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Ausgeliefert

Eine BDSM-Geschichte von laisvonkorinth.

 

Fünf Minuten, bevor der Zug ankommt, geht Johanna auf den Gang. Sie sieht aus dem Fenster. Wiesen, Kühe, Bäume – eine bereits unwirkliche Welt fliegt an ihr vorüber.

Ihre Hände klammern sich an den Haltegriff. Sie ahnt bereits die schwarzen Ledermanschetten an ihren Handgelenken. Sie sieht sie vor sich, fühlt ihren Druck. Sie zieht ihre Hände von der Stange. Schüttelt sie unwillkürlich und denkt: Noch nicht, noch kann ich sie von allem lösen, woran sie sich halten.

„In wenigen Minuten erreichen wir E.“

Sie presst ihren Rücken an die Wand, ihren völlig schmerzfreien Hintern. Noch, noch ist das so.

Merkwürdig, denkt Johanna. Ich bin so ruhig.

Sie ist weder besonders aufgeregt, noch fickt ihr der Wahnsinn mal wieder das Hirn durch. Diesen Wahnsinn hat sie längst hinter sich gelassen. In den schlaflosen Nächten der letzten Tage.

Sie wartet einfach. Wie immer kurz vorher fast leer, ohne großartige Gedanken. Sie betrachtet die Welt und kann doch schon jetzt keine wirkliche Verbindung zu ihr herstellen. Eine fremde Welt.

Johanna ist bereits an einem anderen Ort. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

10.10.2021 um 00:15 Uhr

Tut mir Leid, meine Toleranz stößt an ihre Grenzen. Wenn der Autor(in) polarisieren will, ist Ihm das gelungen.

Für mich ein "negatives" Beispiel. Nicht in seiner literarischen Form, die ist durchaus gelungen. Identifikation mit den Protagonisten kommt keine auf, eher Mitleid. Schade!

07.09.2021 um 22:36 Uhr

Eine Geschichte, so mitreißend, dass ich mich nicht erinnern kann, ob ich beim Lesen zwischendurch geatmet habe. Beeindruckend geschrieben.

famulus severus

Förderer.

26.02.2021 um 21:55 Uhr

Spannend und mitreissend geschrieben aber sehr hart und Brutal

Gelöscht.

12.12.2020 um 02:37 Uhr

Der Inhalt dieses Beitrags ist aus Gründen des Jugendschutzes nicht frei einsehbar.

Bitte melde dich zunächst am Altersverifikationssystem an.

Lonely Wulf

Gelöscht.

08.07.2019 um 22:52 Uhr

Starker Tobak und mein Kompliment.

Vielfältige Emotionen seitens Johanna, welche allerdings 'ungesehen-werden', abgetan, abgeblockt. Eine definitiv heftige und traurige Darstellung, gut geschrieben mit der Tendenz zur stetigen Assoziation einer Überzogenheit, vielmehr, Hoffnung einer solchen.

 

Zuvorderst sehnt sich jedes bewusst empfindende Wesen nach Annahme.

Solche wird Johanna bei dieser Konstellation schwerlich finden, sondern größtenteils (weiterhin) sich-hinein (Wunsch)-projezieren... sofern sie nicht noch inneren Verletzungen erliegt. Oder im Idealfall, den 'herrn' ;) verlässt.

 

Meinen geschätzten Dank für die Anregung zum Nachsinnen.

19.12.2018 um 15:37 Uhr

Das lässt mich zerrissen zurück.

Für stark masochistische Personen mag dies erstrebenswert sein. Doch erscheint mir Johanna nicht so.

Er prügelt mit Wut auf sie ein. Ich hab mal gelesen, ein Dom soll sich nie von Wut leiten lassen, da verliert man die Kontrolle.

Was ist mit der Nachsorge? Ich kann eine kurze Umarmung im Handtuch nicht mit Nachsorge gleichsetzen. Auch nicht das: Jetzt weint sie wieder, denn diese Zärtlichkeit beschämt sie. Sie hatte so große Angst davor, dass er ihr diese Nähe verwehren könnte. Denn das hier, das tut er für sie. Das braucht er nicht.

Er braucht es nicht zu tun?

Und dann wieder diese Zeilen von ihm an sie. Sie soll sich nicht wegwerfen? Aber für mich ist die Geschichte eher so, als würde sie sich an ihn wegwerfen, weil er vollkommen gefühllos ist. Was will er von ihr? Warum will sie ihn?

Mich macht es traurig, weil ich denke, sie hat den Falschen erwischt. Und er hat vielleicht Probleme, die er so kompensieren will.

hanne lotte

Autorin. Lektorin. Förderer.

14.04.2017 um 20:27 Uhr

Gut geschrieben. Sehr eindrucksvoll, die starke bildhafte Sprache.

Der Text hat mir gefallen und mich doch unzufrieden zurückgelassen.

 

Meine Beziehung zu meinem Mann und Dom hat sich, seitdem wir begonnen haben, diese Sehnsucht auszuleben, vertieft, ist stärker von Vertrauen und Liebe getragen.

Johanna und ihr Herr scheinen mir dagegen nicht miteinander, sondern eher nebeneinander her zu leben. Keine Beziehung, sondern eher Dienstleister, zwei Sterne, die sich gelegentlich treffen, dabei heftig aufeinander prallen, Energie austauschen und danach wieder einsam ihre Bahn ziehen. Keine Liebe, keine Verantwortung, zumindestens von seiner Seite. Das würde ich nicht wollen.

 

Danke für einen Blick auf die andere Seite.

hanne

Gelöscht.

01.04.2017 um 23:39 Uhr

Hoppla ... so direkt nach dem Lesen musste k h mich doch erst mal kurz sammeln.

 

Eine wahnsinnig spannende ehrliche und gefühlgeladene Erzählung!

Gelöscht.

13.03.2016 um 09:25 Uhr

Ausgeliefert es aus freien Stücken zu tun und das Innere nach Aussen zu kehren und dabei nur Kälte zu bekommen...dies tut mehr als weh..

Gelöscht.

10.03.2016 um 23:56 Uhr

Schade dass er so kalt zu ihr ist. Grade der Gegensatz von Schmerz und hätte und liebe und Zärtlichkeit finde ich immer aufregend.

LG Lily

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.