sie, bevor er sanft Melindas Brüste streichelte. „Das gleiche gilt nicht für das, was du unter deinem Mini verbirgst. Ich möchte, dass du dich über den Schreibtisch beugst und das Buch zur Hand nimmst. Dann wirst du zu lesen beginnen und nicht aufhören, egal was ich mit dir machen werde. Sollte es zu viel werden, hast du dein Safeword. Solltest du eine Pause brauchen, sag einfach Orange und ich gebe dir Zeit zum Durchatmen. Hast du noch Fragen?“

Da sie keine Frage hatte, tat Melinda wie geheißen und schlug das Buch auf. Sie blätterte zur ersten Seite und begann zu lesen.

Nachdem sich Raphael versichert hatte, dass sie sich auf dem Schreibtisch abstützen konnte, sollten ihr die Beine versagen, genoss er für einen Moment den Anblick. Ließ ihre Stimme auf sich wirken, während seine Hände die Rundungen ihres Hinterns erkundeten. Seine eigene Erregung wuchs bei dem verführerischen Anblick vor sich, genau wie der Wunsch ihr die Möglichkeit zu geben, sich wirklich fallen zu lassen.

Nun trat er zu seiner Tasche, öffnete diese und holte zwei Dinge hervor, die er neben Melinda in ihrer Sichtweite auf dem Tisch ablegte. Das erste war ein klassischer Rohrstock, ein gemein wirkendes Stück aus dünnem Holz, bei dem man nur wenig Fantasie brauchte, um sich die Schmerzen vorzustellen, die er verursachen konnte. Allerdings hatte Raphael keine Absicht, ihn zu verwenden. Er sollte nur dazu dienen, Melindas Geist zu beflügeln und die wildesten Fantasien zu wecken.

Das zweite Stück war ein Shoto, ein Trainingsgerät aus massivem Holz, dass dem japanischen Kurzschwert Wakizashi nachempfunden wurde. Warum sollte man nicht zwei „Hobbys“ verbinden und ein Shoto stellte einen passenden Ersatz für das klassische Lineal zur Bestrafung da. Gleichzeitig sorgte das ungewöhnliche Aussehen für Verwirrung und mitunter Furcht bei einer Sub, was deren Fantasie noch weiter anstachelte.

Melinda blickte immer wieder kurz von ihrer Lektüre auf. So konnte sie ihn beobachten, ohne das Lesen unterbrechen zu müssen. Als sie den Rohrstock sah, überkamen sie gemischte Gefühle. Mit dem richtigen Maß geführt, konnte dieses Schlaginstrument für sehr erregende Momente sorgen. Doch er konnte auch extrem starke Schmerzen auslösen, die sie ab einem bestimmten Punkt nicht mehr verarbeiten konnte. Sie hoffte, nicht gleich zu Anfang das Wort Orange benutzen zu müssen. Als er den zweiten Gegenstand herausholte, war sie verblüfft. Die Form war einem Schwert nachempfunden, doch es bestand aus Holz. War es als Hilfsmittel für ein weiteres Rollenspiel gedacht? Sie konzentrierte sich kurz wieder auf den Text, passte dabei aber genau auf, ob er einen der beiden Gegenstände zur Hand nahm.

Raphaels Mundwinkel zuckten in einem Lächeln, als er bemerkte, wie genau sie seine Bewegungen beobachtete. Es gab doch nichts Spannenderes, als die Gedanken einer Sub genauso zu fesseln wie ihren Körper.

„Ich hoffe das Buch gefällt dir, vielleicht frage ich dich nachher darüber aus“, drohte er spielerisch, als er hinter Melinda trat.

Kurz überlegte er, sie von dem Rock zu befreien, entschied sich schließlich dafür und schob ihr diesen bis zu den Knöcheln hinab. So sexy es auch aussehen mochte, so umständlich konnte es sein, diesen einfach nur hochzuschieben, also befreite er ihre Beine ganz davon und erhob sich dann wieder.

„Du hast einen sehr schönen Hintern, Melinda“, begann Raphael, während seine Rechte erneut darüber strich. „Einer solchen Verlockung kann ich einfach nicht widerstehen.“

Als er sich mit der freien Hand neben ihr aufstützte, ließ er sie bewusst im Unklaren, worauf sich seine Worte bezogen. Zumindest, bis er die Rechte zurückzog und, begleitet von einem lauten Klatschen, zwei Schläge mit der flachen Hand gleichmäßig über ihre Kehrseite verteilte.

Melinda genoss ihre hilflose Situation. Hier, nur unter Raphaels alleinigen Augen, konnte sie sich sexy fühlen und ihre Blöße gelassen akzeptieren. Seine Hand, die ihren Hintern streichelte, fühlte sich zu gut an und auch die zwei ersten Schläge konnte sie genießen. Jedes Schlaginstrument hatte seine Vor- und Nachteile. Aber es gab für sie keine intimere Art, die ihr näher ging, als wenn ihr Sir sie mit der eigenen Hand spankte.

Sie mochte es nicht wissen, doch Raphael teilte ihre Empfindungen. Seine Hand war das beste Mittel, um zu strafen oder zu belohnen. Allerdings nur für gewisse Zeit, denn ab einem bestimmten Punkt war es leichter, ein stabiles Schlaginstrument zu nehmen, um die aufgewandte Kraft besser einschätzen zu können und vor allem, weil es nicht ermüden würde.

Aber im Moment genoss er das Gefühl, wenn nichts zwischen der Berührung stand und er Melindas nackte Haut an der seinen fühlte. Mit einem stetigen Rhythmus wärmte er ihre Kehrseite gezielt mit Schlägen an. Stark genug um spürbar zu sein, aber nicht intensiv genug um sie von der Aufgabe des Lesens abzubringen.

Weitere Schläge trafen Melinda und hoben Stück für Stück ihre Erregung. Wenn sie sich durch die Hiebe leicht nach vorne bewegte, spürte sie wie die harte Oberfläche des Tisches an ihren Nippeln rieb, ein Gefühl, dass sie zwischen den gesprochenen Worten kurz keuchen ließ. Unwillkürlich reckte sie Raphael ihren Po noch mehr entgegen und bemerkte, wie sich der Beweis ihrer Erregung zwischen ihren Beinen sammelte.

Es war ein berauschendes Gefühl, die Kontrolle über ihren Körper zu übernehmen und Melinda das zu geben, wonach es ihnen beiden verlangte. Die Laute, die ihren Lippen entwichen, waren ein sicheres Zeichen für Raphael, dass er sie erfolgreich von allem Negativen ablenkte.

Jetzt wird die Geschichte heiß!

Natürlich ist die Geschichte nicht an dieser Stelle zuende. Im Gegenteil: Ab hier geht es zur Sache. Darum dürfen wir dir die weitere Handlung im Moment nicht frei zugänglich machen. Wir bitten dich um Verständnis, dass wir den Jugendschutz ernst nehmen.

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Dieser Text ist Teil einer Reihe.

Dies ist der letzte bislang veröffentlichte Teil.

 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Katika

Autorin. Förderer.

19.02.2023 um 11:26 Uhr

Märchenhaft beschreibt es wirklich sehr gut.

Danke, dass ich diesen „Mehrteiler“ lesen durfte.

Die Zusammenarbeit im Schreiben hat bei Euch wunderbar funktioniert. Einen schönen Abschluss habt ihr gefunden.

Katika

Efstratia Schober

Profil unsichtbar.

25.09.2022 um 15:39 Uhr

Wow würde gerne wissen wie es weiter geht

Ina

Gelöscht.

04.01.2022 um 21:06 Uhr

So eine Beziehung würde ich mir wünschen.

19.07.2020 um 15:28 Uhr

Ich danke euch beiden für einen entspannten Lesenachmittag. Habe mir die bisherigen Kommentare angesehen.

Nutzt er sie aus? Ich finde nicht, dass die Geschichte den Eindruck vermittelt.

02.08.2016 um 00:47 Uhr

Vielen Dank für diese schöne Geschichte!

Ich würde mich über eine weitere Fortsetzung freuen...

Gelöscht.

13.06.2016 um 04:24 Uhr

Eine tolle Lesereihe erst soft und dann etwas härter, gleichwohl empfindsam und einfühlsam. Anregend und spannend, lustvoll und liebevoll. Einfach spitze...

Knurrwolf

Profil unsichtbar.

08.05.2016 um 08:12 Uhr

Ich glaube ich kann auch für Eileen sprechen, wenn ich sagen, dass wir uns sehr über eure Kommentare und Meinungen gefreut haben.

Nachtasou

Autor. Korrektor.

08.05.2016 um 02:10 Uhr

Beste eileen, Bester Kaoru,

 

Ich habe gezögert, heute Rückmeldung zu geben, weil ich diesmal vielleicht meine eigene Ungerechtigkeit spüre. Es gibt zwei Umstände in der schön langen Geschichte, die wie aus einem Guss geschrieben ist, die mein Gefallen blockieren.

 

Zunächst einmal: ein gemeinsames Schreiben stelle ich mir als tolle Erfahrung vor, wenn's stilistisch funktioniert. Hat es.

 

Als Vater von Töchtern hakt es bei mir sofort, wenn Anklänge von Ageplay in Geschichten sind. Das ist aber auf meiner Seite, und kein Makel Eurer Geschichte.

Was auch wiegt, ist die Art, wie der 'Kontrakt' der beiden Protagonisten zustande kommt. Sie hat ein ernsthaftes Problem, eine Form sozialer Angst. Er findet sie in einer 'bedürftigen' Lebenslage vor, nimmt sich ihrer an, und lässt dies in eine sexuelle Asymmetrie übergehen. Nun, sie scheint die entsprechende Neigung zu haben, so dass ein Happy End möglich ist. Ich find die Art seines Vorgehens unseriös. So erschien mir persönlich die Sexszene am Ende unnötig. Ein lebendiger Vortrag der Protagonistin in einem Audimax dagegen hätte das Bemühen ihres Mentors geadelt.

(Bedürftigkeit wird in der Geschichte von Mai parallel auch thematisiert, aber gänzlich

anders)

 

Was ich aus Eurer Geschichte mitnehme ist: eine Koautorenschaft, die handwerklich harmonierte.

Quälgeist

Autor.

05.05.2016 um 19:36 Uhr

'Söldner' hat schon recht: ein bißchen ist eure Geschichte wie ein Märchen, ein schönes, ein befriedigendes.

Gelöscht.

04.05.2016 um 23:17 Uhr

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