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Zimmer 255

Eine BDSM-Geschichte von Ambiente.

Vorlesen

Aufgeregt betrete ich die Lobby des Hotels und wende mich direkt nach rechts, wo das Haustelefon steht. Ich weiß, dass er inzwischen eingetroffen ist und unserem Zusammentreffen ebenso entgegen fiebert wie ich. Aber für dieses Mal habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht. Ein lang gehegter Wunsch soll heute für mich in Erfüllung gehen - wenn er mitspielt.

 

Ich greife zum Hörer und spüre, wie mein Herz ganz laut in der Brust hüpft. Gleich werde ich seine Stimme hören. Da wird am anderen Ende schon abgenommen. "Ja, Bitte?"

 

"Zimmer 225?" - frage ich.

 

"Hey Liebes, erkennst Du meine Stimme nicht?"

 

Ich frage noch einmal. "Zimmer 225?" - mehr nicht.

 

Da ahnt er, dass er in eines "meiner" Spiele getaucht ist.

 

Ich fühle fast körperlich, wie er sich aufrichtet und einmal tief die Luft einsog, dann kam vom anderen Ende, mit einer völlig anderen Stimme - kühl abwartend - von ihm: "Hier Zimmer 225".

 

"Gut!" antworte ich. "Sie sind mir von einer Freundin, einer Geschäftsfrau aus dieser Stadt, empfohlen worden. Deshalb habe ich gerade Sie von der Agentur angefordert. Sie sagte mir, Sie erfüllen auch spezielle Wünsche?"

 

Am anderen Ende der Leitung ist es erst einmal still. Er muss erst einmal verdauen, was ich da von ihm erwarte, was für ein Spiel ich mir da ausgedacht habe:

 

Ich will ihn als Callboy.

 

Er scheint einen Entschluss gefasst zu haben. Ich halte den Atem an, denn ich befürchte doch ein wenig, dass er in dieses Spiel nicht einwilligen wird.

 

"Madame, wann darf ich Sie erwarten?"

 

Mir wird heiß und am liebsten möchte ich den Hörer einfach fallen lassen und nach oben stürmen. Aber ich spüre, ich muss ihm Zeit lassen, Zeit, um sich auf diese für ihn neue Situation einzustellen. Ich kenne ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er immer eine Weile braucht, um sich in ein Spiel fallen zu lassen. Ich kenne und akzeptiere dies auch.

 

"Ich werde in einer Stunde bei Ihnen eintreffen. Ich wünsche kalte Getränke auf dem Zimmer, bitte arrangieren Sie das."

 

Damit lege ich auf und verlasse umgehend das Hotel, um nicht schwach zu werden und doch noch nach oben zu eilen, um einfach in seine Arme zu sinken. Ich fühle, dass ich damit eine Stunde des Zusammenseins verschenke, aber andererseits ist es notwendig, wenn die Inszenierung in meinem Sinne ablaufen soll.

 

Ich gehe in ein nahe gelegenes Café und bestelle mir eine Russische Schokolade. Noch einmal gehe ich die Einzelheiten des Zimmers und dessen Umgebung in meinem Kopf durch.

 

Vor einigen Monaten hatte ich einen Geschäftspartner in diesem Hotel untergebracht, da er als Referent für meine Firma einen Vortrag halten sollte. Als ich ihm noch einige Unterlagen zu seinem Zimmer brachte, fiel mir dessen ausgesprochen günstige Lage sofort auf. Bunte Bilder zogen damals sofort an meinem inneren Auge vorbei und ich musste schlucken, um mich wieder auf meinen Gast zu konzentrieren.

 

Das Zimmer lag am Ende eines Flures. Es hatte keine unmittelbaren Nachbarzimmer, denn auf der einen Seite wurde es durch die Außenmauer des Hotels begrenzt und auf der anderen Seite war der Hausflur, der als Notausgang konzipiert war. Gegenüber gab es kein Zimmer, da das Hotel von der Architektur her schräg gebaut war. Dem Hausflur gegenüber gab es nur eine Wäschekammer. Also lagen alle weiteren Gasträume mehr als sieben Meter von dem Zimmer entfernt. Außerdem gelangte man nicht direkt in das Zimmer, sondern vom Hotelflur aus in eine Art Vorraum. Von diesem gingen zwei Türen ab, eine ins Bad und erst die andere führte ins Zimmer.

 

Meine Gedanken schweifen durch das Zimmer. Versuchen sich vorzustellen, wie er gerade jetzt diese Örtlichkeit untersucht, sich ein Bild von den Spielmöglichkeiten macht, oder ob er sich einfach aufs Bett gelegt hat, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, so wie er es immer tut, wenn er eine Session im Geiste entstehen lässt und die einzelnen Schritte plant und zu einem Ganzen zusammenfügt.

 

'Wenn doch die Zeit schneller vergehen würde', aber egal, wie oft ich auf die Uhr schaue, es ist noch nicht so weit.

 

Ich versuche mir vorzustellen, wie es gleich sein wird, wenn ich an die Türe klopfe. Wie er wohl reagieren wird?

 

Endlich ist die Zeit um. Mir kam es vor wie die längste Stunde, die ich je durchgestanden habe.

 

Die paar Schritte zum Hotel lassen die Erregung in mir anwachsen. Ein wenig Angst vor der eigenen Courage stellt sich ein, lässt mich fiebrig werden. Was wird sein, wenn in seiner Phantasie etwas ganz anderes entstanden ist als in meiner? Ich betrete die Halle und der Weg zum Lift erscheint mir endlos. Ich trete von einem Fuß auf den anderen. Alles scheint wie in Zeitlupe abzulaufen. Die Lifttüre geht endlich auf und ich trete ein, um sofort auf den Knopf für das zweite Stockwerk zu drücken. Ich bin froh, dass ich allein in der Kabine bin. So kann ich mein Äußeres, welches ich mit Bedacht für diesen Moment gewählt habe, noch einmal in Ruhe begutachten.

 

Das silbergraue, fein gestreifte Kostüm sitzt perfekt. Seltsam, sonst kam mir der Rock immer etwas zu kurz vor, in diesem Augenblick wünsche ich ihn noch ein wenig kürzer. Das schwarze Top ist perfekt auf das Kostüm abgestimmt. Ich lege die Hände an den Rock und ziehe ihn hoch. Ja, der schwarze Strumpfgürtel sitzt einwandfrei und die Strümpfe sind mittels der Strapse genau am richtigen Platz. Meine hochhackigen Pumps runden das Bild ab. Ich drehe mich noch einmal zur Seite. Ja, es ist alles bestens, da gleiten die Türen auf und ich erröte etwas, weil ein Gast des Hauses vor dem Aufzug steht. "Ups!" rutscht mir heraus. Schnell ziehe ich den Rock wieder an seinen Platz. Ich schenke dem Gast noch schnell ein Lächeln, drücke mich an ihm vorbei und lasse ihn da stehen. Vorsichtshalber drehe ich mich nicht mehr nach ihm um. All meine Gedanken richten sich jetzt auf die Tür am Ende des Flures.

 

Ich stehe vor der Tür, sehe die Nummer 225 vor mir und spüre, wie sich eine feine Schweißschicht über meinem Körper ausbreitet. Mir wird heiß, obwohl noch nichts geschehen ist.

 

Ich hebe die Hand und klopfe jetzt ohne noch einmal zu zögern an die Tür. Ich bin sehr gespannt, wie er mich empfangen wird.

 

Einige Sekunden vergehen, dann öffnet er mir die Tür.

 

Sein Anblick verschlägt mir die Sprache.

 

Hochaufgerichtet steht er vor mir. Gekleidet ist er mit einer schwarzen Hose und einem makellosen weißen Hemd. Er lässt mir einen Augenblick Zeit, damit ich ihn betrachten kann. Dann reicht er mir seine Hand und sagt: "Madame, ich habe Sie erwartet", dann gibt er mir einen formvollendeten Handkuss und bittet mich, einzutreten.

 

Er führt mich ins Zimmer, lässt aber die Verbindungstür vom Vorraum ins Zimmer offen.

 

"Möchten Sie ablegen?" fragt er mich und ich nicke zustimmend mit dem Kopf. Ich reiche ihm meine Kostümjacke und er bietet mir einen Platz auf der Telefon-Bank im Zimmer an.

 

Er geht gemessenen Schrittes in den Vorraum zurück, um meine Jacke aufzuhängen.

 

Ich schaue mich währenddessen im Zimmer um und sehe, dass er eine Flasche Mineralwasser und zwei Gläser besorgt hat. Außerdem sehe ich seine Tasche, in der er immer unsere Spielzeuge transportiert, wenn wir diese woanders benötigen.

 

Auf dem Tisch neben dem Telefon liegt ein Buch. Ich kann gerade noch den Titel sehen - Die Regenkönigin - bevor er wieder zurück ins Zimmer kommt. Er setzt sich neben mich, nicht zu nah, wahrt noch Distanz.

 

"Madame haben ausdrücklich nach mir gefragt? Warum?"

 

"Nun, ich sagte schon, eine Freundin von mir hat mir nur Gutes über Sie berichtet. Sie hat ähnliche Vorlieben wie ich."

 

"Welche Vorlieben haben Sie?" fragt er mich nun direkt.

 

Ich hole noch einmal tief Luft, schaue ihn an und sehe ein warmes Leuchten in seinen Augen. Er fühlt, wie schwer es mir fällt, meine Rolle beizubehalten. Er hilft mir umgehend, indem er sofort wieder sein kühles, geschäftsmäßiges Lächeln aufsetzt.

 

"Nun, ich wünsche mir Härte und keine Nachsichtigkeit. Ich möchte, dass Sie mich bezwingen, ohne mich zu verletzten oder mich zu erniedrigen. Ich will Ihre Macht spüren."

 

Er nickt, steht auf und gießt uns jeweils ein Glas Wasser ein. Er reicht mir mein Glas und sagt: "Gut!", gefolgt von einer bedeutungsschwangeren Pause, "gut. Legen Sie Ihren Obolus in das Buch neben dem Telefon. Bitte ziehen Sie Ihren Rock und das Top aus. Wenn Sie dann bereit sind, legen Sie sich auf das Bett."

 

Nach diesen Worten dreht er sich um und verlässt das Zimmer, um ins Bad zu gehen.

 

Ich ziehe mich aus und lasse die Atmosphäre auf mich einwirken. Er hat sich wirklich voll auf die Situation eingestellt. Die Nähe und doch Distanziertheit macht mich völlig an. Das betonte "Sie" intensiviert die Situation noch.

 

Ich stelle mich noch einen Augenblick ans Fenster, trinke das Glas Wasser aus und spüre, jetzt ist der Moment da. Jetzt kann es beginnen.

 

Ich ziehe mich soweit aus, wie er es angeordnet hat und gehe dann aufs Bett zu und lege mich auf den Rücken. Alles in mir ist gespannter Erwartung. Was wird er tun? Wie wird er beginnen? Diese Fragen kreisen immer wieder in mir herum.

 

Er lässt mir noch einige Minuten. Er kennt mich schon so gut, dass er weiß, wie er mich in die richtige Verfassung bringt.

 

Dann steht er in der Tür. Lässig gegen den Türrahmen gelehnt und taxiert wohlwollend meinen Körper. Intensiv ist dieser Blick, fast körperlich spürbar. Ohne dass ich weiß warum, schlage ich meine Augen nieder. Ich fühle, wie er sich vom Türrahmen löst und aufs Bett zukommt. Langsam knöpft er sich sein Hemd auf, zieht es aber noch nicht aus. Er zieht sich erst die Hose aus, legt die Socken zur Hose und streift jetzt lässig das Hemd von den Schultern.

Jetzt wird die Geschichte heiß!

Natürlich ist die Geschichte nicht an dieser Stelle zuende. Im Gegenteil: Ab hier geht es zur Sache. Darum dürfen wir dir die weitere Handlung im Moment nicht frei zugänglich machen. Wir bitten dich um Verständnis, dass wir den Jugendschutz ernst nehmen.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

08.10.2023 um 18:04 Uhr

Eine schöne Geschichte die ich mit Freude gelesen habe.

Gelöscht.

05.03.2021 um 00:37 Uhr

Hallo Ambiente,

 

eine sehr schöne Idee, wirklich schön geschrieben.

 

Vielen Dank

16.11.2020 um 21:38 Uhr

22.06.2019 um 02:31 Uhr

Kreative Geschichte

Meister Y

Autor. Förderer.

08.08.2015 um 14:44 Uhr

Wow, was für eine Liegestuhllektüre. Wunderschön geschrieben, so, das man immer wieder das Gefühl hatte, als lustvoller Beobachter dabei zu sein. Auch die Spielidee fand ich total anregend. Danke für diese wunderbare Geschichte.

Gelöscht.

04.07.2015 um 23:06 Uhr

Eine sehr schöne, kreative Idee in dieser Kombination.

Ambiente

Autorin. Förderer.

03.08.2014 um 08:18 Uhr

Liebe Leane,

 

glaube mir, der Schmerz kam später - als nämlich mein Schatz die ganze Nacht auf den Knien durch das Hotelzimmer gerutscht ist, um den gesamten Kerzenwachs aufzusammeln.

 

Fast hätte ich ihn bedauert

 

Gelöscht.

03.08.2014 um 02:49 Uhr

Sehr fantasievoll und gut geschrieben! Spannend, wie aus der Spielsituation kein Spiel mehr wie, wie die Geschichte immer zwischen Spiel und Ernst hin.- und her pendelt. Für mich könnte noch etwas mehr Schmerz darin sein, aber schon sehr schön beschrieben!

dienerin

Autorin. Förderer.

11.04.2014 um 14:31 Uhr

Boah, was für eine schöne Geschichte

Vorstellbar geschrieben

und ich hatte das Gefühl dabei sein zu können

Danke, ich habe sie gerne gelesen

Gelöscht.

10.04.2014 um 23:48 Uhr

Die Geschichte hat mich über ihren rätselhaften Titel "in ihren Bann gezogen" und nicht mehr losgelassen... Sehr eindrucksvolle Wendung der Szenerie und außerordentlich spannend beschrieben. Vielen Dank dafür...

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.

 

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